Genau ein Jahr ist es her, Ausstellungssonnabend, es war einer der heißesten Tage des Jahres, da war die Party für das Wilstedter Milchkontor vorzeitig zu Ende: Qualm kam aus der Kühlanlage des Eisverkaufswagens, Alarm, Feuerwehreinsatz, das Fahrzeug wurde abgeschleppt – Feierabend schon am zweiten Tag. "Diesen Tag werde ich nie vergessen", sagt Inhaber Ralf Meyer heute. Sein erster Gedanke damals: "Zum Glück ist niemand verletzt worden." Der zweite Gedanke: "Das sieht schwer nach Totalschaden aus."
Zwölf Monate später sind Ralf Meyer und sein Team wieder da auf der Tarmstedter Ausstellung, gleiche Stelle, gleicher Eiswagen. Der wurde unterdessen generalüberholt und ist praktisch wie neu. "Die Technik, also Eisvitrine, Gefrierschränke und diese Sachen, das war hinüber, das haben wir erneuert", erzählt Meyer. Das Fahrgestell und die Außenhaut jedoch, die hätten durch den Schmorbrand in der Elektrik nur relativ wenig Schaden genommen.
"Wir haben den Anhänger entkernt und uns alles genau angeschaut", so Meyer. Am Ende sei klar gewesen: "Das Fahrzeug an sich war noch gut." Das habe die Versicherung etwas anders gesehen. Deren Sachverständiger habe den Schaden mit 13.000 Euro beziffert, den Restwert des Anhängers jedoch auf nur 7000 Euro festgesetzt. "Deshalb haben die uns auch nur einen Teil des Schadens ersetzt", so Meyer. So ein Ding neu zu kaufen hätte eine Investition von 40.000 Euro bedeutet mit der Folge, "dass wir den dann jedes Wochenende hätten einsetzen müssen, um die Kosten wieder einzuspielen". Was Meyers aber nicht wollen, weil sie mit ihrem Eiscafé in Wilstedt genug zu tun haben. Daher haben sie sich für einen Wiederaufbau mit viel Eigenleistung entschieden.
Zwei letzte Fragen noch: Was ist die beliebteste Eissorte? "Eindeutig Vanille", sagt Meyer, sie habe einen Anteil von etwa 25 Prozent. Und was gibt es für neue Sorten auf der Ausstellung? "Unter anderem fruchtige Crème brulée mit Mango und Maracuja."