Worpswede. Seit mehr als 100 Jahren gibt es ihn, den Niedersachsenstein in Worpswede. Doch um das Bauwerk steht es nicht gut. Allein aufgrund der äußerlich sichtbaren Schäden wurden die Sanierungskosten vor mehr als einem Jahr auf rund 500.000 Euro geschätzt. Diese Kosten seien nun nochmals gestiegen. Geld, das die Stiftung Worpswede als Eigentümerin nicht so einfach aufbringen kann, weshalb sie auf Fördermittel angewiesen ist. Unterstützung bei der Suche nach notwendigen Geldern hat nun der Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt angekündigt. „Wir alle können sehr dankbar sein, dass sich heute die Stiftung Worpswede und viele ehrenamtliche Helfer nach Kräften um den Niedersachsenstein kümmern. Aber klar ist auch, dass diese engagierten Ehrenamtlichen eine Sanierung finanziell nicht stemmen können. Deswegen müssen wir gemeinsam dabei helfen, die notwendigen Gelder aus unterschiedlichsten Töpfen für eine Sanierung zusammen zu holen“, heißt es in einer Pressemitteilung des CDU-Politikers, der signalisiert, in Berlin für das Sanierungsprojekt „wichtige Türen“ zu öffnen.
Die riesige Skulptur auf dem Weyerberg wurde von dem Künstler Bernhard Hoetger geschaffen. Ob er schon damals wusste, dass die dauerhafte Erhaltung seiner Schöpfung nicht ganz so einfach ist, ist nicht bekannt. Doch die Lage ist ernst. Die Substanz ist stark angegriffen, und der Zahn der Zeit nagt an den Ziegelsteinen. Vor allem Regen, der in die vielen Hohlräume dringt, sorgt für eine Zersetzung des Materials. „Wir sprechen hier nicht über eine Baukosmetik, sondern über eine grundlegende und sehr aufwendige Sanierung“, wird Mattfeldt in der Mitteilung zitiert. Da es kaum aussagefähige Bauunterlagen gebe und zudem die wenigen verbauten Stahlträger angegriffen seien, müsse nach Auskunft von Baufachleuten mit entsprechenden kostenintensiven Überraschungen im Verlauf der Arbeiten gerechnet werden, so der Politiker.
Im vergangenen Jahr hat sich die Stiftung Worpswede bei der Förderrunde des Bundesdenkmalschutz-Programms um Fördermittel beworben. Allerdings ohne Erfolg, der Kreisausschuss für Wirtschaft, Kultur und Tourismus erteilte der Stiftung eine Absage. "Wir versuchen es in diesem Jahr erneut", kündigt Kathrin Widhalm von der Stiftung an und ergänzt: "In diesem Jahr klappt es bestimmt. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt." Dass mit Mattfeldt ein Bundestagsabgeordneter bereit sei, nach weiteren Fördermitteln Ausschau zu halten, kam Widhalm zufolge innerhalb der Stiftung gut an: "Natürlich sind wir froh, wenn wir Unterstützung bekommen. Die Anfrage von Andreas Mattfeldt hat uns sehr gefreut."