Aus dem Trio, das ins Rennen um den Chefsessel im Achimer Rathaus geht, wird nun ein Quartett – wenn es nach den Freien Wählern geht. Sie haben angekündigt, dass sie Marcel Dominic Bandowski als Bürgermeisterkandidaten aufgestellt haben. Er soll gegen Amtsinhaber Rainer Ditzfeld (parteilos), Cornlia Schneider-Pungs (SPD) und Nadine Fischer (parteilose CDU-Kandidatin) antreten, wenn er die noch wenigen fehlenden Unterstützer-Unterschriften gesammelt hat. "Das ist kein Problem", versichert der 27-jährige Bandowski. 140 bis 150 Unterschriften habe er bereits, 190 brauche er.

Der 27-jährige Marcel Dominik Bandowski (Freie Wähler) will in Achim Bürgermeister werden.
Der ausgebildete Einzelhandelskaufmann, der derzeit Medieninformatik studiert, ist eines von drei Achimer Mitgliedern der Freien Wähler, die im Kreis Verden nun rund drei Jahre nach ihrer Gründung knapp 20 Mitglieder vorweisen können. Bandowski kandidiert zudem für den Achimer Stadtrat und den Verdener Kreistag, wie er sagt. Für das Bürgermeisteramt rechnet er sich Chancen aus, weil er der jüngste Kandidat bisher ist und sich als Sprachrohr und Ansprechpartner der Achimer Jugendlichen sieht. "Dieses Feld besetzen die anderen Kandidaten nicht so", hat er beobachtet und glaubt, dass zumindest seine beiden Kontrahentinnen auch noch nicht so richtig in Achim bekannt seien.
Und selbst, wenn es zum großen Wurf nicht reichen sollte, gewinne er Aufmerksamkeit für seine Themen. So möchte er sich unter anderem für einen kulturellen Aufschwung der Innenstadt, mehr Aktivitätsmöglichkeiten für die Jugend, die Förderung von Pop-Up-Stores für junge Kleinunternehmer sowie Start-ups und eine bessere infrastrukturelle Ausrüstung der Sportvereine einsetzen. Zudem verfolgt er konkrete Ziele, die aus den Wünschen seiner jungen Gesprächspartner resultieren. Ein Kletterpark etwa, größere Einzelhandelsketten vor Ort, Fastfoodläden, Sitzmöglichkeiten etwa im Park und längere Öffnungszeiten des Achimer Freibads, zählt Bandowski ein paar Dinge auf, die ihm umtreiben. "Oft sind es Kleinigkeiten und nicht die ganz großen Themen", weiß er und sieht dort seinen Schwerpunkt.
Mehr Transparenz in der Verwaltung
Kai Rosebrock, Vorsitzender der Freien Wähler und Mitglied des Verdener Stadtrats, der selbst schon zu einer Bürgermeisterwahl angetreten ist, zeigt sich rückblickend auf die kürzlich erfolgte Aufstellungsversammlung "sehr erfreut, dass trotz der pandemiebedingten Umstände so viele Personen an der Veranstaltung teilnahmen und dem Kandidaten ihr Vertrauen aussprachen". Bandowski werde sich im Sinne der Partei und ihres Wahlprogramms auch um mehr Transparenz in der Stadtverwaltung bemühen, wenn er gewählt werden sollte. "Es soll deutlicher werden, was mit den Steuergeldern der Menschen geschieht", nennt der Vorsitzende ein gemeinsames Ansinnen. Auch er glaubt, dass die Gegenkandidatinnen in Achim ebenfalls "nicht sonderlich bekannt" seien und auch ihm sei es schließlich gelungen, einen Achtungserfolg zu erzielen, damit seine vorgeschlagenen Themen letztlich umgesetzt worden seien.