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Verantwortliche sind sauer Verzögerung beim Aula-Neubau der Grundschule Worpswede

Die alte Aula der Grundschule Worpswede wird ersetzt, doch die Bauarbeiten verlaufen holprig. Der Zeitplan ist offenbar nicht zu halten. Was ist da los?
10.09.2024, 15:38 Uhr
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Verzögerung beim Aula-Neubau der Grundschule Worpswede
Von Dennis Glock

Etwas mehr als fünf Wochen ist das neue Schuljahr bereits alt. Auch wenn in der Grundschule Worpswede schon der Lernalltag eingekehrt ist, kann von Normalität keine Rede sein. Denn in den Sommerferien haben die Bauarbeiten auf dem Schulgelände begonnen (wir berichteten). Innerhalb eines Jahres soll an gleicher Stelle die alte Aula durch eine neue ersetzt werden. Doch laut Berit Ochmann, in der Worpsweder Gemeindeverwaltung für den Bereich Hoch- und Tiefbau verantwortlich, laufen die Bauarbeiten alles andere als nach Plan. Nachdem der Rückbau des Herzstücks der Worpsweder Grundschule sowie die Abtragung der schadstoffbefallenen Decke einige Wochen länger dauerte als vermutet, hat die Gemeinde nun mit Verzögerungen beim Bau zu kämpfen.

Für Sabine Kleinau, Leiterin der Grundschule Worpswede, war es ein emotionaler Moment, als Ende Juni die Bagger anrückten und mit den Abrissarbeiten der alten Aula begannen. Viele Erinnerungen teile sie mit diesem Ort. „Deshalb habe ich mir natürlich einen Backstein als Andenken gesichert. Da tat das Herz schon etwas weh, als ich mir die Bauarbeiten vor Ort angeguckt habe“, sagt sie. Bei genauerem Blick auf die Baustelle sei ihr aber noch einmal klar geworden, wie wichtig es war, dass sich der Gemeinderat für einen Aula-Neubau entschieden hat. „Die Seitenträger des Gebäudes waren bereits durchgefault. Ich möchte mir nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn das Material irgendwann gebrochen wäre“, sagt sie.

Dass bei einem solchen Großprojekt auch mal kleinere Komplikationen auftreten können, damit habe Kleinau gerechnet. Doch aktuell sei sie von einigen Dingen genervt. Zum einen machte der Baulärm in den ersten Unterrichtswochen sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch den Lehrkräften zu schaffen. „Das hat uns bis Mitte August begleitet. Zum Glück ist das aber nun vorbei. Ich glaube, dieses Quietschen des Baggers hat man im ganzen Ortskern gehört“, sagt die Schulleiterin.

Containerfirma schwer erreichbar

Sorgen bereitet Kleinau aber vor allem der Zustand der provisorischen Mensa, die aus Containern besteht und neben der Sporthalle aufgebaut wurde. Denn noch immer fehle es an der nötigen Ausstattung wie Strom, einer Heizung und Bewegungsmeldern. „Wir versuchen, die Situation den Umständen entsprechend so entspannt wie möglich für die Schülerinnen und Schüler zu gestalten. Hier gibt es aber Klärungsbedarf“, betont sie.

Dass es mit dem Einbau der Ausstattung in den Containern nur schleppend vorangeht, sei der Gemeindeverwaltung bekannt. Wie Berit Ochmann versichert, bedauert man die aktuelle Situation und ärgert sich über die zuständige Baufirma. „Wir waren bei der Auftragsvergabe guter Dinge, doch leider ist es so, dass die Firma äußerst unzuverlässig und nur schwer zu erreichen ist. Bei der provisorischen Mensa wurden uns Versprechungen gemacht, die bis heute noch nicht umgesetzt wurden.“

Trotz all der Widrigkeiten wird die Mensa schon von den Schülerinnen und Schülern zum Mittagessen genutzt. Das Essen werde Kleinau zufolge von einem Caterer geliefert. Da man das dreckige Geschirr aufgrund des fehlenden Stroms aber noch nicht abspülen könne, übernehme der Caterer diese Aufgabe. „Das ist natürlich alles andere als optimal“, sagt die Schulleiterin und ergänzt: „Bei den jetzigen Temperaturen bekommen wir das alles noch hin. Aber spätestens nach den Herbstferien wird es kälter und dann geht es ohne Heizung nicht mehr.“ Laut Gemeindeverwaltung ist die Fertigstellung der Übergangsmensa für Ende September geplant.

Im Dialog mit Feuerwehr und Kita

Die Bauarbeiten auf dem Gelände der Grundschule beeinflussen aber nicht nur den Schulalltag, auch die Feuerwehr und der benachbarte DRK-Kindergarten sind betroffen. „Bei der Errichtung der Baustraße gibt es Reibungspunkte mit der Feuerwehr und dem Kindergarten. Da sind wir im Dialog“, sagt Ochmann. Demnach sei es schon vorgekommen, dass die Baufirmen ihre Fahrzeuge einfach auf dem Gelände der Feuerwehr abgestellt hätten. „Und das hat der Feuerwehr natürlich nicht so gut gefallen“, so Ochmann. Da tagtäglich in der Straße Auf der Wurth schwere Geräte unterwegs sind, denkt man innerhalb der Gemeindeverwaltung darüber nach, eine Schrankenanlage zu errichten.

Mit dem Bau des Rohbaus soll in den Herbstferien begonnen werden, ebenfalls etwas später als anfangs geplant. All diese Verzögerungen führen laut Gemeindeverwaltung dazu, dass das Datum der Fertigstellung nach hinten verlegt wurde. Demnach peile man nun nicht mehr das Ende der Sommerferien 2025, sondern die darauffolgenden Herbstferien an. An den geschätzten Baukosten in Höhe von 5,2 Millionen Euro habe sich indes nichts geändert.

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