Osterholz-Scharmbecks Bürgermeister Torsten Rohde blickt mit Optimismus auf die kommenden Monate. Aus seiner Sicht sind bereits zu Jahresbeginn 2025 wichtige Weichen in der Stadt gestellt. Dazu zählen der gerade verabschiedete Doppelhaushalt 2025/2026 und der Ratsbeschluss zum Bau der neuen IGS. Im Streit um das Schul- und Kitaessen ist ebenfalls eine Einigung erzielt worden. Seit Januar ist ein neuer Caterer aktiv. „Für die Eltern wird es nicht teurer“, betont Bürgermeister Torsten Rohde. Die Mehrkosten von mehreren Hunderttausend Euro trägt in diesem Jahr die Kommune.

Bürgermeister Torsten Rohde blickt mit Zuversicht auf die Entwicklung der Stadt – und nennt Ziele für 2025.
Auf der anderen Seite stehen Fragenzeichen hinter geplanten Projekten. So ist offen, wie es mit dem Bauvorhaben „Auf der Wulfsküche“ weitergeht. Auch die Innenstadtentwicklung ist ein zentrales Thema für die kommenden Monate. Und um den Betrieb städtischer Einrichtungen sicherzustellen, sollen sogenannte Headhunter bei der Personalsuche helfen.
Stadtentwicklung
Nach dem Aus für das kirchliche Begegnungszentrum (2023) und dem Abriss zweier Gebäude (2024) soll es auf dem freigeräumten Areal an der Straße Hinter der Kirche jetzt weiter vorangehen. „Wir werden nun verstärkt in die Vermarktung der Fläche gehen“, kündigt Rohde an. Die Stadt sei bereits mit mehreren Interessenten im Gespräch. Einen Namen möchte der Bürgermeister zurzeit nicht nennen. Ebenso sei unklar, wie eine Bebauung aussehen könnte. Nur so viel: Angedacht sei, Einzelhandel im Erdgeschoss zu etablieren und Wohnen in den Etagen darüber zu ermöglichen. Und auch beim Projekt „Scharmbecker Bach“ ist alles im Fluss. Derzeit sind noch zwei Landschaftsarchitekturbüros im aufgerufenen Wettbewerb vertreten. Wer am Ende den Zuschlag erhält, wird in den kommenden Wochen intern entschieden. Das Gewinnerkonzept soll bis Anfang März öffentlich vorgestellt werden. „Es haben sich sehr, sehr renommierte Firmen beteiligt“, sagt Rohde, der ein „Highlight“ ankündigt. Die Unterlagen waren zuvor anonym eingereicht worden.
Gewerbe
Osterholz-Scharmbeck möchte auch in Bezug auf die Gewerbeentwicklung einen Schritt zulegen. Nachdem die bestehenden Flächen in Heilshorn „zugelaufen“ seien, habe man weitere zehn Hektar in der Nachbarschaft erworben, macht Rohde im Gespräch mit der Redaktion klar. Die wirtschaftliche Stärkung der Stadt sei essenziell. Der Standort stelle eine „Eins-a-Lage“ dar, betont der Bürgermeister.
Feuerwehr
Einen großen Schritt voran soll es 2025 auch für die Feuerwehr gehen. Es würden weitere Fahrzeuge neu angeschafft. Das im Bau befindliche neue Feuerwehrhaus an der Hauptstraße werde in den kommenden Monaten fertiggestellt, betont Baudezernent Manuel Reichel. Derzeit laufe der Innenausbau. Installateure verlegten die Elektroleitungen. Klempner bauen die Heizung ein und schließen die Sanitäranlagen an. Bis Sommer soll das Projekt abgeschlossen sein, erläutert Reichel.
Wohnen
Ein großes Fragezeichen steht hinter der weiteren Entwicklung des Quartiers „Auf der Wulfsküche.“ Sollte der Verwaltungsausschuss (VA) am Donnerstag, 16. Januar, den von Koenen Bau vorgelegten Bauentwurf annehmen, beginnt das öffentliche Beteiligungsverfahren. Rohde rechnet mit erheblichem Widerstand der Kritiker. Vor allem die Verkehrssituation und die Oberflächenentwässerung dürften im Fokus stehen. Zudem betreffe die beabsichtigte Dimension des Bauvorhabens die Scharmbeckstoteler direkt.

Stadt-Dezernent Manuel Reichel weist unter anderem darauf hin, dass das Feuerwehrhaus in Scharmbeckstotel bis Sommer 2025 fertiggestellt wird.
Manuel Reichel erinnert an die zusätzlichen Kosten für die soziale Infrastruktur. Bei einem zu erwartenden Zuzug Hunderter Neubürger müssten die Kapazitäten von Kindergarten und Grundschule sowie die Einkaufsmöglichkeiten angepasst werden. All diese und weitere Punkte müssten im Beteiligungsverfahren neu bewertet werden.
Bildung
Neben kommunaler Wärmeplanung und Klimaschutzkonzept steht für Bürgermeister Torsten Rohde das Thema Bildung ebenfalls auf der Agenda. Der Bau der IGS sei alternativlos, so Rohde. Eine acht- bis zehnjährige Sanierung der bestehenden Einrichtung sei Schülern und Lehrern nicht zuzumuten. „Das geht an der Lebenswirklichkeit vorbei“, sagt Rohde. Die Gesamtkosten von 70 Millionen Euro seien eine Investition für die nächsten 40 bis 50 Jahre. Im Gegenzug würden die Bewirtschaftungskosten der IGS deutlich geringer sein. Derzeit warte die Stadt auf die Genehmigung der Pläne durch den Landkreis. Anschließend könnten erste Ausschreibungen erfolgen. „Ich freue mich auf den Spatenstich“, sagt Rohde. „Wenn wir gut sind, erfolgt er noch in diesem Jahr.“
Bürgerengagement
Bildungsdezernent Torsten Haß macht auf den Ganztagsbetrieb aller Grundschulstandorte aufmerksam. In diesem Zusammenhang stünden bauliche und personelle Erweiterungen an.

Stadt-Dezernent Torsten Haß hofft auf die Unterstützung der Bürger, wenn es um einen erfolgreichen Bildungsstandort geht.
Obendrein befinde man sich in Gesprächen mit den Fördervereinen der jeweiligen Einrichtung. „Wir brauchen Vereine, um den Ganztag mit Leben zu erfüllen“, sagt Haß. Infrage kommen unter anderem Sport- und Theatervereine. Er weist in diesem Zusammenhang auf eine Veranstaltung im März hin: Am 29. März soll unter dem Motto „Engagierte Stadt“ eine Messe stattfinden.