Es war eine unschöne Rückfahrt, die Sven Zavelberg bevorstand. Gerade hatte er mit seinem Team 1:4 (0:2) beim Rotenburger SV II verloren. Entsprechend trüb waren die Gedanken beim Trainer des Fußball-Bezirksligisten SV Komet Pennigbüttel ohnehin schon beim Einsteigen ins Auto. Auf der Heimreise beschäftigte Zavelberg dann besonders eine Zahl: die Zehn.
Sage und schreibe zehn der bislang 17 Gegentore in der noch jungen Spielzeit haben die Lila-Weißen nämlich in der Schlussviertelstunde kassiert. In Rotenburg waren es am Donnerstagabend wieder einmal zwei späte Treffer, die am Ende auch die fünfte Niederlage im fünften Spiel besiegelten. "Das ist Wahnsinn und einfach bitter, weil die Jungs wirklich alles versuchen", sagte der Pennigbütteler Coach. Ähnlich wie gegen Unterstedt, Worpswede und Hülsen schnupperte der Aufsteiger lange Zeit zumindest an einem Remis, ehe es den späten K.o. setzte.
Mit einer wieder einmal auf mehreren Positionen veränderten Startaufstellung hatten die "Kometen" sogar die erste Großchance der Partie. Doch im Anschluss an eine Ecke lenkte Rotenburgs Keeper Tom Knaak das Leder irgendwie noch über die Latte. "Bezeichnend", nannte Sven Zavelberg diese Szene und fügte hinzu: "Wenn du Punkte hast und weiter oben stehst, geht so einer rein und du spielst das Ding hier vermutlich von vorne weg." Doch die Lila-Weißen haben aktuell weder Punkte noch ein besonders großes Selbstvertrauen. Das war dann auch in den Szenen zu sehen, die zu den beiden ersten Gegentoren führten.
Krasse individuelle Fehler
Das 0:1 durch Douglas-Luan Wink leiteten die Gäste durch einen zu kurz gespielten Rückpass praktisch selbst ein. Beim 0:2 profitierte Kevin Gerecke von einem unnötigen Fehlpass im Aufbauspiel. Darüber hinaus ließ das Zavelberg-Team kaum etwas zu, Torhüter Ole Pasbrig brauchte kaum einmal einzugreifen. Und nach Wiederanpfiff ging der Aufsteiger dann auch in der Offensive mutiger zu Werke.
Der eingewechselte Denis Cordes hauchte den Lila-Weißen dann in der 69. Minute endgültig wieder Leben ein. Nach einer schönen Vorarbeit von Waldemar Hamburg ließ Cordes noch einen Gegenspieler aussteigen und vollendete sehenswert ins lange Eck. Zavelberg stellte daraufhin auf eine defensive 3er-Kette um, stärkte die Offensive und ging nun im Angriff noch mehr ins Risiko. Immer wieder konnten die Gäste mit Patrik Urbaniak, Marvin Lilienthal oder Waldemar Hamburg auch gute Angriffe einleiten, nur der letzte Pass kam einfach nicht durch.
Wie es besser geht, zeigten dann die Rotenburger in der 86. Minute – allerdings wieder begünstigt durch einen völlig missratenen Rückpass. Kevin Gerecke sagte abermals Danke und sorgte mit seinem 3:1 für die Entscheidung. Der Frust über die Entstehung des letzten Treffers, in dessen Vorfeld die "Kometen" ein klares Foulspiel gegen Jenno Bülders ausgemacht hatten, ging dann in der allgemeinen Enttäuschung der Pennigbütteler fast ein wenig unter. Erneut war Gerecke der Nutznießer und erzielte sein drittes Tor (89.).
"Ich kann den Jungs im Prinzip keinen Vorwurf machen. Uns fehlt einfach auch das Spielglück", brachte Sven Zavelberg die fünfte Niederlage auf den Punkt. Nicht nur die Rückfahrt aus Rotenburg war somit ziemlich trüb – auch auf dem anstehenden Pennigbütteler Erntefest hätte es sich mit den ersten Punkten deutlich besser feiern lassen.