Worpswede. Einen Ort der Zusammenkunft für Einheimische und Touristen sowie für Begegnungen mit der Kunst an der Bergstraße zu schaffen, hat sich die Stiftung Worpswede als Ziel gesetzt. Das Projekt steht unter dem Titel „Open Art Space“ und bezieht sich auf die Fläche zwischen der Worpsweder Kunsthalle Netzel und der Tourist-Information. Wie Christoph Bayer, Vorsitzender der Stiftung Worpswede, verrät, soll der dort gelegene und bisher ungenutzte Innenhof mit Blickachsen und Zugangsmöglichkeiten auf die Bergstraße und die Lindenallee zu einem flexibel nutzbaren Ausstellungs- und Veranstaltungsort umgestaltet werden. „An diesem Innenhof laufen täglich zahlreiche Menschen vorbei. Und dass sich dort derzeit eine tote Ecke befindet, muss nicht sein. Diesen Platz könnte man anders nutzen“, sagt er.
Vor mittlerweile elf Jahren wurde die Bergstraße im Worpsweder Ortskern umfassend umgestaltet. Im Zuge dieser Arbeiten ist der gepflasterte Bereich zwischen Kunsthalle und Tourist-Info entstanden. „Eine touristische Nutzung, die sich an dieser Stelle anbieten würde, ist bisher aber aufgrund mangelnder Attraktivität völlig ausgeblieben“, bedauert Christoph Bayer.
Mit der Unterstützung der Stiftung Worpswede, die Eigentümerin des Kunsthallengebäudes ist, wurde der hintere Teil des Museums im vergangenen Jahr durch einen zusätzlichen Depotanbau verlängert. Da die Kunsthalle durch den Anbau nun drei Außenwandflächen besitzt, entstand innerhalb der Stiftung die Idee, eben diese Flächen innenhofseitig für Plakate oder Banner zu nutzen, die auf die Ausstellungen in dem Museum aufmerksam machen. Damit aber nicht genug. Die zukünftige Nutzung des Innenhofs soll nach einer umfangreichen Umgestaltung allen Vermittlungsformaten offenstehen. „Ich kann mir vorstellen, dass hier dann Konzerte, Filmvorführungen, Lesungen und auch Ausstellungen stattfinden. Hierfür würde sich der Innenhof dann absolut eignen“, so Bayer.
Einen ersten Gestaltungsentwurf gibt es bereits. Demnach sollen die vorhandenen Steinbänke erweitert werden, sodass eine kleine Tribüne entsteht. Auch wetterfeste Tische und Sitzgelegenheiten aus Holz sollen zum Verweilen einladen. Abgerundet wird das Konzept laut Stiftung Worpswede mit mehreren Beleuchtungen, sodass der Hof auch in den Abendstunden genutzt werden kann. Der Schwerpunkt soll auf den künstlerischen Angeboten liegen. „Neben Events können auch Gästeführer mit ihren zahlreichen Gruppen oder auch die Kunstschule Paula sowie Kunstvereine wie die Künstlerhäuser oder der nwwk die Fläche nutzen“, sagt Christoph Bayer.
Suche nach Fördergeldern
Träger dieses Projektes ist die Stiftung Worpswede gemeinsam mit der Worpsweder Kunststiftung Friedrich Netzel, die für das Museum und den Kunstbetrieb zuständig ist. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich laut Bayer auf insgesamt 90.000 Euro. „Der Landkreis Osterholz hat über das Leader-Programm eine Förderung avisiert, und auch beim Landschaftsverband Stade haben wir bereits angefragt. Somit können wir laut aktuellem Stand mit einer Förderung von 70.000 Euro rechnen“, so Bayer, der optimistisch ist, zeitnah weitere Förderer zu finden. Gelingt das, so könnten die Planungen im kommenden Jahr in die Tat umgesetzt werden. Die Fertigstellung ist für Sommer 2024 geplant.