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Landkreis investiert Millionen Richtfest für Osterholzer BBS-Neubauten: Meilenstein in Sachen Bildung

Die Modernisierung der Berufsbildenden Schulen in Osterholz-Scharmbeck nimmt Fahrt auf. In einem Jahr sollen die Neubauten bezugsfertig sein, danach gehen die Arbeiten aber noch lange Zeit weiter.
22.01.2024, 18:02 Uhr
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Richtfest für Osterholzer BBS-Neubauten: Meilenstein in Sachen Bildung
Von Bernhard Komesker

Meilenstein bei der millionenschweren Modernisierung der Berufsbildenden Schulen (BBS) in Osterholz-Scharmbeck: Mit dem Richtfest für zwei neue Schulgebäude Am Osterholze hat am Montag die zweite Hälfte des ersten Bauabschnitts begonnen. Der Landkreis Osterholz als Schulträger will in einem zweiten Schritt ab 2025 den Bestand des Hauptgebäudes schrittweise sanieren, damit anschließend die alte BBS-Zweigstelle an der Bahnhofstraße aufgegeben kann. Zur Feier mit Rohbau-Rundgang begrüßte Landrat Bernd Lütjen eine dreistellige Zahl von Gästen. Neben Vertretern der Schule und der beteiligten Baufirmen waren etliche Vertreter aus Politik und Verwaltung gekommen. Die Gesamtinvestition von mehr als 60 Millionen Euro, so Lütjen, sei nicht nur die größte Baumaßnahme des Landkreises, sondern zugleich ein Bekenntnis zum Bereich Bildung und Ausbildung.

BBS-Schulleiterin Daniela Thies zeigte sich wie Lütjen froh und erleichtert. Die Schule glaube an die jungen Menschen, "allen Krisen zum Trotz", und werde alles daran setzen, dass sich die Großinvestition durch erfolgreiche Absolventen bezahlt mache. Vor dem Richtspruch des Zimmerer-Azubis Friedrich Steinhäuser von der Dachdeckerei Schmidt aus der Bremer Neustadt bekannte der projektleitende Architekt Friedemann Jung, auch für ihn sei es stets ein besonderer Tag, wenn aus Konzept und Zeichnung ein Gebäude entsteht.

Genau genommen sind es gleich zwei Baukörper sowie ein Mensa-Anbau an den südöstlichen Gebäudeflügel mit mehr als 8000 Quadratmetern Bruttogrundfläche. Ein Verwaltungsbau entsteht auf der ehemaligen Wiese zur BBS-Halle hin, der auch Lehrräume für Gesundheits- und Sozialberufe beherbergen soll. Und zwischen der heutigen KFZ-Lehrwerkstatt und der Bahnlinie ist ein neues Unterrichtshaus für IT-Berufe, Fahrzeug- und Elektrotechnik richtfertig geworden. Wenn alles nach Plan laufe, sind die Räume in einem Jahr bezugsfertig, sagte Jung. Sein Osnabrücker Planungsbüro Rohling (PBR) war nach einer europaweiten Ausschreibung mit der Generalplanung betraut worden.

An die Zukunft gedacht

Wenig planmäßig lief es zuletzt allerdings mit den Baukostensteigerungen, bekannte Landrat Lütjen und blickte zurück auf den Grundsatzbeschluss 2016, den Spatenstich 2022 und die Grundsteinlegung 2023. Die enorme Teuerung der vergangenen drei Jahre habe der Landkreis zwar im Blick, aber bei Planungsbeginn so nicht ahnen können. "Trotzdem stand nie zur Debatte, dass wir etwas zurücknehmen wollen", unterstrich Lütjen. Der Kreistag stehe weiter geschlossen hinter dem Projekt, auch wenn es bis zum Aufgabe des Standorts Bahnhofstraße noch einige Jahre dauern werde. Mit Solaranlagen auf den Dächern sowie Wärmepumpen mit Geothermie-Nutzung sei bei den Neubauten an die Zukunft gedacht worden.

Die Schulleiterin betonte, gebaut werde nicht zuletzt "für wichtige Bildungsgänge, wo wir einen Fachkräftemangel haben". Thies betonte, die BBS-Modernisierung sei kein Selbstzweck, sondern eine Antwort auf den rasanten Wandel der Arbeitsplatz-Anforderungen in der heutigen Berufswelt. Um das dafür nötige Rüstzeug zu vermitteln, brauche es ein zeitgemäßes Zuhause für 125 Beschäftigte, 1800 Schülerinnen und Schüler und 30 verschiedene Bildungsgänge. Ähnlich wie Planer und Architekten wollten auch Lehrer und Pädagogen "etwas erreichen, das Spuren hinterlässt und über den eigenen Horizont hinausweist". Auch die Richtkrone selbst habe Symbolcharakter, denn die sei als Gemeinschaftswerk von Schülern und Lehrern aus Produktionsklasse und Metallbauwerkstatt angefertigt worden.

"Noch in weiter Ferne"

Die seit zwei Jahren amtierende Studiendirektorin sagte, die bisherige Bauphase sei schon eine Nervenprobe für den Schulalltag gewesen. "Es ging buchstäblich Schlag auf Schlag" und gelegentlich sei auch mal der Strom ausgefallen. Das sei zwar nur ein Vorgeschmack auf die nun anstehenden Umbaujahre bei laufendem Unterrichtsbetrieb. Doch auch wenn "das Gesamtziel noch in weiter Ferne" liege, sei sie sicher: Schon das Lehren und Lernen in den Neubauten werde alle Beteiligten dazu motivieren, auch diese Phase zu überstehen.

Landrat Bernd Lütjen erklärte seinerseits, dann werde auch die Pausen-Pendelei zwischen den beiden BBS-Standorten ein Ende haben, die für Schüler wie Lehrer lästig und belastend sei. Zudem habe eine Wirtschaftlichkeitsprüfung gezeigt: Der Sanierungs- und Modernisierungsbedarf der alten Zweigstelle an der Bahnhofstraße würde die Kosten eines flächengleichen Neubaus erreichen oder sogar übersteigen. Laut Kreishaushalt 2024 summieren sich die Kosten für das gesamte BBS-Projekt (Planung, Umbau, Ausbau, Sanierung, Umstrukturierung, Ausstattung) in den Jahren 2017 bis 2027 auf voraussichtlich 75 Millionen Euro.

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