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Fußball-Kreispokalfinale 5:4 – Pennigbüttel triumphiert über Beckedorf erst im Elfmeterschießen

Es ist der erste Schritt zum Double: Oldie René Thiel schießt Pennigbüttel zum Pokalsieg – und das, obwohl er eigentlich gar nicht spielen sollte. Es war nicht die einzige kuriose Story rund ums Pokalfinale.
12.05.2024, 21:30 Uhr
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5:4 – Pennigbüttel triumphiert über Beckedorf erst im Elfmeterschießen
Von Tobias Dohr

Am Ende feierten beide Teams. Die Fußballer des SV Komet Pennigbüttel bejubelten den Gewinn des Osterholzer Kreispokals, der erst im Elfmeterschießen unterlegene Finalgegner SV Grün-Weiß Beckedorf feierte sich selbst – und vor allem seinen lautstarken Anhang. Mit Standing Ovations wurden die Beckedorfer nach der bitteren 4:5 (1:1, 1:0)-Niederlage von ihren Fans bedacht, Trainer Wahe Airapetian war spürbar gerührt. "Das ist absolut unglaublich, wir sind die Sieger der Herzen und werden heute so oder so feiern."
Beinahe hätte es sogar zu noch mehr, sprich dem Pokalsieg, gereicht. In einer keinesfalls hochklassigen und höhepunktarmen Partie war der Außenseiter mit seiner ersten richtigen Offensivaktion in Führung gegangen. Eine Freistoßflanke von Levon Hayrapetyan konnte Kevin Stepput völlig unbedrängt am zweiten Pfosten problemlos einköpfen (17.). Dieser Treffer spielte den Grün-Weißen zusätzlich in die Karten.

Die ohnehin sehr auf die Defensive bedachten und mit einer Fünferkette agierenden Beckedorfer machten die Räume nun noch enger, zogen sich weit in die eigene Hälfte zurück und überließen den "Kometen" das Spiel. Doch die Lila-Weißen wussten damit nur selten etwas anzufangen. Erst kurz vor der Pause hatten Denis Cordes und Joschua Zurek halbwegs nennenswerte Torannäherungen. Doch dieser zarte Aufschwung erlahmte nach Wiederanpfiff des gut leitenden Schiedsrichters Ingo Beil wieder.

Extrem viele Unterbrechungen

Bezeichnend für die Pennigbütteler Harmlosigkeit nach vorne war der Freistoß von Kapitän Eike Pupat, der das Leder im einzigen echten Torabschluss in den 20 Minuten nach der Pause aus bester Position hoch und weit in das kleine Wäldchen hinter dem Meyenburger Platz feuerte. Ansonsten war die Partie bei sommerlichen Temperaturen immer wieder unterbrochen. Erst wegen eines defekten Netzes des Beckedorfer Tores, dann vor allem aber immer wieder wegen Wadenkrämpfen und verletzter Spieler. Das alles schien eher den Beckedorfern in die Karten zu spielen, denn der designierte Kreisliga-Meister und Bezirksliga-Aufsteiger fand einfach keinen Rhythmus – und glich dann doch fast aus dem Nichts aus.

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Joschua Zurek leitete einen Ball perfekt weiter auf Denis Cordes, der aus spitzem Winkel überlegt flach ins lange Eck schob (74.). Nun dachten viele der knapp 250 Zuschauer, dass die Partie in Richtung Pennigbüttel kippen würde, zumal mit Oldie René Thiel ein Spieler aufs Feld kam, der auch mit 47 Jahren noch den Unterschied ausmachen kann. Doch auch mit dem Stürmer-Routinier konnten sich die Lila-Weißen keine Hochkaräter mehr erspielen. In der fast zehnminütigen Nachspielzeit waren es stattdessen die Beckedorfer, die plötzlich mehr Spielanteile hatten und noch zwei, drei Mal gefährlich vor das Tor von Alexander Krenz kamen.

Finaler Freistoß knapp vorbei

Die letzte Aktion gehörte dann aber den "Kometen". Nach einem Foul an Thiel, legte sich der 47-Jährige das Leder in perfekter Position selbst zurecht und schlenzte den Ball Zentimeter am Beckedorfer Tor vorbei – in dem zu diesem Zeitpunkt bereits Sergej Masterkov stand, der kurz zuvor für das Elfmeterschießen eingewechselt worden war. Direkt nach diesem Freistoß war Schluss.

Bereits im Achtel- und Viertelfinale hatte sich das Airapetian-Team im Elfmeterschießen durchgesetzt, diesmal reichte es nicht. Michael Wronski und Kevin Stepput verfehlten das Tor, da Pennigbüttel in Patrik Urbaniak nur einen Fehlschützen hatte, konnte René Thiel mit dem letzten Schuss alles klar machen – und der Routinier behielt die Nerven und machte sein Team zum Kreispokalsieger. "Wir haben das heute nicht mutig gemacht, nicht so gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten. Aber am Ende ist der Sieg aufgrund der Spielanteile natürlich absolut verdient", fasste Sven Zavelberg zusammen. Und der Pennigbütteler Coach konnte seinem Team nach Abpfiff noch eine weitere gute Botschaft übermitteln.

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Denn zeitgleich hatte der FC Hansa Schwanewede den SV Seebergen im Verfolgerduell mit 4:1 besiegt – was wiederum für die "Kometen" bedeutet, dass in den noch ausstehenden vier Punktspielen nur ein einziges Pünktchen zur Meisterschaft fehlt. Dann könnten die Lila-Weißen sogar das Double feiern.

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Info

Endspiel Kreispokal Osterholz

SV Komet Pennigbüttel – SV GW Beckedorf 5:4 n.E. (1:1, 0:1)

SV Komet Pennigbüttel: Krenz; Lühr (68. Thiel), Pupat, Schmidts (25. Lars van Bree), Katsanos, Krüger, Rapp, Zurek, N.Mawi, Urbaniak, Cordes

SV Grün-Weiß Beckedorf: Burdorf (90.+9 Masterkov); T.Pydde (68. Schulze), Reinhardt, Forstmann, Fritsche (90.+9 Wronski), Müller, Hayrapetyan, N.Meyer, P.Meyer (79. Peters), Stepput, M.Pydde (86. Zerjatke)

Tore: 1:0 Kevin Stepput (17.), 1:1 Denis Cordes (74.)

Elfmeterschießen: 1:2 Levon Hayrapetyan, 2:2 Robin Krüger, 2:3 Jakob Reinhardt, 3:3 Konstantinos Katsanos, Michael Wronski schießt drüber, Patrik Urbaniak trifft die Latte, Kevin Stepput schießt vorbei, 4:3 Lars van Bree, 4:4 Marcus Müller, 5:4 René Thiel

Schiedsrichter: Ingo Beil

Zuschauer: 250  TD

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