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Kinderbetreuung Tarmstedter Kitas sind voll belegt

Die Kitas in Tarmstedt sind vorerst ausgebucht. Fürs Erste konnten alle Interessenten versorgt werden, doch jetzt gibt es schon wieder eine Warteliste.
16.05.2024, 11:20 Uhr
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Von Johannes Kessels

Bisher sieht es so aus, als könnten im Kindergartenjahr 2024/25 alle angemeldeten Kinder einen Platz in den beiden Kindertagesstätten bekommen, die es in Tarmstedt gibt und die beide vom Deutschen Roten Kreuz betrieben werden. Luft nach oben ist allerdings nicht mehr. Das erfuhr jetzt der Ausschuss Familie, Jugend und Senioren, als die Kindergartenleiterinnen und die Bereichsleiterin des DRK ihren jährlichen Bericht ablieferten.

Für den Kindergarten am Fasanenweg erklärte dessen Leiterin Yvonne Schnackenberg, dass die Einrichtung voll belegt sei und es zeitweilig sogar eine Warteliste gegeben habe. Am Ende hätten aber alle Kinder einen Platz bekommen, einige Kinder seien mit dem zweiten Tarmstedter Kindergarten getauscht worden. In einer Krippengruppe habe es wegen Krankheit einige Ausfälle beim Personal gegeben, deshalb sei sie in diesem Kindergartenjahr später gestartet. Aber dennoch hätten alle Kinder ungefähr in der Zeit, in der die Eltern dies gewünscht hätten, aufgenommen werden können. Für das Kita-Jahr 2024/25 gebe es wieder eine Warteliste, aber die Kinder, die dort stünden, benötigten erst im nächsten Kalenderjahr einen Platz. Auffällig sei, dass in der Krippe jetzt nicht mehr die Zweijährigen in der Überzahl seien, sondern die Einjährigen, von denen höchstens sieben in einer Gruppe betreut werden dürften.

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Personell sei der Kindergarten am Fasanenweg gut ausgestattet, sagte Yvonne Schnackenberg, eine Erzieherin sei neu hinzugekommen, eine Stelle sei unbesetzt. Das Personal bilde sich weiter, auch in kindgerechter Medienbildung. "Smartphones und Tablets gehören auch für kleine Kinder heute zum Alltag." Sie registriere "relativ viele" verhaltensauffällige Kinder. Dieses Jahr wird die Einrichtung im Fasanenweg 25 Jahre alt, das soll im Juni gefeiert werden.

Integrationskinder zählen dreifach

Auch in der Rasselbande in der Schulstraße sind alle Plätze belegt, berichtete Katharina Sprung. Weil eine Regelgruppe in eine Integrationsgruppe umgewandelt wurde, gibt es dort nun zwei Plätze weniger, denn ein "Integrationskind" mit Förderbedarf zählt für drei. Mit einer neuen Gruppe stieg die Zahl der Kinder von 68 auf 83, drei neue Erzieherinnen wurden eingestellt: eine Sozialpädagogin, eine Fachwirtin und eine Elementarpädagogin. Damit stieg die Zahl der Fachkräfte von elf auf 14. Weil die Rasselbande auch ein Ausbildungsbetrieb ist, konnten zwei Sozialassistentinnen dort erfolgreich ihre Prüfungen ablegen.

Bei den Fortbildungen hat man sich, so Katharina Sprung, auch mit Kinderrechten befasst, besonders mit dem Recht auf Information und Selbstbestimmung. "Wir müssen mehr danach fragen, was Kinder für Ideen haben, statt ihnen die Ideen der Erwachsenen überzustülpen."

Personal kostet am meisten

Nach Angaben von DRK-Bereichsleiterin Natascha Metzner benötigt Tarmstedt noch eine weitere Integrationsgruppe. Außerdem bekomme das Rote Kreuz von der Gemeinde jetzt jährlich 240.000 Euro mehr an Betriebskostenzuschuss. Andererseits zahlte das DRK auch etwas zurück. Die Ausschussvorsitzende Kerstin Holle (CDU) erklärte, beim Jahresabschluss für 2023 habe sich eine Überzahlung von 472.000 Euro herausgestellt. Beim Kindergarten Rasselbande habe die Gemeinde dem DRK zwar einen kleinen Betrag zu wenig gezahlt, bei der Einrichtung im Fasanenweg dafür aber mehr als 480.000 Euro zu viel. Das liege daran, dass die Vorschüsse aufgrund veralteter Gruppengrößen gezahlt worden seien, was inzwischen berichtigt wurde. Größter Posten mit mehr als einer Million Euro waren wie üblich die Personalkosten.

Das wird auch in diesem Jahr wieder so sein. Die Gemeinde Tarmstedt hat für das DRK ein Defizit von 950.000 Euro auszugleichen, sagte Kerstin Holle. Bei der ersten Aufstellung des Wirtschaftsplans waren es sogar 1,1 Millionen Euro Verlust, ergänzte Natascha Metzner. Nach zwei Überarbeitungen habe man es geschafft, 150.000 Euro einzusparen, und das, obwohl in dem jetzigen Wirtschaftsplan die neuesten mit der Gewerkschaft Verdi ausgehandelten Lohnerhöhungen schon eingerechnet seien.

Bis vor knapp zehn Jahren wurden die beiden Tarmstedter Kindergärten von der Gemeinde betrieben, dann wurde mit dem DRK ein neuer Träger gefunden. Das damalige Personal blieb aber bei der Gemeinde angestellt. Joachim Müller (CDU) wollte wissen, wie viele der Beschäftigten noch einen Arbeitsvertrag mit der Gemeinde Tarmstedt besitzen. Dazu konnte Natascha Metzner Zahlen liefern: Insgesamt arbeiten bei beiden Einrichtungen 44 Personen. 36 davon sind pädagogische Fachkräfte, von denen elf bei der Gemeinde angestellt sind, die restlichen 25 beim Roten Kreuz. Von den acht Angestellten im hauswirtschaftlichen Bereich werden nur noch drei direkt von der Gemeinde entlohnt.

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