Mirco Temp läuft bald wieder in der Fußball-Oberliga auf. Der 30-Jährige hat sich dazu entschlossen, sich ein zweites Mal dem TB Uphusen anzuschließen. Den Wechsel, der durchaus als spektakulär zu bezeichnen ist, hat Uphusens Sportlicher Leiter Florian Warmer am Freitag bekannt gegeben. Die vergangenen sieben Jahre gehörte Temp dem Kader des Landesligisten FC Verden 04 an. Anfang Mai hatten die Reiterstädter den Abgang öffentlich gemacht. Den Abschied aus Verden begründete der Verein mit beruflichen Verpflichtungen Temps.
Der TBU erkannte schließlich die Chance und hakte bei Temp nach, ob er sich eine Rückkehr an den Arenkamp vorstellen könnte. "Dass es nun auch wirklich klappt, freut uns enorm", sagte Warmer am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung. Ziemlich schnell sei man zu einer Einigung gekommen. "Im Grunde ist der Kontakt zu Mirco nie abgerissen. Nun gab es lediglich ein Telefonat und ein Treffen mit unserem Trainer Christian Ahlers-Ceglarek", schilderte Warmer die unkomplizierten Gespräche mit dem Spieler. Auch die Tatsache, dass der Mittelfeldakteur berufsbedingt nicht bei jeder Trainingseinheit dabei sein kann, trübt die Freude beim Sportlichen Leiter nicht: "Das ist für uns nur sekundär", verdeutlichte Florian Warmer. Sportlich bringe Temp zu viel mit, um ihn nicht zurückzuholen.
"Uns geht es vor allem darum, dass Mirco sehr viel Erfahrung mitbringt. Er soll unseren jungen Spielern helfen und sie unterstützen. Das ist ähnlich wie bei Marco Wahlers. Darüber hinaus gehört Mirco zu den torgefährlichsten Mittelfeldspielern, die ich kenne", zählt Florian Warmer die Pluspunkte Temps auf. Warmer hebt zudem hervor, dass der Neuzugang die Qualität des Kaders noch einmal erhöhe: "Wir freuen uns drauf, dass er wieder dabei ist. Er wird aber ein wenig Zeit brauchen, um wieder auf Oberliga-Niveau zu kommen. Die werden wir ihm aber auf jeden Fall gewähren."
Doublegewinn mit dem TBU
Für Florian Warmer ist die Verpflichtung Mirco Temps auch deshalb eine so erfreuliche, weil der Mittelfeldspieler für ihn ein "Kind der ersten Stunde" sei, wenn man auf die Oberliga-Historie des TB Uphusen schaut. Temp war im Sommer 2013 dabei, als der TBU den Aufstieg ins niedersächsische Oberhaus realisierte. Obendrein verteidigten Temp und Co. unter dem damaligen Trainer Andre Schmitz den Bezirkspokal. Ein Jahr später verließ Temp, der 2011 vom TSV Ottersberg zum TBU gewechselt war, den Oberligisten und schloss sich dem FC Verden 04 an.

Mirco Temp im Trikot des TB Uphusen. Dieses Bild gibt es bald wieder am Arenkamp.
Das Abschiedsspiel am Arenkamp war für den 30-Jährigen persönlich kein allzu schönes. Am 17. Mai 2014 empfing der TBU am vorletzten Spieltag den 1. FC Germania Egestorf-Langreder. Uphusen gewann mit 2:0. Als die Begegnung damals abgepfiffen wurde, stand Temp schon lange nicht mehr auf dem Platz. Bereits nach einer halben Stunde wurde er mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Auf die Situation von damals angesprochen, muss Mirco Temp lachen. "Ist das so gewesen? Dass man Gelb-Rot sieht, kann ja schnell mal passieren. Ob mir das in meinem ersten Spiel nicht wieder passiert, kann ich nicht versprechen", sagt er schmunzelnd.
Gespannt auf die neuen Teamkollegen
Zunächst gehe es ihm jedoch darum, Beruf und Sport unter einen Hut zu bekommen. "Das ist der Punkt, wie es zeitlich läuft. Wir gehen die Sache daher ganz unvoreingenommen an und schauen, was dabei herauskommt", erklärt der Mittelfeldspieler. So freue er sich auf die Uphuser Mannschaft, deren Gesicht sich seit seinem Abschied komplett verändert hat. Temp: "Von früher ist ja nur noch Marco Wahlers dabei. Ich bin jedenfalls schon gespannt auf das Team." Genauso groß ist die Spannung, unter Christian Ahlers-Ceglarek zu trainieren. Temp glaubt fest daran, dass es mit dem Coach eine gute Zusammenarbeit wird: "In unseren bisherigen Gesprächen hat er ein gutes Gefühl in mir ausgelöst", lobt der Spieler seinen künftigen Trainer.
Mit seinem neuen Team nimmt Mirco Temp am 1. Juli die intensive Vorbereitung auf. "Wobei bereits jetzt zweimal die Woche trainiert wird, seitdem es wieder erlaubt ist", sagte Warmer. Laut des Sportlichen Leiters hat der Niedersächsische Fußballverband den Oberligisten mitgeteilt, dass sie sich auf einen Saisonstart am 15. August einstellen sollen. "Wir hätten dann eine siebenwöchige Vorbereitung. Das ist auf jeden Fall genug Zeit."