Tarmstedt. Gebaut und betrieben unter der Regie des Roten Kreuzes und bezahlt von der Gemeinde – am Mittwoch der Erweiterungsbau des Kindergartens Fasanenweg offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Auf dem ehemaligen Spielplatz am Amselweg gibt es nun zwei Gruppenräume für jeweils 15 Kinder unter drei Jahren sowie Platz für eine altersübergreifende Gruppe mit 18 Kindern. Zur Verfügung stehen auch eine Küche, ein Speiseraum sowie ein Schlafraum für die Kinder. Im Altbau, der durch einen verglasten und überdachten Gang mit dem neuen Trakt verbunden ist, wurde auch umgebaut, sodass dort nun 50 Kinder von drei bis sechs betreut werden können. Ein ehemaliger Krippenraum wird jetzt als Personalraum genutzt.
"Wir können jetzt insgesamt 98 Kinder betreuen", sagt Yvonne Schnackenberg, seit August Leiterin der Kita, die einen musikalischen Schwerpunkt hat. Zuvor war sie stellvertretende Chefin, sie hat mit Ute Semper-Biederstädt getauscht, die nun ihre Stellvertreterin ist. 22 pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um die Kleinen, zudem gehört eine Hauswirtschafterin zum Team. Vier der sieben Gruppen arbeiten im Ganztagsbetrieb, sind also von 7 bis 16 Uhr geöffnet und werden mit Mittagessen versorgt. "Der Bedarf ist groß", so Schnackenberg.
Zwei Millionen Euro hat das Rote Kreuz in die Erweiterung investiert, die innerhalb eines Jahres vollendet wurde. 360.000 Euro davon geben Land und Landkreis als Zuschuss dazu, den Rest finanziert der DRK-Kreisverband über einen Kredit, den die Gemeinde Tarmstedt über 20 Jahre abstottert. Zu der Vereinbarung gehört auch, dass die Gemeinde dem DRK-Kreisverband Bremervörde das Kita-Grundstück im Zuge eines Erbbaurechtsvertrags überlassen hat, für 30 Jahre.
"Das ist ein ganz schön komplizierter Vertrag", erzählte Frank Holle, für den die Schlüsselübergabe der letzte offizielle Termin in Tarmstedt als Gemeindedirektor und Samtgemeindebürgermeister war. Seine Amtszeit läuft Ende Oktober aus, ab sofort genießt er seinen Resturlaub. "Mein Büro habe ich schon ausgeräumt, das hier ist ein schöner Abschluss", sagte er. Den Erbbauvertrag abzuschließen sei richtig gewesen, "denn damit bleibt die Gemeinde weiterhin schuldenfrei", freute er sich. Auch in den Grußworten von Bürgermeister Wolf Vogel schwang ein wenig Wehmut mit, denn nach 15 Jahren endet auch seine Amtszeit. Allerdings bleibt er direkter Nachbar des Kindergartens, "sodass ich auch weiterhin das fröhliche Kinderlachen und das Gewusel genießen kann".