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Landesebene Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft": Hepstedt siegt beim Vorentscheid

Hepstedt in der Samtgemeinde Tarmstedt (Kreis Rotenburg) hat beim regionalen Vorentscheid zum Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gewonnen. Auch Meyenburg hat es in die nächste Runde geschafft.
01.07.2025, 09:59 Uhr
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Von Irene Niehaus

Sieg für Hepstedt: Das kleine Dorf in der Samtgemeinde Tarmstedt (Landkreis Rotenburg) hat beim regionalen Vorentscheid zum Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gewonnen. Damit ist Hepstedt eines von fünf Dörfern, die es geschafft haben. Mit dabei sind auch Meyenburg aus dem Landkreis Osterholz, Glinstedt aus dem Landkreis Rotenburg, Edendorf aus dem Landkreis Uelzen sowie Dingstede aus dem Landkreis Oldenburg. Eine Jury hatte in den vergangenen Tagen insgesamt 14 Dörfer bereist.

Die kleine 1000-Seelen-Gemeinde Hepstedt ist nun eine Runde weiter - sehr zur Freude der Verantwortlichen. "Als ich hörte, dass wir gewonnen haben, bekam ich eine Gänsehaut. Gerade weil es ein Gemeinschaftsprojekt ist, habe ich mich wahnsinnig gefreut", sagt Hepstedts Bürgermeisterin Heidi Stelljes. Sie komme aus dem Dauergrinsen nicht mehr heraus, da das Konzept aufgegangen sei, und habe von vielen Seiten Glückwünsche entgegengenommen. "Das Feedback ist groß." Die Entscheidung der Jury könne dazu beitragen, dass die Hepstedter die Schönheit ihres Dorfes mit seinen vielen Aktivitäten mehr wahrnehmen statt nur die Unzulänglichkeiten zu sehen, hofft die 53-Jährige.

Was die Jury an den Siegerdörfern überzeugt hat, erklärte Annika Wangerin, Juryvorsitzende und Dezernatsleiterin beim Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Lüneburg. "Wir sind auf engagierte, leidenschaftliche Bewohnerinnen und Bewohner getroffen, die mit Herz und Vision für ihre Gemeinschaft einstehen." Die Dörfer hätten durch ihre inspirierenden Ideen für ein lebendiges Dorfleben, innovative Planungskonzepte für Infrastruktur und Klimaschutz sowie ihre starke Gemeinschaft überzeugt. Wangerin: "Besonders beeindruckt hat uns, dass sie durch ihren Zusammenhalt und ihre zukunftsorientierte Herangehensweise gezeigt haben, wie lebendig und nachhaltig Dorfleben gestaltet werden kann." Sie sei sich sicher, dass in allen Dörfern der "Spirit der Bewerbung" beibehalten werde.

Jury kommt im Herbst wieder

Heidi Stelljes hatte vor neun Tagen die Mitglieder der Kommission am Ummelbad in den Landjugendwagen gebeten, um sie in gemächlichem Tempo durchs Dorf zu fahren. An Bord des von einem Trecker gezogenen Gefährts, eine Art Planwagen, befanden sich auch Hepstedterinnen und Hepstedter, die die Besucher über die Aktivitäten und die Geschichte des Ortes informierten.

Wie geht es nun weiter: Die Abschlussveranstaltung des Wettbewerbs auf regionaler Ebene findet am 10. Juli in Kirchboitzen statt, zu der Vertreterinnen und Vertreter der Dörfer eingeladen sind und geehrt werden. Kirchboitzen im Landkreis Heidekreis ist das aktuelle Bundesgold-Gewinnerdorf von 2023. Im Herbst, voraussichtlich im September, kommt eine Jury erneut nach Hepstedt, um die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde zu beurteilen. Dann misst sie sich landesweit mit maximal 17 anderen Dörfern.

Präsentieren wolle man sich dann wie schon Ende Juni mit einer kurzweiligen Planwagenfahrt, kündigt Heidi Stelljes an. Eigens für den Landeswettbewerb war zudem eine Broschüre erarbeitet worden, die die Aktivitäten und schönen Seiten Hepstedts zusammenfasst. Orientieren wolle man sich außerdem an möglichen Kritikpunkten der Jury und gegebenenfalls Verbesserungen vornehmen. Das Ergebnis des Landeswettbewerbs soll spätestens am 1. November feststehen.

1500 Euro für Teilnahme

Auch finanziell lohnt sich die Teilnahme für die Gemeinde. 1500 Euro erhielt Hepstedt allein deshalb, weil das Dorf beim Vorentscheid mitgemacht hatte. "Wir haben schon ein paar Ideen, wie das Geld verwendet werden soll, damit alle Altersgruppen davon profitieren", sagt Heidi Stelljes. Dass es nach einem Erfolg in der Zwischenrunde weitergehen würde, stand für die Bürgermeisterin von vornherein fest. "Man nimmt ja nicht an so einem Wettbewerb teil, wenn man davon ausgeht, nicht gewinnen zu können."

Werden die Hepstedter ihren Etappensieg feiern? Gut möglich, sagt Heidi Stelljes. Nach der Siegerehrung am 10. Juli wollen sie sich aber zunächst eine mehrwöchige Pause gönnen und Kraft schöpfen, bevor die Jury ein weiteres Mal vorbeischaut. Für den Herbst, so die Bürgermeisterin, könne sie sich einen Dorfabend, vielleicht mit einer Feier oder Grillen, für alle Bürgerinnen und Bürger gut vorstellen. Das wäre eine passende Gelegenheit, über die vielen Aktivitäten im Ort zu informieren.

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Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wird alle drei Jahre auf Bundesebene ausgerichtet und beginnt mit den Vorentscheidungen auf Kreis-, Regions- und Landesebene. Ziel ist es, die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums zu fördern und bürgerschaftliches Engagement zu würdigen. Zunächst werden Dörfer auf Kreis-, Regions- und Stadtebene ausgewählt. Diese nehmen am Vorentscheid zum Landeswettbewerb teil, der durch die Ämter für regionale Landesentwicklung durchgeführt wird. Zuletzt nehmen die Sieger aus dem Landesentscheid am Bundeswettbewerb teil.

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