Scharmbeckstotel. Als "eigentlich gar nicht erwähnenswert" erachtete Frank Reichhart den Auftritt des von ihm und Nils Menzel trainierten Frauen-Oberligisten ATSV Scharmbeckstotel beim Hallenturnier des 1. FC Wolfsburg. Das lag nicht nur an einem letztlich enttäuschenden sechsten Platz, sondern auch an "etwas chaotischen Bedingungen", wie es Reichhart umschrieb.
Das fing schon wenige Tage vor dem Turnier an, als der ATSV-Coach die Nachricht erhielt, dass nicht Futsal, sondern der reguläre Hallenfußball gespielt werden würde. Was Reichhart als absoluten Befürworter der Futsal-Variante bereits im Vorfeld störte. Kurzerhand beraumte er am Sonnabend, einen Tag vor Turnierbeginn, ein zweistündiges Hallentraining an, damit die Spielerinnen auf die neuen Verhältnisse besser vorbereitet sind. Wenige Stunden danach erhielt Frank Reichhart dann aber die Nachricht, dass doch wieder Futsal gespielt werden soll. Eine Nachricht, die im Übrigen nicht jede Mannschaft erreichte, wie sich vor Ort herausstellte.
"Ein echtes Kullertor"
Sportlich lief es für die als Mitfavorit gestarteten Scharmbeckstotelerinnen ebenfalls nicht. Im ersten Spiel gegen den Gastgeber 1. FC Wolfsburg waren sie zwar tonangebend, verloren aber durch ein unnötiges Gegentor mit 0:1. "Wir spielen zehn Minuten auf ein Tor, die kommen einmal durch und gewinnen durch ein echtes Kullertor", ärgerte sich Reichhart. Die anschließende 1:3-Niederlage gegen den späteren Turniersieger TSV Bemerode hingegen war verdient. Den ersten Sieg feierte der ATSV beim 6:0 gegen den SV Altencelle, allerdings stellte der Kreisligist für sämtliche Teilnehmer keine große Hürde dar, verlor er doch alle Spiele. Der 1:0-Sieg im abschließenden Gruppenspiel gegen Eintracht Braunschweig II war teuer bezahlt, da Siegtorschützin Sophia Reiß mit einer vermutlich schwereren Verletzung vom Platz musste.
Dass die "Schasto"-Frauen das Spiel um Platz fünf gegen den HSC Hannover schließlich mit 0:1 verloren, passte irgendwie ins Bild. Vor allem die Art und Weise, wie das Gegentor zustande kam, zeugte einmal mehr von einem gebrauchten Tag. "Es war ein echtes Dödeltor", so Reichhart.