Landkreis Osterholz. Als die Fußballsaison Anfang Juni zu Ende ging, da war allen Beteiligten klar: Das war keine normale Spielzeit – zumindest nicht für den Landkreis Osterholz. Denn das der kleinste Kreis im Fußballbezirk sowohl in der Landes- als auch in der Bezirksliga den Meister und Aufsteiger stellt, ist ohne Frage eine bemerkenswerte und höchst seltene Ausbeute.
So waren der Oberliga-Aufstieg des SV Blau-Weiß Bornreihe und der Landesliga-Aufstieg des FC Worpswede dann auch zurecht die bestimmenden Themen im ersten Halbjahr. Als Drittplatzierter und mit sieben Punkten Rückstand hinter Aufsteiger SV Ahlerstedt/Ottendorf hatten die "Moorteufel" in der Meisterrunde der bislang letzten "Corona-Spielzeit" 2021/2022 die Landesliga-Saison abgeschlossen. Angesichts starker Konkurrenz – vor allem der TuS Harsefeld und der FC Verden 04 hatten sich im Vorfeld der Saison 2022/2023 klar die Meisterschaft zum Ziel gesetzt – waren die "Moorteufel" gar nicht mal mit dem Vorhaben in die Saison gestartet, unbedingt aufzusteigen. Doch dann lief es von Beginn an extrem gut.
Mit einem spektakulären 4:3-Auswärtssieg bei Tabellenführer Verden 04 sprangen die Blau-Weißen am fünften Spieltag selbst an die Tabellenspitze – und blieben dort bis zum letzten Spieltag. Nach neun Siegen am Stück endete die Bornreiher Siegesserie erst am zehnten Spieltag beim 1:3 gegen den TuS Harsefeld. Mit einem 7:1-Schützenfest beim VSV Hedendorf/Neukloster verabschiedete sich das Team von Trainerduo Nils Gresens und Frank Meyer in die Winterpause – mit fünf Punkten Vorsprung auf den FC Verden 04. Auch wenn im Frühjahr dann ein ums andere Mal die spielerische Leichtigkeit fehlte: Wirklich eng wurde es nicht mehr für die "Moorteufel". Spätestens mit dem 3:2-Sieg in Westercelle durch einen späten Treffer weit in der Nachspielzeit waren die Weichen gestellt. Nach dem 1:1 am vorletzten Spieltag daheim gegen Elstorf konnte endgültig gefeiert werden.
Auch am Weyerberg knallten die Sektkorken frühzeitig. Das Team von Trainerduo Gerd Buttgereit und Oliver Schilling hatte eine fantastische Herbstserie gespielt: Fünf Punkte Vorsprung sowie der Sieg beim Schmolke-Cup gaben zusätzlichen Aufwind, dann wurde der Kader auch noch mehrfach verstärkt. Die Erwartungen waren entsprechend hoch, umso angespannter war die Atmosphäre rund um den Weyerberg, als sich im Frühjahr die spielerische Leichtigkeit der Hinserie lange Zeit nicht mehr einstellen wollte. Doch spätestens der begeisternde 2:0-Auswärtssieg Anfang Mai bei Verfolger Heeslinger SC II brachte die Künstlerdorf-Kicker endgültig auf Kurs.
Mit einer Serie von sieben Siegen am Stück sicherte sich der FCW die entscheidenden Punkte Vorsprung, im Duell gegen den SV Lilienthal-Falkenberg wurde am heimischen Weyerberg dann der Aufstieg, eine Woche später dann auch der Meistertitel perfekt gemacht.