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Bildungsstätte in Osterholz Neues Jugendgästehaus für Bredbeck

Nach dem im Vorjahr eingeweihten Seminarraum erhält die Bildungsstätte Bredbeck in den nächsten zwölf Monaten nun auch ein neues Jugendgästehaus. EU-Mittel machen's möglich, hieß es am Dienstag beim Spatenstich
15.03.2023, 10:00 Uhr
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Neues Jugendgästehaus für Bredbeck
Von Bernhard Komesker

Landkreis Osterholz. Auf dem Gelände der Bildungsstätte Bredbeck haben die Arbeiten am Bettenhaus-Neubau für das Jugendgästeareal begonnen. In einem Jahr soll die zweigeschossige Unterkunft fertig sein. In der Investitionssumme von fast 850.000 Euro stecken 492.000 Euro EU-Fördermittel für die Entwicklung des ländlichen Raums. Am Dienstag trafen sich die Beteiligten an der bereits vorbereiteten Betonplatte des Gebäudes zum symbolischen Spatenstich.

Kirsten Dallmann, Leiterin des kreiseigenen Bildungshauses, blickt der Fertigstellung bereits erwartungsfroh entgegen. Mit der Unterkunft bekomme die Heimvolkshochschule neben dem in die Jahre gekommenen Jugendgästehaus endlich genügend Platz, um eine ganze Schulklasse an einem Ort unterbringen zu können. "Bredbeck ist ein Haus zum Leben und Lernen unter einem Dach", sagte Dallmann und setzte hinzu: "Oft macht man die spannendsten Erfahrungen in der Zeit zwischen den Seminareinheiten." Um sich und andere kennenzulernen, brauche das Zusammensein die passende Infrastruktur.

Bau mit besonderen Details

Der Flachdach-Neubau beherbergt – neben einem barrierefreien Doppelzimmer – fünf Vierbettzimmer, die jeweils über eigene Sanitärräume verfügen werden. Die obere Liegefläche der zehn Etagenbetten lässt sich an die Wand klappen, sodass die Vierbettzimmer auch nur mit zwei oder drei Seminargästen belegt werden können. Eine weitere Besonderheit ist das fehlende Treppenhaus: In den ersten Stock gelangt man über zwei Außentreppen. Das spare Platz und Material, erklärten die Ritterhuder Architekten Andreas Pigge und Britta Daniels.

Die Aufträge seien erteilt, Verzögerungen derzeit nicht absehbar. Der Bettenhaus-Quader wird rechtwinklig zu dem neu gebauten Seminarraum angelegt, der vor einem Jahr eingeweiht wurde und an dem es sich optisch orientiert. Mit dem gegenüber liegenden Altbau entsteht so ein U mit Innenhof, der zum Draußen-Sitzen einladen soll. Das Areal soll auch eine eigene Versorgungs- und Rettungszufahrt zur Straße An der Wassermühle erhalten. 

Bevor Landrat Bernd Lütjen zum Spaten griff, zeigte er sich erfreut darüber, dass der Kostenplan eingehalten werde und dass bei der Ausschreibung Handwerker aus der Region den Zuschlag erhalten hätten. "Sie haben in einem regulären Verfahren das wirtschaftlichste Angebot abgegeben", lobte Lütjen. Das Projekt unterstreiche zudem, welchen Stellenwert die Bildung für den Landkreis Osterholz genieße: Nach der Erweiterung von Gymnasium und IGS Lilienthal und neben der begonnenen BBS-Modernisierung gehöre auch die Bildungsstätte Bredbeck zu den wichtigen schulischen Einrichtungen, so Lütjen.

Altbausanierung soll folgen

Nach der Fertigstellung des Bettenhauses im ersten Quartal 2024 ist ein finaler dritter Bauabschnitt geplant, bei dem das alte Jugendgästehaus modernisiert werden soll. Statt der Gemeinschaftsduschen soll es dort ebenfalls eigene Nasszellen in den Zimmern geben, wie Kirsten Dallmann sagte. Dezernatsleiter Lienhard Varoga vom Bremerhavener Amt für regionale Landesentwicklung hörte aufmerksam zu. Sein Haus verwaltet für Teile des Amtsbezirks Lüneburg die Strukturfördermittel der Europäischen Union, die Bredbeck nun zum wiederholten Mal anzapfen konnte: Nach dem aus sogenannten Leader-Mitteln bezuschussten Seminarraum fließen ins neue Jugendgästehaus nun "Zuwendungen zur integrierten ländlichen Entwicklung (Zile)".

Der Hintergrund beider Programme ist ähnlich, wie Varoga darlegte: Die EU begreife die Entwicklung des ländlichen Raums als eine Gemeinschaftsaufgabe. Doch ohne ihre Unterstützung könnte die Fläche von den Städten abgehängt werden; dabei lebe die Mehrheit der Menschen auf dem Land. "Sonst denkt man oft, Europa ist weit weg, aber hier wird es greifbar." 492.000 Euro seien bereits "ein ordentlicher Schluck aus der Pulle"; in absehbarer Zeit muss der Landesbeamte nun wohl mit einem weiteren Osterholzer Zuschussantrag rechnen.

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