Osterholz-Scharmbeck. Das Kellerduell in der Abstiegsrunde der Fußball-Kreisliga Osterholz zwischen Barisspor und dem VfR Seebergen/Rautendorf wird ein Nachspiel vor dem Sportgericht haben. Schiedsrichter Heiko Junge (ASV Ihlpohl) brach die Begegnung auf dem IGS-Sportplatz weit in der Nachspielzeit ab. Tumulte außerhalb des Feldes veranlassten den Unparteiischen dazu, die Partie vorzeitig für beendet zu erklären.
„Es ging nicht um Fußball, sondern um das Begleichen offener Rechnungen. Elf Gelbe, eine Rote Karte und Abbruch in der Nachspielzeit bei Schlägerei außerhalb des Spielfeldes mit Kung-Fu-Einlagen und einem verletzten Halil Ölge sagen eigentlich alles aus“, übermittelte der Unparteiische nach der unrühmlichen Partie. Sechs Tage zuvor hatten sich beide Teams bereits in Seebergen gegenüber gestanden. Dort zeigte Schiedsrichter Christopher Biermann (SV Lilienthal-Falkenberg) vier Gelbe und eine Gelb-Rote Karte.
Falschmeldungen auf Social Media
Barisspor-Trainer Halil Ölge wiederum konnte den Spielabbruch so kurz vor Ende der Partie nicht ganz nachvollziehen: „Das hat keiner verstanden. Der Schiedsrichter hat das Spiel nicht im Griff gehabt. Es gab unnötige Unterbrechungen." Der Coach wehrte sich entschieden gegen eine Version in den sozialen Netzwerken, wonach er den Unparteiischen tätlich angegriffen haben soll. Auslöser für den Spielabbruch war eine Rangelei zwischen Hatip Avanas und einem VfR-Ersatzspieler. Heiko Junge zückte die Rote Karte gegen den Barisspor-Akteur wegen einer angeblichen Tätlichkeit.
„Ich wollte einfach den Ärger schlichten“, teilte Halil Ölge auf Nachfrage mit. Er selbst wurde nach eigener Aussage von einem Tritt eines VfR-Ersatzspielers am Handgelenk getroffen. Der Gäste-Trainer hielt sich nach den unrühmlichen Vorfällen bedeckt. „Es sind nur Aggressionen“, verwies Sabri Sardas nach der skandalösen Neuauflage auf den Umstand, dass der Fußball beim Kräftevergleich nicht im Vordergrund stand. Lukas Rodenburg markierte in der Nachspielzeit nach einem VfR-Konter das einzige Tor – doch das interessierte am Ende niemanden mehr.