Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Hans-"Hexe"-Wendelken-Cup Zahlen, Fakten und Kurioses vom Bornreiher Kultturnier

Das Kultturnier der Blau-Weißen findet in der kommenden Woche zum 25. Mal statt. In seinen 24 Auflagen hat es bereits verrückte Geschichten geschrieben. Ein Blick zurück in Splittern.
17.07.2021, 06:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Zahlen, Fakten und Kurioses vom Bornreiher Kultturnier
Von Thorin Mentrup

24 Mal Bornreiher Fußballwoche. Das bedeutet seit 1996 nicht nur jede Menge Spektakel und viele Zuschauer, sondern auch Tore, Tore, Tore: 1355 in 276 Spielen. Dass es bei einem Unentschieden sofort ein Elfmeterschießen gibt, erhöht sowohl Spannung als auch Trefferzahl.

Die ersten Auflagen fanden noch in K.o.-Runden statt, mittlerweile hat sich das System mit acht Mannschaften und insgesamt zehn Spielen bewährt.

Rekordsieger sind der FC Oberneuland, der bei den ersten acht Auflagen immer im Finale stand, und der TSV Ottersberg mit vier Titeln. Dem Spitzenreiter-Duo sitzt ein Quartett im Nacken. Der FC Bremerhaven, mittlerweile mit Sparta Bremerhaven fusioniert, die SG Aumund-Vegesack, der Gastgeber SV BW Bornreihe und der FC Hagen/Uthlede haben alle drei Siege eingefahren. Der VSK Osterholz-Scharmbeck triumphierte zweimal, Werder Bremens Amateure und der TuS Heeslingen, heute als Heeslinger SC bekannt, je einmal.

Der Gastgeber ist auch der Dauerbrenner des Turniers. Keine Bornreiher Sportwoche ohne die Blau-Weißen – das gilt seit 1996. Und auch der VSK Osterholz-Scharmbeck ist immer mit dabei. Insgesamt haben 35 Teams ihre Visitenkarte im Teufelsmoor abgegeben. Eine Übersicht: SV Blau-Weiß Bornreihe, VSK Osterholz-Scharmbeck (beide 24 Teilnahmen), TSV Ottersberg (18), TSV Wallhöfen, FC Worpswede (beide 15), FC Hambergen (13), SG Aumund-Vegesack (12), FC Oberneuland, FC Hagen/Uthlede (beide 10), MTV Bokel (9), FC Bremerhaven (8), Werder Bremen III (6), TuS Heeslingen (5), TuSG Ritterhude, TSV Gnarrenburg (beide 4), SV Komet Pennigbüttel (3), TSV Eiche Neu St. Jürgen, Blumenthaler SV, Delmenhorster SC, Werder Bremen Amateure (alle 2), TuS Tarmstedt, SV Hüttenbusch, SV BW Bornreihe II, SG Steden/Axstedt, SV Nordsode, SV Hepstedt-Breddorf, SV R-W Cuxhaven, TSV Bevern, SV RW Köhlen TSV Lesum, TSV Sievern, OSC Bremerhaven, FC Sparta Bremerhaven, TSV Fischerhude-Quelkhorn, SG Stinstedt (alle 1).

Bekannt ist das Turnier als Hans-"Hexe"-Wendelken-Cup. Diesen Namen, angelehnt an das 1998 verstorbene Klubidol Hans Wendelken, trägt es allerdings erst seit dem Jahr 2001. Zuvor firmierte die Veranstaltung unter verschiedenen Namen, etwa Moor- oder Nissan-Cup.

Die Geschichte des Turniers hätte sportlich nicht besser beginnen können: Bereits in der ersten Minute des Auftaktspiels fällt das erste Tor: Klaus Wintjen bringt Bornreihe nach einer Flanke von Marco Ehrich in Führung. Wintjen ist auch der erste Doppeltorschütze des Turniers. Beim 3:0-Sieg trifft er noch ein weiteres Mal. Für das dritte Tor zeichnet Gregor Schoepe verantwortlich. Er ist dem Turnier ganz besonders verbunden, ist nämlich fast immer dabei: als Spieler für Bornreihe, für Ottersberg und Oberneuland, als Trainer mit dem FC Worpswede und mit dem TSV Fischerhude-Quelkhorn.

Promitreff: Das eine oder andere bekannte Gesicht des Fußballs hat sich über die Jahre in Bornreihe eingefunden. Ein paar Kostproben gefällig? Oberneuland reist zur Premiere 1996 mit Trainer Wolfgang Sidka an. Und wie es sich für Bremen und umzu gehört, waren auch in den weiteren Jahren viele aktuelle oder ehemalige Werderaner dabei: der Ritterhuder Karl-Heinz "Kalle" Geils, Uli Borowka, Frank Neubarth, Christian Schulz, Björn Schierenbeck, Simon Rolfes, Sören Seidel und Dieter Eilts, der 2002 als Trainer der A-Jugend als Ersatz für die Verbandsliga-Truppe der Grün-Weißen den Gastgebern beim 5:3 die Grenzen aufzeigt. Das Tor der Bremer Verbandsliga-Elf, die am Abschlusstag verhindert war, hütete übrigens ein gewisser Florian Kohfeldt. Nicht zu vergessen Günter Hermann und Frank Ordenewitz vom VSK. Und auch ein heutiger Bundesliga-Kicker war bereits in Bornreihe: Rafael Czichos reiste am Ende der Nuller-Jahre als Jungspund mit dem TSV Ottersberg an, ehe es ihn über Wolfsburg II, Erfurt und Kiel zum 1. FC Köln zog.

Lesen Sie auch

Die SG Aumund-Vegesack ist ein gern gesehener Gast in Bornreihe. Bei der Anreise zur Premiere im Jahr 2000 lernt der Klub allerdings die Tücken des Teufelsmoors kennen: Der Bus rutscht im Moor in einen seichten Graben, erst per Trecker kann er wieder flott gemacht werden. Die SAV ist nicht der einzige Teilnehmer mit einer erschwerten Anreise: Ein Jahr später steht der Delmenhorster SC eine Stunde lang im Stau. Die Spielzeit gegen Osterholz-Scharmbeck wird deshalb auf 60 Minuten gekürzt.

Einige Male spielen die Teams gut, aber das das Wetter nicht mit: 1998 ist der Platz bei Postels nach Dauerregen so ramponiert, dass die Spiele kurzerhand auf der Anlage Im Fehr stattfinden. Vier Jahre später sperrt Bornreihes Manager Günter Müller den Platz nach dem Turnier und einer Woche Schietwetter bis zum ersten Heimspiel der Saison. Zuvor findet das Duell zwischen VSK und SAV nicht statt. Sie teilen sich die 100-Euro-Prämie. 2005 hagelt es so stark, dass Helfer die Schneeschieber rausholen müssen, damit das Halbfinale zwischen Ottersberg und Bornreihe stattfinden kann. Das zeigt einmal mehr: Bornreiher können anpacken.

Der TSV Gnarrenburg kassiert 2009 die höchste Niederlage des Turniers: ein 0:12 gegen Werder III.  Der TSV Wallhöfen hält den unrühmlichen Titel nur drei Tage lang: Gegen den SV R-W Cuxhaven setzt es am Eröffnungstag ein 0:11. 2009 war ohnehin das Jahr der klaren Erfolge. Unvergessen auch das 9:1 des VSK über Bornreihe. Die Blau-Weißen testen die Viererkette – und das geht gründlich daneben. Manuel Weinrich trifft gleich vier Mal. Dieses Kunststück ist seit 1996 lediglich Fabian Burdenski (Werder III), Sohn des langjährigen Werder-Keepers Dieter, Gregor Schoepe und Torsten Welk (beide Bornreihe) sowie Sebastian Ferrulli (Werders A-Jugend) gelungen.

"Der Mann ist doch Torwart", wird vielen Fans 2015 durch den Kopf gegangen sein, als sie Malte Vollstedt an der Seitenlinie sahen. Ohne Handschuhe, dafür im normalen Spielertrikot des VSK Osterholz-Scharmbeck. Gegen den TSV Wallhöfen hilft der Keeper auf dem Feld aus – und wie! In der 60. Minute wird er eingewechselt, trifft dann zum Ausgleich und zeigt auch im Elfmeterschießen keine Schwäche. Der VSK gewinnt 6:4, und Vollstedt ist der Held des Tages.

Acht Mannschaften ist das Turnier stark. Im Normalfall. Aber nicht immer ist alles normal in Bornreihe. Im Jahr des 75. Vereinsgeburtstags 2007 fahren die Blau-Weißen besonders groß auf: Gleich 16 Mannschaften sind am Start. Bis runter in die 2. Kreisklasse reicht das Teilnehmerfeld. 2013 sind dann neun Teams dabei. Der Grund: Die Bornreiher wollen unbedingt den FC Worpswede mit Ex-Coach Carsten Huning dabei haben. Im Folgejahr sind es dann sogar zehn Mannschaften, ehe das Turnier wieder auf die normale Größe schrumpft.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Einwilligung und Werberichtlinie

Das kompakte Nachrichten-Update für den Landkreis Osterholz und umzu. Lesen Sie Montag bis Freitag jeden Abend die wichtigsten Nachrichten aus Ihrer Region.

Schließen

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)