Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Stadtgrün und Ehrentafel Osterholz-Scharmbeck macht sich an die Innenstadt-Sanierung

Osterholz-Scharmbeck macht sich an die Innenstadt-Sanierung. Nun ist Kompromissbereitschaft gefragt: Für mehr Grün müssen Parkplätze weichen, und auch die Ehrentafel für Fritz Stagge ist teurer als gedacht.
10.07.2025, 05:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Osterholz-Scharmbeck macht sich an die Innenstadt-Sanierung
Von Christian Valek

Im Stadtzentrum von Osterholz-Scharmbeck stehen größere Erdbewegungen an. Ab Frühling 2026 sollen Bagger an der Kirchenstraße anrollen. Grund sind der Abriss vom Haus der Kirche und sein Neubau. In Sichtweite zum Millionenprojekt wird ebenfalls gebuddelt – nur in sehr viel kleinerem Maßstab. Fritz Stagge zu Ehren soll eine Bronzetafel im Boden installiert werden. Das Vorhaben ist teurer als gedacht, denn die Ehrentafel soll für die Ewigkeit sein.

Für Stefan Kamischow von der Stadtverwaltung ist klar, dass ein vielversprechendes Konzept für den Haus-der-Kirche-Neubau vorliegt. Nach dem Abriss des bestehenden Gebäudes wird an gleicher Stelle ein Neubau hochgezogen. Das neue Haus der Kirche werde sich optisch in das bestehende Stadtbild einfügen, betont Kamischow. „Das wird zu Osterholz-Scharmbeck passen.“ Ein weiterer Vorzug des vorliegenden Entwurfs: Der Bebauungsplan muss nicht geändert werden. Das ist aber nicht das Einzige, was die Neugestaltung der Innenstadt ausmacht.

Stadtverwaltung und Sanierungsbeirat wollen gegen öde Flächen im Stadtzentrum vorgehen. Im Fokus steht ein Innenhof zwischen Marktplatz und Bahnhofstraße. Es geht um den Bereich hinter dem ehemaligen Gebäude von Volkshochschule und Commerzbank, der seit vielen Jahren Kunden, Beschäftigten und Firmeninhabern als Parkplatz dient. Jetzt ist im Gespräch, diese Fläche durch Bepflanzung attraktiv zu machen. Dort sollen Hecken und Bäume angepflanzt werden. Im Gegenzug könnten vier der etwa 30 bis 35 Abstellplätze zugunsten des neuen Grüns wegfallen. Die Gespräche zur Begrünung des Areals seien „nicht einfach“, deutet Stefan Kamischow gegenüber der Redaktion an. Unter anderem gelte es, "Eigentümerstrukturen“ zu berücksichtigen, wie er auch anlässlich der Sitzung des Sanierungsbeirats Innenstadt sagte.

Bronzeplatte für Fritz Stagge

Und auch bei der Gestaltung des Fritz-Stagge-Ecks soll es vorangehen. Freunde des 2021 verstorbenen Gastronomen setzen sich weiterhin für Nachbesserungen ein (wir berichteten). Nun soll das Projekt mit Finanzmitteln des neuen Innenstadtfonds auf die Zielgerade kommen. Denn vor allem die Finanzierung sei das Problem gewesen, erläutert Stefan Kamischow anlässlich der Sitzung des Sanierungsbeirats. Fest steht, dass es etwa 15.000 Euro kostet, die Bronzeplatte und ein Straßenschild zu installieren.

Die Kosten, die anfangs deutlich niedriger geschätzt worden waren, entstehen unter anderem durch die Bronzeplatte. Sie wird nach Vorlage angefertigt und muss rutschfest beschichtet sein. Alles sei eine Einzelanfertigung, was für die Wertigkeit spreche. Ein Argument, das auch die Freunde Fritz Stagges immer wieder angeführt hatten. "Es ist nun mal für die Ewigkeit", sagt Kamischow im Gespräch mit der Redaktion.

Die Mitglieder des Sanierungsbeirats gehen in einer Schätzung davon aus, dass 8000 Euro an Materialkosten zu veranschlagen sind. Hinzu kommen etwa 7000 Euro für Planung und Montage. Die Finanzierung der insgesamt 15.000 Euro erfolgt aus Spenden und aus Fördermitteln des Innenstadtfonds. Um das Projekt zu realisieren, ist die Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) eingebunden. „Wir wollen jetzt das Ding auf die Spur setzen“, bekräftigt Kamischow. Gleichwohl seien die Förderstrukturen in Deutschland kompliziert, räumte er ein.

Zeitverzug beim Escherhausen-Platz

Und auch bei der Fertigstellung des Brigitte-Escherhausen-Platzes an der Kirchenstraße soll es vorangehen. Derzeit aber stehen die Bauarbeiten still (wir berichteten). Kamischow: „Es fehlen noch die Pflastersteine.“

Lesen Sie auch

Die Stadt Osterholz-Scharmbeck hat in den vergangenen Tagen eine Pressemitteilung zum Stand der Dinge herausgegeben. Fazit: Die Verzögerung komme aufgrund „von Lieferschwierigkeiten bei einigen Baumaterialien“ zustande. „Die angestrebte Fertigstellung des Platzes für Mitte August kann somit nicht eingehalten werden und wird sich voraussichtlich zeitlich weiter nach hinten verschieben“, teilt die neue Verwaltungssprecherin, Insa Ahrens, mit. Sobald es neue Erkenntnisse hinsichtlich des Bauzeitplans vorlägen, würden diese der Öffentlichkeit mitgeteilt.

Info

Die Mitglieder im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung beschäftigen sich am Dienstag, 26. August, mit dem Bau des neuen Haus der Kirche. Erstmals soll der Entwurf öffentlich vorgestellt werden. Die Sitzung findet im großen Ratssaal statt. Beginn ist um 17 Uhr.
Zur Startseite
Mehr zum Thema

Einwilligung und Werberichtlinie

Das kompakte Nachrichten-Update für den Landkreis Osterholz und umzu. Lesen Sie Montag bis Freitag jeden Abend die wichtigsten Nachrichten aus Ihrer Region.

Schließen

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)