Herr Mathies, Sie hatten im Sommer einen einstelligen Tabellenplatz als Saisonziel auserkoren. Sie dürften demnach restlos zufrieden sein, oder?
Das stimmt, wir sind insgesamt komplett im Soll. Während wir in einigen Partien Punkte verschenkt haben, konnten wir hintenraus auch noch einige holen, die nicht unbedingt eingeplant waren.
Wie ist es Ihnen darüber hinaus gelungen, den Umbruch Ihres Teams weiter voranzutreiben?
Die Jungs hören gut zu und haben die Dinge, die ich einfordere, hervorragend umgesetzt. Es hat allerdings einige Zeit gedauert, ihnen die Siegermentalität zu verinnerlichen. Diese ist aber sehr wichtig, denn in der Kreisliga gewinnt nicht immer die bessere Mannschaft, da sind auch andere Faktoren maßgeblich.
Sie stellen mit nur 20 Gegentoren die drittbeste Verteidigung der Liga. Was macht Ihre Defensive Ihrer Ansicht nach so stark?
Das ist zwar ein Satz fürs Phrasenschwein, aber die Defensive macht ja die gesamte Mannschaft aus. Gerade haben wir Bezirksligist Pennigbüttel in einem Testspiel aus meiner Sicht verdient mit 3:2 geschlagen. Da wundert sich der Gegner schon, wenn nach einem Ballverlust sieben unserer Spieler nach hinten sprinten. Mir persönlich ist ein 1:0 ohnehin deutlich lieber als ein 5:4.
Einen goldenen Oktober hatte Ihre Mannschaft wahrlich nicht. In diesem Zeitraum kassierte Ihr Team hintereinander drei seiner bislang vier Saisonniederlagen. Wie erklären Sie sich im Nachhinein die damalige Delle?
Das ist schwierig zu beantworten, weil wir nicht schlecht gespielt haben und keine großen Personalprobleme hatten. Im Gegenteil, gerade in dieser Phase konnten wir sogar auf Tim Thölken zurückgreifen, der in Bayern studiert und uns eigentlich noch einmal drastisch verbessert. Aber wir hatten plötzlich nicht mehr das Spielglück auf unserer Seite. Wir sind nur einmal in Nordsode unter die Räder gekommen, weil der Gegner damals extrem effizient war.
Am Ende haben Sie sich aber wieder gefangen und drei Siege am Stück erzielt. Kam die Winterpause dementsprechend zum falschen Zeitpunkt?
Ich finde, eine Pause kommt immer zum falschen Zeitpunkt, wenn es das Wetter weiterhin hergibt, noch Fußball spielen zu können. Denn ich fürchte, der Winter wird noch kommen und uns dann alle ausbremsen. Entsprechend hätte ich sehr gerne noch weitergespielt.
Wie zufrieden sind Sie bislang mit der Vorbereitung, und was macht Sie optimistisch, auch 2023 mit Ihrem Team erfolgreich zu sein?
Es ist toll zu sehen, wie die Jungs vom ersten Tag der Vorbereitung an Gas geben. Allerdings nervt es, dass man sich immer dem Wetter anpassen muss. Ein erstes Testspiel musste bereits abgesagt werden, gegen Pennigbüttel mussten wir auf einen Kunstrasenplatz ausweichen. Aber wir haben früh angefangen, und ich hoffe, dass wir noch einige Möglichkeiten bekommen, auch mit dem Ball zu trainieren. Prinzipiell sehe ich keinen Grund, warum wir einbrechen sollten. Platz vier, den wir uns in der Hinrunde erarbeitet haben, wollen wir mindestens verteidigen.