Die Ritterhuder Mineralien- und Fossilienbörse fand nach rund 20 Jahren erstmals wieder im Hamme-Forum statt. Die Gesteinsfreunde machten sich auf die Suche nach Meteoritensplittern, Edelsteinen und Waschgold.
Achtzehn Jahre lang organisierte Harald Timmer die Ritterhuder Mineralien- und Fossilienbörse, zunächst im Hamme-Forum, anschließend in der Grundschule Moormannskamp. Im Vorjahr sah es zunächst so aus, als sei der langjährigen Veranstaltung keine Zukunft beschieden: Aus Altersgründen wollte sich der Pensionär zurückziehen und bot die Fortführung der traditionellen Veranstaltung der Gemeinde an.
Diese nahm das Angebot wahr und holte die Veranstaltung unter der Ägide von Heike Martens zurück an den Ort, an dem sie vor fast zwanzig Jahren erstmals durchgeführt wurde – ins Hamme-Forum. So wurde Ritterhude am vergangenen Wochenende erneut zu einem Treffpunkt für Sammler und Freunde seltener Mineralien, Quarze, Erze und Fossilien. Selbst Waschgold und Meteoritensplitter fanden sich in den Sortimenten der insgesamt 29 Händler, die aus dem Raum zwischen Flensburg und Frankfurt nach Ritterhude reisten.
Etwa 70 Prozent von ihnen kennt Timmer, der bei der Organisation des „Neubeginns“ der auch künftig jährlich stattfindenden Veranstaltung eine beratende Position übernahm, bereits von vorherigen Ritterhuder Mineralienbörsen. Manche sind bereits seit der ersten Veranstaltung in Ritterhude jedes Jahr dabei, wie beispielsweise Manfred Gansch aus Walle.
Wie die meisten der Anbieter ist auch der vormalige Alpinist ein privater Sammler und Freund seltener Erdgesteine. „In den Siebzigerjahren ist man beim Bergsteigen noch förmlich über Mineralien gestolpert“, erinnert sich Gansch, der bereits 1963 das Matterhorn bezwang und bis 1989 große Teile seiner Gesteinssammlung höchstpersönlich von seinen Bergtouren mitbrachte. „Ich habe bestimmt diverse Tonnen mit nach Hause gebracht“, gesteht Gansch schmunzelnd. Die Faszination für die bunt schimmernden Erdgesteine, Mineralien, Erze und Quarze fußt für Gansch ebenso wie für Timmer auf rein ästhetischen Gesichtspunkten. Der Heileffekt, den manche moderne Heilpraktiker den Steinen zusprechen, wird von den meisten Ausstellern hingegen eher skeptisch betrachtet: „Da muss man wohl dran glauben“, mutmaßt Gansch. Auch Timmer geht es bei seiner Sammelleidenschaft primär um ästhetische Gesichtspunkte: „Mir geht es um die Schönheit und Faszination der Natur. Alles, was sie hier sehen, ist unterhalb der Erdoberfläche entstanden. Da stelle ich mir manchmal die Frage: Was mag da unten noch so alles sein?“
Viele der teilnehmenden Aussteller haben die angebotenen Kleinode selbst gesammelt: Hans Brode und seine Schwester Marga Bluhm bieten versteinerte Ammoniten an, die Brode von Madagaskar-Reisen mitbrachte. Am Stand des Hildesheimer Ehepaars Rawohl gibt es neben diversen Klein- und Handstufen, wie quarz- und erzbesetzte Gesteine unter Sammlern heißen, auch selbst geschöpftes Waschgold und Meteoritensplitter zu erstehen.
Daneben gibt es im Hamme-Forum Opale, Mineralien aus aller Welt, zu Schmuck verarbeitete Edelsteine, diverse bisweilen mehrere Millionen Jahre alte Fossile und sonstiges bunt schimmerndes Gestein zu sehen und erstehen.