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Padel Wie aus 1000 und einer Nacht: Inken Breyer berichtet von der Padel-WM

Nach der Europameisterschaft nahm Inken Breyer mit Maren Tiedjen nun an der Weltmeisterschaft im Padel teil - und kehrte mit ganz vielen Eindrücken zurück. "Man fühlte sich wie ein kleiner Star", so Breyer.
03.12.2021, 20:00 Uhr
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Wie aus 1000 und einer Nacht: Inken Breyer berichtet von der Padel-WM
Von Dennis Schott

Lilienthal. So muss es sich also anfühlen, als Profi auf Tour zu sein. Das Hotel? Top! Das Essen? Top! Die Organisation? Top! Alles top. "Man fühlte sich wie ein kleiner Star", sagt Inken Breyer. Die Tennis-Spielerin des TC Lilienthal hatte sich schon im Vorfeld gedacht, dass die Padel-Weltmeisterschaft in Katar, bei der sie mit ihrer Teamkollegin Maren Tiedjen für Deutschland angetreten ist, etwas Besonderes werden würde. Aber diese sechs Tage im Wüstenstaat sprengten selbst ihre Vorstellungskraft. "Man musste sich um nichts kümmern", erzählt Breyer, die dann eines aber doch selber machen musste: spielen.

Nachdem Inken Breyer und Maren Tiedjen bereits im Sommer bei der Padel-Europameisterschaft im spanischen Marbella angetreten waren, streiften sich die Lilienthalerinnen, die im Padel - einer Mischung aus Squash und Tennis - für den TC Weyhe 71 auflaufen, nun erneut das deutsche Nationaltrikot über. Ihre Teilnahme an der WM in Katar war dabei nicht unbedingt sicher. Grundsätzlich waren die acht Startplätze offen für jeden Padel-Vereinsspieler, ein Sichtungslehrgang im September gab letztlich den Ausschlag, wer für Deutschland antreten dürfte. Breyer und Tiedjen überzeugten und lösten damit ihre Tickets.

Die sportlichen Erwartungen waren aus deutscher Sicht gering. Padel hat bei anderen Nationen, wie Spanien oder Argentinien, einen wesentlich größeren Stellenwert als in Deutschland, entsprechend größer ist die Leistungsdichte. Bereits die Qualifikation war für Breyer und Co. ein Erfolg gewesen.

In der Vorrunde warteten Chile, die USA und Frankreich auf die Deutschen. Bis aus Frankreich bewegten sich alle Teams in etwa auf Augenhöhe, ein Weiterkommen als Zweiter war also durchaus machbar. Von drei Doppelbegegnungen musste man hierfür mindestens zwei gewinnen. Im ersten Spiel gegen Chile kamen die Lilienthalerinnen noch nicht zum Einsatz. "Das wird immer relativ spontan entschieden, wer spielt. Es geht dann auch darum, wer wie gut trainiert hat oder wie sich jemand fühlt", erklärt Breyer, die aber einen 2:1-Auftakterfolg ihrer Teamkollegen bejubeln konnte.

Gegen die USA war Inken Breyer erneut nur in der Zuschauerrolle. Dafür kam Maren Tiedjen zum Einsatz, die sonst an der Seite von Breyer spielt. "Natürlich hat mich das ein wenig geärgert, ich hätte gerne gespielt", so Breyer, deren Nerven beim Zuschauen arg strapaziert wurden. In einem "epischen Match über dreieinhalb Stunden", wie die Lilienthalerin erzählt, setzten sich die Deutschen schließlich aber ebenfalls knapp mit 2:1 durch.

Das Viertelfinale war gesichert, in die finale Vorrundenpartie konnte Deutschland ohne jeglichen Druck gehen, zumal die Rollen ohnehin klar verteilt waren. Favorit Frankreich auf der einen, und Deutschland auf der anderen Seite. "Die haben für das Turnier noch einmal aufgerüstet und zwei, die auf der World-Tour spielen, in ihrem Team gehabt", erzählt Breyer über die Franzosen. Die Lilienthalerin griff nun ins Geschehen mit ein und spielte wieder an der Seite ihrer etatmäßigen Doppelpartnerin Maren Tiedjen. Wie nicht anders zu erwarten, war für das Lilienthaler Duo aber nichts zu holen. Sie verloren klar in zwei Sätzen. Genauso klar waren die übrigen zwei Partien ausgegangen, sodass am Ende eine 0:3-Niederlage zu Buche stand.

Das Spiel deutete bereits an, dass für die Deutschen nicht mehr viel zu holen sein würde bei dieser Weltmeisterschaft. Dafür war die Konkurrenz einfach zu stark, zumal im Viertelfinale kein Geringerer als Argentinien auf dem Feld gegenüber stand. Jenes Land also, in dem Padel seit Jahrzehnten weit verbreitet ist. Das ließen die "Gauchos" die Deutschen auch spüren. "Wir haben alle Spiele verloren, auch deutlich verloren", erinnert sich Inken Breyer, die mit Maren Tiedjen ein 1:6 und 0:6 quittieren musste. Es war zu verschmerzen. "Da sind Profis im Team, die spielen alle auf der World-Tour", erklärt Inken Breyer.

Und sie? Durfte sich mit Maren Tiedjen zumindest wie ein Profi fühlen. "Wobei selbst aber die Nummer eins der Welt staunte, wie professionell es in Katar abgelaufen ist", erzählt die Lilienthalerin. Die Teilnehmer waren in zwei Hotels untergebracht, das Tennisgelände drum herum wurde extra für die Weltmeisterschaft zum Padelgelände umgebaut, ein Shuttleservice brachte die Mannschaften zu den Spielen und wer wollte, konnte sich von der Physio-Abteilung im "Players Village" behandeln lassen. Klingt fast wie nach einem Märchen aus 1001 Nacht für Sportler - und ein bisschen war es für die Lilientahlerinnen auch so.

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