Osterholz-Scharmbeck. Juri Kiekhöfer hat den VSK Osterholz-Scharmbeck zum zweiten Sieg in Folge geschossen. Beim 2:1 (0:0)-Erfolg über den SV Ippensen erzielte der Angreifer der Kreisstädter beide Treffer, den entscheidenden wenige Minuten vor dem Abpfiff.
Mit dem Siegtor krönte Kiekhöfer den besten Angriff der Gastgeber. An der Basis stand Marlo Burdorf. Der Innenverteidiger, der die Kapitänsbinde trug, spielte einen herausragenden Pass in den Lauf von Dean Leskow in den Rücken der SVI-Abwehr. Der Rechtsverteidiger passte im höchsten Tempo scharf vors Tor, wo Kiekhöfer den Ball nur noch über die Linie drücken musste (86.). Es war ein Spielzug, wie ihn Trainer Thorsten Westphal hatte sehen wollen. "Es war genau das, was wir vorher besprochen hatten: Wir müssen über die Flügel in Ippensens Rücken kommen. Das war der entscheidende Punkt. Und: Wir waren doppelt besetzt in der Box. Endlich. Wie oft hatten wir das Thema in dieser Saison schon?", fragte er rhetorisch. Bei diesem Angriff aber stimmte von der Auslösung bis zum Abschluss alles.
Hohes Tempo, hohe Intensität
Den Sieg bezeichnete Westphal als hochverdient. "Wir waren die aktivere Mannschaft", fand der Coach. Der erste Durchgang war bis auf die Abschlüsse von Kiekhöfer und Tjerk Johannsen zwar chancenarm, doch die Kreisstädter taten mehr für das Spiel. Ippensen war auch taktisch der erwartet starke Gegner, der gut verschob und mit großem Spielverständnis genau wusste, wann er attackieren musste. Es war schnell klar, dass sich zwischen den beiden gut eingestellten Mannschaften kein Offensivfeuerwerk entwickeln würde. Das tat der Intensität und dem Tempo allerdings keinen Abbruch. Beides war auf gutem Bezirksliga-Niveau.
So brauchte es einen starken Pass von Gerrit Kubin und eine ganz starke Aktion des Doppeltorschützen, um den Bann zu brechen. Nach dem Zuspiel drehte Kiekhöfer halblinks am Strafraumrand in einer fließenden Bewegung auf und platzierte den Ball überlegt im langen Eck (50.). Ein toller Treffer in einer guten Phase der Gastgeber, die im zweiten Durchgang das Spiel deutlicher an sich rissen. Auch wenn nicht alles gelang: Der VSK trat sehr konzentriert auf. Er leistete sich wenige Fehler – und doch hätte ein einziger ihn beinahe zwei Zähler gekostet. Torhüter Nikolai Süß boten sich, weit vor dem eigenen Gehäuse stehend, ohne Gegnerdruck genügend Anspielstationen, er entschied sich jedoch für den langen Ball – und der landete genau bei Nils Klindworth, der nach vorn legte für Marius Schönfeld. Der Stürmer zog direkt ab, Süß eilte zurück und rutschte auch noch weg. Auf einmal hieß es 1:1. "Es wäre ein Sinnbild der Saison gewesen, dass wir uns selbst um den Lohn bringen", wusste Westphal. Doch seine Elf blieb ruhig und belohnte sich spät mit dem Siegtor.