Landkreis Osterholz. Der Landkreis Osterholz hat mit der Arbeit an einem Windenergiekonzept begonnen, um den Bau neuer Windkraftanlagen in sogenannte Vorranggebiete zu lenken. Das Konzept soll Grundlage für den „Teilplan Windenergie“ im Regionalen Raumordnungsprogramm sein, das anschließend in Gänze neu aufgelegt wird. Wie die Kreisverwaltung mitteilt, ist der Kreisausschuss (KA) in nicht-öffentlicher Sitzung der Empfehlung des Umwelt- und Planungsausschusses mittlerweile gefolgt, über die die Redaktion in der vergangenen Woche berichtet hatte.
Damit nimmt die Kreisverwaltung in den kommenden Wochen und Monaten nun mehr als 30 Quadratkilometer genauer unter die Lupe, die sich auf 14 potenziell geeignete Suchräume im Kreisgebiet verteilen. Die Standortflächen sollen sich am Ende des Verfahrens auf 15 bis 20 Quadratkilometer summieren. Nach Angaben der Kreisbehörde müssen aufgrund gesetzlicher Vorgaben neue Flächen für die umstrittenen Anlagen ausgewiesen werden, "um die Sicherheit der Energieversorgung zu gewährleisten und den Klimaschutz voranzubringen".
Bunker-Arbeitslager ausgenommen
Ein mögliches Vorranggebiet wurde gleich zu Beginn des Verfahrens vom KA gestrichen. Es befindet sich im Suchraum 2, unweit des ehemaligen Lagers der Baustelle für den Bunker Valentin. "Denkmale mit im nationalen Vergleich einmaliger historisch-politischer Bedeutung" sollen zuzüglich eines Abstands von 417,5 Metern generell nicht weiter in Betracht kommen, entschieden die Abgeordneten, die den Entwurf ansonsten ohne Abstriche billigten. Der Landkreis will das Papier "möglichst in der ersten Hälfte des Jahres 2024" in das offizielle Beteiligungsverfahren geben, bei dem die Öffentlichkeit und die Träger öffentlicher Belange angehört werden.
Stellungnahmen seien dann "herzlich willkommen", erklärt Landrat Bernd Lütjen per Pressemitteilung. Ihm sei klar: Die Suche nach Standortflächen werde "keine einfache Aufgabe, weil moderne Windenergieanlagen erhebliche Auswirkungen auf ihre Umwelt haben".