Worpswede. Das ist der vorläufige Tiefpunkt. Die Fußballer des FC Worpswede haben bei der 0:5-Schlappe beim Landesliga-Mitaufsteiger MTV Soltau eine ganz schwache Vorstellung abgeliefert. „Das war eine völlig indiskutable Leistung, bei der wir nicht einmal Bezirksliga-Niveau hatten. Jeder Bezirksligist hätte uns heute geschlagen“, hielt FC-Trainer Gerd Buttgereit mit seiner Kritik nicht hinterm Berg.
Buttgereit habe sich gleich nach dem Spiel noch mit seinem Co-Trainer Henry Sung und dem Sportvorstand zusammengesetzt. „Wir sind momentan einfach so weit weg von dem, was wir können. So kann es auch nicht weitergehen“, schimpfte der Worpsweder Coach. Seine Ansprüche seien derzeit nicht mit denen von zumindest Teilen der Mannschaft zu vereinen. „Ich bin sehr ehrgeizig und dreimal in der Woche beim Training. Deshalb fällt mir auch nichts mehr dazu ein, wenn Spieler kurz nach einer solchen Niederlage schon wieder grinsen können“, legte Buttgereit nach. Er hinterfrage sich auch selbst, schließe aber einen Rücktritt aus.
"Kein Leben in der Mannschaft"
„Der Tenor geht dahin, dass nicht so richtig Leben in der Mannschaft ist“, teilte der Coach mit. Ein komplett anderes Bild hätten da die Gastgeber abgegeben. „Da ist jeder für jeden gerannt." Die Gäste hatten mit großen Personalsorgen zu kämpfen. Auch Henry Sung vermochte nicht mitzuwirken. „Henry fehlte uns an allen Ecken und Enden“, versicherte Gerd Buttgereit. Da auch Alexander Huhn verletzt passen musste, mangelte es an Führungsspielern, die auch mal laut werden auf dem Rasen. „Was meine Spieler da abgeliefert haben, war absoluter Schrott. Dabei handelt es sich bei Soltau nicht gerade um eine Übermannschaft“, stellte Buttgereit fest.
Die Hausherren ließen ihren Kontrahenten kommen und schwärmten dann blitzschnell nach technischen Fehlern der Gäste aus. Beim 0:3 gab auch FC-Keeper Jakob Reiter, der den angeschlagenen Stammtorwart Ruven Voß zwischen den Pfosten vertrat, keine glückliche Figur ab. Reiter verließ sein Gehäuse und ermöglichte so einen Kopfballtreffer des zweifachen Torschützen Mika-Jaimi Gonzales. „Das war unser Genickbruch“, betonte Gerd Buttgereit. Nach dem Seitentausch schraubten dann der gerade erst eingewechselte Luis-Lennard-Obina Ibellow sowie Philipp Klötzing das Resultat noch in die Höhe. Die Kicker aus dem Künstlerdorf verzeichneten auch die eine oder andere Gelegenheit. „Die haben wir dann aber kläglich vergeben“, ließ Buttgereit wissen. Dessen Sohn Neo Buttgereit biss trotz seiner Leistenprobleme auf die Zähne, muss dies nun aber teuer bezahlen. „Die alte Verletzung ist wieder aufgebrochen, sodass er jetzt erst einmal drei Wochen pausieren muss“, berichtete Buttgereit senior. Wegen eines zu kleinen Kaders habe er auch nicht von der Bank nachlegen können. „Dort saßen zwar sieben Spieler, von denen jedoch vier angeschlagen waren“, berichtete der enttäuschte Übungsleiter. Das erstmals vor dem Match angebotene Essen hätte er der Mannschaft am liebsten im Nachhinein wieder weggenommen.