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Plan für 2024 und Folgejahre Sanierungsstau im Kreis Osterholz: Mehr Geld für Straßen und Radwege

Der Landkreis Osterholz steht vor einer Herausforderung: Viele Straßen, Radwege und Brücken müssen saniert werden, doch die finanziellen Mittel sind begrenzt. Wie geht es weiter?
06.12.2023, 05:00 Uhr
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Sanierungsstau im Kreis Osterholz: Mehr Geld für Straßen und Radwege
Von Bernhard Komesker
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Marode Straßen, defekte Brücken, kaputte Radwege: Der Sanierungsstau ist groß im Landkreis Osterholz. Und auch das Land – siehe Teufelsmoorstraße – sowie die einzelnen Kommunen kommen mit den Reparaturen kaum noch hinterher. Der Umweltausschuss des Osterholzer Kreistags stimmte jetzt für den Verwaltungsvorschlag, nächstes Jahr mehr Geld für Instandhaltung und Instandsetzung in die Hand zu nehmen. Große Sprünge sind damit dennoch nicht drin, denn die Kassenlage ist angespannt, sodass der Landkreis Prioritäten setzen muss. Eine "grundhafter Ausbau" – etwa für einen zweistelligen Millionenbetrag wie zuletzt bei der K 10 zwischen Worpswede und Grasberg – ist nur alle paar Jahre drin, sofern es obendrein auch Landeszuschüsse gibt. Hilfen aus Hannover wiederum sind 2024 – nur oder immerhin – für einen lange überfälligen Radweg-Neubau in Sicht. Ein Überblick:

Kreisstraßen

Dickster Brocken bei den Kreisstraßen ist im kommenden Jahr die Adolphsdorfer Straße (K 29), die seit 2018 stark unter den sogenannten Sommerschäden gelitten hat. Einen rund 500 Meter langen Abschnitt will sich die Verwaltung gründlicher vornehmen, weshalb für diese Investition gut 550.000 Euro im Finanzhaushalt bereitstehen. Weitere 280.000 Euro sind als Einzelmaßnahme im Ergebnishaushalt vorgesehen. Damit kann, zeitlich und räumlich anschließend, ein weiterer K 29-Abschnitt von rund 1,5 Kilometern Länge eine neue Fahrbahn erhalten. Die Reparatur der Kreisstraße 9 zwischen Tietjens Hütte und der Ampelkreuzung Niederende ist kommendes Jahr ebenfalls an der Reihe; geschätzte Kosten: 410.000 Euro. Und 230.000 Euro sind für Arbeiten an der Dorfstraße (K 15) eingeplant, die von Neu Sankt Jürgen zur Kreisgrenze führt.

Kleinere ad-hoc-Maßnahmen summieren sich auf weitere 60.000 Euro, während die laufende Unterhaltung der Kreisstraßen mitsamt ihrer Radwege nächstes Jahr mit noch mal 650.000 Euro zu Buche schlägt. Im Jahr 2025 sollen dann die Sommerschäden der Seehauser Straße (K 36) behoben werden; geschätzte Kosten: 690.000 Euro. Erste Planungskosten von 50.000 Euro für die nächste Generalüberholung mit Landeshilfe betreffen überdies die Friedensheimer Straße (K 21). Das Projekt wird nicht vor 2027 abzuschließen sein und eine achtstellige Summe für Fahrbahn, Radweg und Hammebrücke verschlingen. Die Erweiterung des Brückenbauwerks würde nach jetziger Planung noch vor dem Straßenbau beginnen.

Brücken

Priorität bei der Erneuerung der Brücken im Verlauf von Kreisstraßen hat kommendes Jahr die K 2 bei Aschwarden. Im Haushalt 2024 stehen für eine neue Flutgraben-Brücke 475.000 Euro bereit. Weitere Planungskosten für den Neubau der Dammbrücke über die Hamme in Ritterhude (K 44) sollen außerdem nachgeschossen werden, sodass rund 300.000 Euro als durchfinanziert gelten; das eigentliche Projekt steht mit dem Zehnfachen ab 2026/27 in den Landkreis-Büchern. Vorrang hat aber die Schlossbrücke, für die das Land zuständig ist (wir berichteten). Für die laufende Brückenunterhaltung sind kommendes Jahr weitere 200.000 Euro vorgesehen.

Radwege

Das Budget für verkehrssichernde Maßnahmen an Radwegen und zur Beseitigung der dortigen Sommerschäden soll im nächsten Jahr kräftig aufgestockt werden. Stimmt der Verkehrsausschuss im kommenden Frühjahr zu, fließen 450.000 Euro zusätzlich aus den sogenannten Blitzergeldern in die Radwege an den Kreisstraßen. Damit stünde für diverse Reparaturen eine Gesamtsumme von 895.000 Euro zur Verfügung – so viel wie noch nie. Üblich waren sonst 100.000 Euro, ausnahmsweise auch schon mal 200.000 Euro, die bisher vom Bußgeld-Überschuss in die Radwege des Landkreises gesteckt wurden. Ort und Zeitpunkt größerer Bauarbeiten sollen im Laufe des kommenden Jahres noch bekannt gegeben werden.

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Hinzu kommen erste Planungskosten für eine grundlegende Sanierung des Radwegs an der K 3 in Werschenrege, der ab 2025 auf weitere 700.000 Euro taxiert wird. Für eine anschließende Sanierung des Radwegs an der Schlußdorfer Straße (K 31) soll die Planung dann 2026 beginnen. Beim Neubau von Radwegen steht 2024 zunächst der mit Landeshilfe geplante Lückenschluss an der K 32 in Hinnebeck obenan. Für den seit Jahren vorgesehenen Radweg kalkuliert der Landkreis 182.000 Euro sowie einen Zuschuss an die Gemeinde Schwanewede von 120.000 Euro ein.

Kreisstraßenmeisterei

Gut 20 Vollzeitstellen sind der Kreisstraßenmeisterei zugeordnet, die sich um 196 Straßen- und 153 Radweg-Kilometer zu kümmern hat. Nachdem im laufenden Jahr bereits ein zusätzlicher Mitarbeiter für die Radwege-Wartung hinzukam, soll ab nächstem Jahr eine neue, aus Blitzergeldern finanzierte Vollzeitkraft hinzukommen. Ihre Aufgabe wird es sein, "ein zukunftsweisendes Radwegenetz zu entwickeln", so die Verwaltung. Im Hinterkopf hat der Landkreis dabei auch die Anerkennung als ADFC-Rad-Reise-Region. Die neue Beschilderung hat dafür wie berichtet bereits begonnen.

Materiell wird bei der Kreisstraßenmeisterei ebenfalls auf- und nachgerüstet: Die Ersatzbeschaffung eines Hubsteigers im laufenden Jahr sowie der Kauf eines Treckers im kommenden Jahr stehen mit jeweils 320.000 Euro in der Haushaltsplanung.

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