Landkreis Osterholz. Am Mittwoch, 5. Juni, könnte es so weit sein: Dann möchte die Osterholzer Kreisverwaltung dem Umweltausschuss des Kreistags einen ersten Entwurf des Konzepts vorlegen, mit dem sie den Bau neuer Windparks in sogenannte Vorranggebiete lenken will. Das Papier soll möglichen Spargel-Wildwuchs an anderer Stelle unterbinden und ein fester Bestandteil des Regionalen Raumordnungsprogramms werden, welches parallel ebenfalls neu aufgelegt wird. Wie Kreisdezernent Dominik Vinbruck auf der jüngsten Sitzung bekannt gab, habe sich die Behörde mit dem Datum eine ambitionierte Frist gesetzt.
Die Aufgabe besteht darin, eine Auswahl aus kreisweit 14 verschiedenen Suchräumen zu treffen, die den Abgeordneten im vergangenen September vorgestellt wurden. Aus den derzeit insgesamt rund 31 Quadratkilometern Suchraum sollen am Ende 15 bis 20 Quadratkilometer als neue Vorrangfläche definiert werden. Peter Storm aus Mittelbauer warnte davor, Windenergieanlagen in mögliche Überflutungsbereiche wie das Sankt Jürgensland zu lenken. Doch Vinbruck erklärte, es handele sich dort nicht um ein förmlich festgesetztes Überschwemmungsgebiet.
Sankt Jürgensland bleibt im Rennen
Und selbst bei einer förmlichen Ausweisung als Hochwasserzone bleibe ein Bau von Windkraftanlagen unter bestimmten Voraussetzungen im Prinzip möglich. Zwar werde bei den anstehenden Abwägungen auch der Gewässerschutz berücksichtigt, doch schwerer könnte wiegen, dass das Sankt Jürgensland als "naturschutzfachlich sehr hochwertig" gelte. Das freilich gelte auch für andere Bereiche des Kreisgebiets wie etwa die Gemeinde Schwanewede, und dennoch gebe es dort bereits heute zahlreiche Windräder.
Bis 5. Juni will Vinbrucks Team das Konzept nun so weit fertig haben, dass es anschließend den Bürgern und Behörden zur Stellungnahme vorgelegt werden kann. Am Ende wird der Kreistag den Plan verabschieden müssen, wobei die Mindestvorgabe von Bund und Land zwingend auf rund neun Quadratkilometer neuer Vorranggebiete hinausläuft.