Um in Zukunft auch in der Natur zu unterrichten, wünschen sich die Lehrkräfte sowie die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Hüttenbusch ein Outdoor-Klassenzimmer. Bereits im Jahr 2023 wurde ein entsprechender Plan im Schulausschuss vorgestellt. In den vergangenen Monaten ist es um das Vorhaben allerdings ruhig geworden. Und das aus einem bestimmten Grund: Bei der Genehmigung des letztjährigen Haushalts hatte der Landkreis Osterholz als Kommunalaufsicht die 3500 Euro, die die Gemeinde dazuzahlen wollte, gestrichen. Um das Projekt aber doch noch irgendwie umsetzen zu können, hat die Gemeinde die Mittel auch für den diesjährigen Haushalt eingeplant. Derzeit wartet man im Rathaus aber noch auf die Haushaltsgenehmigung. Worpswedes Bürgermeister Stefan Schwenke ist optimistisch, dass die Hüttenbuscher Grundschule in diesem Jahr ihr grünes Klassenzimmer bekommt: „Mit der Kommunalaufsicht wird geklärt, ob vor Genehmigung des Haushalts schon Geld durch die Gemeinde eingesetzt werden darf und ob der Schulverein mithilfe seiner Spendengelder schon mit der Umsetzung starten kann, wovon ich ausgehe.“
Geht es nach den Lehrerinnen und Lehrern, so soll das grüne Outdoor-Klassenzimmer auf dem Schulhof entstehen. Hierfür soll ein großes Sonnensegel, das die Kinder beim Unterricht vor der Witterung schützt, an den Bäumen angebracht werden. Als Windschutz und räumliche Eingrenzung sollen Hochbeete aufgestellt werden. Die Ideenskizze wird abgerundet durch eine Tafel zur visuellen Veranschaulichung im Freien.
In der jüngsten Sitzung des Schulausschusses wurde bekannt, dass man sich auch gut vorstellen könne, dass das grüne Klassenzimmer auf dem Dach entsteht. Einige Details müssen aber noch geklärt werden. Insgesamt würden Kosten in Höhe von fast 10.000 Euro anfallen. Während die Gemeinde das Vorhaben mit einem Drittel der Kosten teilfinanzieren will, steuert der Schulverein den Rest bei. Und dieser hat das Geld durch diverse Spenden und Förderprogramme bereits beisammen, heißt es vom Hüttenbuscher Elternvertreter Maik Oberender: „Es ist ein wirklich tolles Projekt, das super zu der ländlichen Schule in Hüttenbusch passt. Jetzt geht es darum, mit der Umsetzung zu starten. Der Schulverein ist hierfür finanziell schon gut aufgestellt.“
Dass die Hüttenbuscher Grundschule schon mehr als anderthalb Jahre auf die Umsetzung des Projekts wartet, ist Oberender zufolge „sehr schade“. Mit Blick auf die finanziell angespannte Lage der Gemeinde Worpswede habe er aber auch Verständnis. „Die Gemeinde ist ja gewillt, eine gute Lösung zu finden. Auch der Bürgermeister ist bemüht. Das hat man ja in den vergangenen Sitzungen des Schulausschusses gesehen“, sagt der Elternvertreter.
Komplette Eigenleistung möglich
Sollte die Kommunalaufsicht den Worpsweder Haushalt für 2025 nicht genehmigen oder unter anderem einzelne Projekte wie das grüne Klassenzimmer ablehnen, könne sich der Schulverein laut Oberender vorstellen, das Vorhaben komplett in Eigenleistung zu finanzieren und zu finalisieren. „Davon gehen wir jetzt aber nicht aus. Es war abgemacht, dass uns die Gemeinde mit einem Drittel der Kosten unterstützt. Ich bin der Meinung, dass man da schon sein Wort halten sollte“, sagt der Elternvertreter.
Mit Blick auf den Kalender möchte der Schulverein so langsam mit der Umsetzung des Projekts beginnen. Denn im besten Fall sollen die Schülerinnen und Schüler schon in diesem Jahr von dem Angebot profitieren und in der Natur lernen können. „Wir haben schon März. Wenn das Klassenzimmer erst im Winter fertig wird, wäre das schade“, sagt Oberender und ergänzt: „Im Schulverein befinden sich viele engagierte Eltern, die in den vergangenen Jahren schon so einiges bewegt haben. Ich erinnere da gerne an das Klettergerüst, das im vergangenen Jahr durch die großartige Unterstützung des Schulvereins angeschafft wurde.“