Weyhe. In dieser Woche finden im Randbereich des Böttchers Moores Gehölzpflegearbeiten statt, die voraussichtlich bis Ende Februar andauern werden, wie die Gemeinde mitteilt. Die Arbeiten werden im Rahmen der Sanierung des etwa zwei Meter tiefen Stillgewässers vorgenommen.
Laut Ulf Panten vom Fachbereich Bau, Planung und Umwelt sei das Ziel die Verringerung des Laubes, das von den angrenzenden Gehölzen auf das Gewässer fällt, die Schaffung eines Lebensraumes für eine Vegetation am Uferrand wie beispielsweise Röhrichte sowie eine bessere Windzugänglichkeit zur Anreicherung des Gewässers mit Sauerstoff.
Seitdem der Badebetrieb in dem Natursee mit der Eröffnung des Weyher Freibades Mitte der 70er-Jahre eingestellt wurde, hat sich auf natürliche Weise rings um das Böttchers Moor ein dichter Wald entwickelt. Bis an die Uferkante wuchsen dort Weidenbüsche und verdrängten die Ufer- und Wasserpflanzen im Flachwasserbereich. Von der offenen Westseite weht der Wind zusätzlich abgestorbene Blätter auf die Wasseroberfläche.
Durch das herabfallende und herübergewehte Laub und absterbende Pflanzen, aber auch durch einen langsam sinkenden Wasserspiegel weist das Böttchers Moor inzwischen eine starke Verlandungstendenz auf: Fast 70 Prozent der flachen Gewässermulde sind mit Faulschlamm bedeckt. Der Sauerstoffgehalt in dem Gewässer mit einer Wasserfläche von etwa 1,2 Hektar ist sehr niedrig. Nur wenige Pflanzen- und Tierarten leben derzeit im Böttchers Moor. Nur in den Uferrandzonen wurden zum Teil seltene und geschützte Arten kartiert. Diese Bereiche sollen erhalten bleiben. "Das Gewässer befindet sich in einem bedenklichen Zustand", sagt Panten. "Will man dieses eiszeitliche Relikt erhalten, besteht Handlungsbedarf."
Darum sollen zunächst die Weiden im Randbereich komplett entfernt werden. Bei diesen Arbeiten müssten die Anwohner mit Motorsägenlärm rechnen, so Panten. Für den Herbst dieses Jahres sind Entschlammungsarbeiten geplant, die mithilfe eines Schwimmbaggers ausgeführt werden. Die abgetragenen Sedimente sollen dann auf einer benachbarten Polderfläche gelagert und im Jahr 2013 abtransportiert und verwertet werden.
Zudem müssten in den Folgejahren weitere Pflegearbeiten vorgenommen werden, so Panten. Das Ziel sei, die Gewässerrandbereiche langfristig von nachwachsenden Gehölzen frei zu halten und so das Laub und eine erneute Faulschlammbildung reduzieren.
So könne das Böttchers Moor über weitere Jahrzehnte gesichert werden. "Für diese Region ist das Böttchers Moor in seiner Art einzigartig", sagt Panten. "Auch kultur- und naturhistorisch ist es ein bedeutender Bestandteil der Weyher Landschaft."