Achim. Die Planungen für den Umbau der Ueser Kreuzung beginnen noch in diesem Jahr, sie werden von der Stadt Achim übernommen. Die Arbeiten an dem bisherigen Nadelöhr, an dem sich die Landesstraßen 156 und 158 kreuzen, werden frühestens 2020 beginnen können. So oder so: Kommt es zur Amazonansiedlung im weiteren Verlauf der L 156 am Uesener Feld, erfolgt erst der durch den Bebauungsplan Nr. 65 "Verkehrsentwicklung Achim-Ost" geregelte Straßenausbau, der am 17. Mai den Stadtrat passieren soll. Kommt Amazon nicht, soll die Ueser Kreuzung trotzdem optimiert werden – allerdings auch dann nicht vor 2020, weil das Land Niedersachsen erst das Geld dafür in den Haushalt einstellen muss. Denn, wie Achims Erster Stadtrat Bernd Kettenburg am Freitag mitgeteilt hat: Das Land übernimmt die Baukosten.
Darauf haben sich Mitte dieser Woche in einem nicht öffentlichen Gespräch Vertreter der Stadt Achim und der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (LNSTBV) mit Sitz in Verden verständigt. Dabei ist Kettenburg zum Sprecher in dieser Angelegenheit auserkoren worden. "Wir haben Einvernehmen über diesen Knotenpunkt erzielt", beschreibt der Verwaltungsmann den Umstand sehr nüchtern, dass nach Jahren des Stillstands sich an der Kreuzung nun etwas Nachhaltiges tun soll.
Bisher gibt es Vorschläge des Büros PGT in einem Gutachten (wir berichteten), das einem Kreisverkehr an der Stelle eine deutliche Absage erteilt. Zwar wird von kritischen Anwohnern bezweifelt, dass die im PGT-Gutachten empfohlenen Veränderungen – etwa eine Optimierung der Ampelschaltzeiten und vorverlegte Haltelinien – der große Wurf sind und vor allem trotz des Mehr-Verkehrs durch Amazon spürbare Verbesserungen bringen, aber der Gutachter und die Fachleute der beiden Behörden gehen fest davon aus.
Nun muss aber zunächst mal geplant werden. Das Geld dafür war ursprünglich für die Ampelanlage an der Ueser Kreuzung vorgesehen, befindet sich demnach schon im Haushalt. Neben der Vorplanung wird laut Kettenburg die Stadt Achim auch die Detailplanung und die sogenannte Ausführungsplanung übernehmen – finanziell wie personell. Welche Summe da auf die Stadt zukommt, vermochte Kettenburg noch nicht zu sagen. "Das Bauen aber übernimmt das Land und auch die Kosten dafür", lautet seine wichtige Nachricht. Sollte es mit der Amazonansiedlung klappen, dürfte im Jahr 2019 der Straßenausbau am Gewerbegebiet erfolgen, der etwa ein bis anderthalb Jahre dauert. Danach wäre dann die Ueser Kreuzung dran. "Andersherum wäre das auch nicht logisch", schilderte Kettenburg.
Angesprochen auf Auswirkungen des Bauvorhabens an der Ueser Kreuzung auf die im Dezember dieses Jahres beginnende Sperrung des Intscheder Wehrs, sagte Kettenburg, dass Letztere "ohnehin nicht beeinflussbar" sei. Zum einen werde die Ueser Kreuzung seiner Prognose nach für den Umbau nicht voll gesperrt, zum anderen "könnte das Intscheder Wehr dann schon fertig sein, wenn sie schnell sind – aber das ist alles Spekulation". Was die Optimierung der Ueser Kreuzung das Land kosten wird, steht laut Bernd Kettenburg noch nicht fest.
Die Kreistagsfraktion der CDU hatte ihren Antrag nach dem "vor Inbetriebnahme des Unternehmens die Verkehrswege bedarfsgerecht" sein müssen, in der jüngsten Kreistagssitzung übrigens zurückgezogen.