Einmal noch wird Marius Lennartz gemeinsam mit Simon Küstner an der Seitenlinie stehen. Das Heimspiel gegen den SV Lindwedel-Hope (Sonnabend, 14 Uhr) ist für ihn das letzte des SV Blau-Weiß Bornreihe, ehe der neue Trainer Sven de Vries ab kommender Woche den Fußball-Landesligisten als Trainer übernehmen wird (wir berichteten). Wie er in sein letztes Spiel hineingeht? "Ganz bestimmt mit ein bisschen Demut. Ich bin aber auch froh, wenn es dann vorbei ist. Das Angebot kam einfach in der falschen Lebenssituation, um diesen Job dauerhaft zu machen", erzählt Marius Lennartz.
Der 37-Jährige wird im Januar zum zweiten Mal Vater, die Belastung mit drei Trainings unter der Woche und den Spielen am Wochenende ist vor diesem Hintergrund nicht eben gering. Umso erleichterter ist er, seine Interimszeit gemeinsam mit Simon Küstner, der dem kommenden Trainerteam als Co-Trainer erhalten bleibt, gut überstanden zu haben. Vier Punkte aus vier Ligaspielen muten zunächst nicht sonderlich viel an, doch muss man gleichzeitig bedenken, dass die "Moorteufel" in dieser Zeit gegen das enteilte Führungsduo Lüneburger SK Hansa und den Rotenburger SV antreten mussten – und dabei (wie zu erwarten) klar den Kürzeren zogen. "Wobei schon in meinem ersten Spiel gegen Rotenburg nicht alles schlecht war", so Lennartz. Ohnehin ist er froh, den SV Bornreihe in ein etwas ruhigeres Fahrwasser geführt zu haben. Nicht nur der 4:1-Sieg gegen den TuS Neetze sowie das 2:2-Unentschieden bei der SV Drochtersen/Assel II halfen dabei. Zusätzlich schaffte das Team mit dem Sieg nach Elfmeterschießen gegen die SV Ahlerstedt/Ottendorf den Einzug ins Bezirkspokal-Halbfinale. Wenige Wochen zuvor hatten die "Moorteufel" gegen denselben Gegner im Ligabetrieb noch verloren. "Mich freut es, dass ich viel positives Feedback bekommen habe, vom Vorstand, aber auch von den Jungs", so Lennartz, der augenzwinkernd anfügt, "offensichtlich nicht ganz untalentiert" für die Aufgabe gewesen zu sein. Ein weiteres Traineramt ist deswegen zumindest perspektivisch nicht ausgeschlossen. Aber wie gesagt: Aktuell ist das alles ziemlich weit weg. Jetzt geht erst einmal das Familienleben vor.
Gegen den SV Lindwedel-Hope erwartet Marius Lennartz ein Spiel auf Augenhöhe. Am liebsten würde er sich natürlich mit einem Sieg verabschieden, einen Punkt würde er aber auch bereits als Erfolg einstufen. Der Rangdritte des Vorjahres befindet sich nämlich in einer guten Verfassung. Nach einem holprigen Saisonstart haben die Gäste zurück in die Spur gefunden. Von den zurückliegenden neun Spielen verloren sie nur eines und holten 18 Punkte. "Es gab ja auch bei denen am Saisonanfang einen Trainerwechsel", verdeutlicht Marius Lennartz. Mannschaft und Trainer mussten sich also auch erst einmal finden, ähnlich, wie sich der neuformierte SV Bornreihe noch finden musste.
Gleichwohl sind die "Moorteufel" noch auf Punkte angewiesen. Lediglich zwei Punkte sind sie von der Abstiegszone entfernt, der Blick geht deshalb eher nach unten als nach oben. In einem dichtgedrängten Feld hätten sie aber mit einem Sieg den Anschluss an das untere Mittelfeld geschafft. Marius Lennartz jedenfalls wird genau verfolgen, was die Saison für den SV Bornreihe bereit hält. "Ich werde ganz bestimmt noch öfter am Platz bei Postels vorbeischauen", erzählt Marius Lennartz.