Syke. Wie auch im vergangenen Jahr meinten es die Wettergötter gut mit dem Syker Herbstmarkt. Der strahlend blaue Himmel zusammen mit den vielen Neuheiten des Marktes sorgte für volle Straßen, die frischen Temperaturen für einen guten Absatz der Glühweinbuden. Der Bremer Freimarkt mit seinen zahlreichen Fahrgeschäften und Zeltprogramm stellte für viele Besucher der Syker Innenstadt keine ernst zu nehmende Alternative dar.
So voll sieht man die Syker Hauptstraße wohl nur während des alljährlichen Herbstmarktes. Zu Tausenden schoben sich die Besucher am Sonntag zwischen den Ständen und Geschäften über die Flaniermeile der Hachestadt. An allen Ecken gab es die unterschiedlichsten Köstlichkeiten, Angebote mit warmer Kleidung für die kalte Jahreszeit oder spaßige Unternehmungen für die Kleinsten.
Ob Ponyreiten, Kinderschminken, Bungeetrampolin oder verschiedene Karussells – die Kinder hatten sichtlich ihren Spaß. Neben ein paar neu dazu gekommenen Fahrgeschäften wurde auch eine Vereinsmeile angeboten, auf der Gruppen aus der Region ihr Angebot präsentierten und um Mitglieder warben. Der Syker Schützenverein lockte mit Scheibenschießen – allerdings flogen am Sonntag keine Kugeln durch die Gegend, geschossen wurde mit dem Laserstrahl. "Sonst bekommen wir Ärger mit den Geflügelzüchtern", erklärte ein Mitglied des Vereins. Auf der anderen Seite der Zeltwand stellte der Geflügelzuchtverein seine krähenden Hähne vor. Buntes Federvieh präsentierte auch der Vogelzucht- und Liebhaberverein. Fußball konnte gleich an mehreren Stellen ausprobiert werden, Toreschießen gegen einen Torwart vor der OLB, und etwas abseits auf der Grünfläche am Hachepark bot der TUS Syke einen Parcours an, den über dreißig Sportbegeisterte wahr nahmen. Dort wurden statt Neuwagen in diesem Jahr Gebrauchtwagen vorgeführt, die einige Gäste dazu verlockten, einmal ernsthaft nachzudenken und sich Flugblätter einzustecken.
In der Bahnhofsstraße wurde erstmalig ein Kunst- und Handwerkermarkt angeboten, der historische Raritäten und allerlei Dekoration für die nahende Weihnachtszeit bereit hielt. Auch, wenn sich auf der Bremer Bürgerweide zur selben Zeit die größeren Fahrgeschäfte drehten, die Festzelte zum Alkoholkonsum lockten und der Freimarkt im wesentlichen das größere Publikum anlockte, die Syker entschieden sich gestern für den Herbstmarkt. "Auf dem Freimarkt waren wir schon. Wir kommen aus Stuhr, und hier ist es immer sehr schön und abwechslungsreich. Auch der Bauernmarkt gefällt uns", fanden Stephan, Michaela, Alina und Lea Schröder. Bewusst entschieden sich Timo Segelhorst und Sabrina Hesterkamp gegen den Freimarkt. "Als ich neulich da war, bin ich anschließend nicht nach Hause gekommen. Die Nordwestbahn war so voll, dass manche geschrien haben – das war wohl auch wegen des Werderspiels. Die Bahn war einfach zu klein", erzürnte sich Timo. "Der Freimarkt ist auch viel teurer, hier ist alles noch human, und es macht trotzdem Spaß. Auch das Angebot ist toll", fand Sabrina.
"Der Herbstmarkt ist ein netter Gegensatz zum Freimarkt. Für uns aus Stuhr ist der Herbstmarkt näher, und hier kann man auch parken. Wenn wir die Gelegenheit haben, kommen wir gerne her. Die Vogelschau war in diesem Jahr eine schöne Überraschung", zeigten sich Maike Wieting und Ingo Bartels begeistert. "Für mich ist es schwierig zum Herbstmarkt zu kommen ohne Auto. Und der Herbstmarkt ist auch immer schön, um sich mit Freunden zu treffen", erklärte Fabienne Kelhar aus Heiligenfelde, die die elterliche Fahrbereitschaft nutzte.
Marktmeister Michael Lux zeigte sich abgesehen von einem kleinen Wermutstropfen begeistert: "Das Wetter war gut, die Besucherzahlen waren sehr gut, wir hatten um 15 Uhr keine Parkplätze mehr. Die neue Meile in der Bahnhofsstraße wurde auch sehr gut angenommen. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass ein Schausteller auf dem Mühlenteichparkplatz schon früh sein Fahrgeschäft abgebaut hat. Er hat das damit begründet, dass an beiden Tagen nichts los war. Da werden wir unser Konzept wohl überdenken. Der Freimarkt ist ein reiner Rummel, nach Syke zieht es die Leute wegen der kinderfreundlichen Atmosphäre und der Mischung aus Informationsständen, fliegenden Händlern und Geschäften in einer schönen Umgebung. Darauf werden wir uns konzentrieren."