Osterholz-Scharmbeck. Pascal Kehlenbeck stand etwas ungläubig da nach dem Schlusspfiff. "Da war mehr drin", haderte der Trainer des SV Lilienthal-Falkenberg nach der 0:2 (0:0)-Schlappe beim VSK Osterholz-Scharmbeck. Bis zehn Minuten vor dem Ende hatte er daran geglaubt, noch etwas aus der Kreisstadt mitnehmen zu können. Die taktischen Anweisungen an sein Team waren bereits weitergegeben worden, als eine Flanke in den Lilienthaler Strafraum segelte, Keeper Finn-Julian Bedau im Luftkampf mit VSK-Stürmer Juri Kiekhöfer das Leder fallen ließ und somit das entscheidende 0:2 unfreiwillig begünstigte. "Für mich ein klares Foul", meinte der LiFa-Coach, der sich so wünschte, seine Mannschaft hätte sich für ihren couragierten Auftritt belohnt.
Die favorisierten Kreisstädter waren in der Tat verwundbar an diesem Sonntagnachmittag. Vor allem, weil sie sich teils haarsträubende Fehler erlaubten. Das ging bereits nach drei Minuten los, als sich Dustin Hirsch einen zu kurzen Rückpass auf Keeper Malte Vollstedt leistete, Lilienthals Christian Lübsin dazwischen sprintete, den Ball aus spitzem Winkel aber nicht an Vollstedt vorbei im VSK-Gehäuse unterbringen konnte. Auch der VSK-Keeper leistete sich im weiteren Verlauf zwei Stockfehler, die ebenfalls ohne Folgen blieben. Ein Kopfball von Marc-Patrick Hatke landete schließlich ungewollt bei Lilienthals Jenno Bülders, der aus dieser Einladung kein Kapital schlagen konnte. Von solchen Lapsus leistete sich der VSK Osterholz-Scharmbeck im ersten Durchgang einfach zu viele, zumal sich einige Ungenauigkeiten im Spiel nach vorne einschlichen. Die Feldüberlegenheit der Gastgeber kam somit überhaupt nicht zum Tragen.
Ausgesprochen präsent
Ein Umstand, den LiFa-Coach Pascal Kehlenbeck als Lob für das Auftreten seiner Mannschaft wertete. Die machte es für ihre Verhältnisse in der Tat ausgesprochen gut, indem sie sich präsent in den Zweikämpfen zeigte und die Räume gut zustellte. Nur zwei gute Kopfballmöglichkeiten ließ sie zu, unterm Strich besaß sie aber sogar die größeren Chancen. So scheiterten sowohl Cedric Grün (17./Pfosten) als auch Luca Tom Stel (70./Unterkante der Latte) am gegnerischen Aluminium. Chancen, denen Coach Kehlenbeck später zwar hinterhertrauerte. Allerdings verbuchte er sie auch unter "ausgleichende Gerechtigkeit", nachdem die Lilienthaler beim Hinspielsieg "viel Dusel" gehabt hatten. "Es gleicht sich während einer Saison eben alles immer aus", meinte Pascal Kehlenbeck.
Unterm Strich war der VSK-Erfolg auch verdient, weil sich am Ende die Mannschaft durchsetzte, die mehr für das Spiel gemacht hatte. Felix Westphal gab mit seinem Schuss, der nur knapp das Lilienthaler Gehäuse verfehlte, die Richtung kurz nach Wiederanpfiff vor. Als siegbringend erwies sich schließlich die Einwechslung von Juri Kiekhöfer, der nach nur vier Minuten auf dem Platz das erlösende 1:0 erzielte. Die Hausherren blieben am Drücker, ohne sich klare Chancen zu erspielen, ehe das umstrittene 2:0 die Partie entschied. VSK-Coach Thorsten Westphal allerdings relativierte hinterher: "Wenn das ein Foul ist, dann muss der Schiedsrichter uns zwei Elfmeter geben. Einmal nach einem Handspiel und einmal nach einem Foul. Doch da hat er das Spiel einfach weiterlaufen lassen."