Worpswede. Die 19. Auflage der Hüttenbuscher Erntewagenabschlussparty, kurz EWAP, ist Geschichte. Im Internet wird über die Veranstaltung allerdings noch weiter diskutiert. So kursieren in den Sozialen Netzwerken Gerüchte, dass eine Frau von einem Trecker überfahren wurde, es Massenschlägereien gab, Menschen reanimiert wurden und die Nebelmaschinen mit Drogen präpariert waren. Alles frei erfunden, sagt die Polizei. Der Veranstalter wittert derweil Rufmord.
Am vergangenen Sonnabend zogen rund 70 bunt geschmückte Wagen mit lauter Musik quer durch die Worpsweder Ortschaft. Wie gewohnt, wurde ausgiebig gefeiert und getrunken. Auf halber Strecke kam es dann aber zu einem Stau, weshalb der Umzug für eine längere Zeit nicht vorankam. "Es hat ein bisschen gestockt, in den vergangenen Jahren sind wir besser durchgekommen", sagt Tim Röhrs, Mitveranstalter der EWAP. Im Internet ist derweil von schweren Unfällen die Rede, die zu dem Stau führten.
Auf Nachfrage teilt die Polizeiinspektion Verden/Osterholz mit, dass es sich bei den Gerüchten um Falschmeldungen handelt. „Gerüchte aus den Sozialen Medien über eine verstorbene Person beim Umzug können nicht bestätigt werden. Es wird darum gebeten, keine falschen Informationen zu verbreiten“, so eine Polizeisprecherin. Insgesamt wurden nur wenige Straftaten und keine größeren Störungen verzeichnet, heißt es von der Polizei. Mehrere Besucher bedurften allerdings im Verlauf der Veranstaltung der Hilfe des Rettungsdienstes. Teilweise könnte dies auf zu hohen Alkoholkonsum zurückzuführen sein, so die Sprecherin.
„Ich weiß nicht, wo diese Gerüchte herkommen, aber sie sind falsch“, bestätigt auch der Gemeindebrandmeister Timo Kück. Ihm zufolge sei es an dem gesamten Abend über zu einigen kleinen Einsätzen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gekommen. So habe beispielsweise eine Person mit Unterzuckerung medizinisch betreut werden müssen. Außerdem hätten zwei Personen, die wohl zu nah an einem Grill standen und zu viel Qualm einatmeten, eine Rauchvergiftung erlitten. Desweiteren bestätigt Kück einen Fall von Vandalismus. „Mehr ist nicht passiert“, so der Gemeindebrandmeister.
Veranstalter wittert Rufmord
Tim Röhrs ist von den Falschnachrichten genervt und spricht von Rufmord. „Da gibt es wohl einige, die uns dieses Fest vermiesen wollen und Gerüchte in die Welt streuen“, sagt Röhrs und betont: „Die Leute posten so etwas anonym im Internet, was ich traurig und zugleich schade finde.“ Wie Röhrs erklärt, seien die Organisatoren den kompletten Abend im intensiven Austausch mit dem DRK und der Polizei gewesen. „Und wenn etwas Schreckliches vorgefallen wäre, würden wir das klar kommunizieren“, so Röhrs, der die Verfasser der Falschmeldungen nun ausfindig machen möchte.