Auf die Bürger im Landkreis Osterholz kommen ab nächsten Jahr deutlich höhere Abfallgebühren zu. Das geht aus der Drucksache zur nächsten Sitzung des Werksausschusses hervor, der am Mittwoch, 13. November, tagen und eine Vorentscheidung treffen wird. Für die öffentliche Sitzung, die um 14.30 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Kreishauses I eröffnet wird, steht ab 1. Januar 2025 eine Anhebung zwischen 18 und 21 Prozent im Raum – je nach Tonnentyp, Behälter- und Haushaltsgröße. Nachdem die Sätze zuletzt alle drei Jahre neu kalkuliert und angepasst wurden, soll das künftig alle zwei Jahre der Fall sein. Denn die jährlichen Entsorgungskosten im Planungszeitraum 2025/26 liegen nun teils deutlich über denen der Jahre 2022 bis 2024.
Beim Restmüll rechnet der Eigenbetrieb mit einem Anstieg seiner Entsorgungskosten im Kalkulationszeitraum um fast 37 Prozent und beim Sperrmüll von rund 33 Prozent, was vor allem an der seit 2024 geltenden CO2-Abgabe für die Müllverbrennung liegt. Beim Bioabfall erwartet die Kreisabfallwirtschaft unterdessen zwölf Prozent höhere Jahreskosten für 2025/26 gegenüber dem Kalkulationszeitraum 2022/24. Der Mehraufwand soll ab nächstem Jahr an die Gebührenzahler weitergegeben werden; kalkulatorisch liegt für das Jahr 2027 bereits ein mehr als zehnprozentiger Aufschlag zu Grunde. Darüber wird dann in zwei Jahren entschieden.
Systembetreiber gegen gelben Tonne
Auf der Tagesordnung haben die Abgeordneten neben den Gebühren am Mittwoch auch den ausgeglichenen Wirtschaftsplan 2025, die aktuellen Leerungszahlen sowie eine Verlängerung der Entsorgungspflicht für die Abfallservice Osterholz GmbH (Aso), sich weiterhin nicht nur um die privaten Haushalte zu kümmern, sondern auch um Gewerbegrundstücke, Praxen und Büros.
Nicht zuletzt zeichnet sich beim geplanten Umstieg vom Gelben Sack auf die Gelbe Tonne mittlerweile der erwartete Zwist mit den Systembetreibern ab, für die die Aso die Leichtverpackungen sammelt. Die Kreisbehörde will sich daher von der Politik jetzt das Mandat für eine sogenannte Rahmenvorgabe holen. Damit würden die Dualen Systeme – wenn sie nicht noch rechtlich dagegen vorgehen – dazu verdonnert, die Gelben Tonnen der Privathaushalte wie gewünscht ab 1. Januar 2026 werktags in 14-täglichem Entsorgungsrhythmus zwischen 6.30 Uhr und 19 Uhr zu leeren.