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Hannoveraner Verband Valentin lässt alle anderen hinter sich

Dritte Online-Auktion binnen vier Wochen: Das zwei Monate alte Fohlen Valentin erlöst mit 52 000 Euro den Höchstpreis des Tages. Fast 60 Gebote gingen für ihn ein.
07.06.2020, 15:45 Uhr
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Von Angelika Siepmann

Die Gräfin, Fortuna Major, Fürst Egon und auch alle anderen Fohlen der kleinen, feinen Kollektion konnten mit Valentin nicht mithalten. Keine zwei Monate, nachdem er im thüringischen Kefferhausen zur Welt gekommen war, avancierte der Vitalis-Sohn am Sonnabend zum Star der online verkauften Dressurfohlen in Verden. Fast 60 Gebote wurden für den vielversprechenden Youngster abgegeben, und am Ende stand im Netz neben dem winzigen Hammer-Symbol der Zuschlagspreis von 52 000 Euro. Valentin wurde von einem Kunden in den Vereinigten Staaten erworben.

Es war bereits die dritte Online-Auktion des Hannoveraner Verbandes innerhalb von vier Wochen, und die Bilanz fiel wieder positiv aus. Schon in der kommenden Woche soll es mit den virtuellen Versteigerungen weitergehen. Damit könne der Verband „unter den aktuellen Bedingungen sowohl den Züchtern als auch den Bestands- und Neukunden stetige Verkaufsveranstaltungen bieten", fasst Geschäftsführer Wilken Treu die Vorteile und Intentionen zusammen.

Bei der Fohlenauktion Mitte Mai hatte gleich der erste Kandidat die größten Begehrlichkeiten geweckt und den Tagesbestpreis von 51 000 Euro erlöst. Auch So One v. So Unique/Diamond war in die USA veräußert worden. Nun gelang es der zweiten Offerte, dem Fuchshengstfohlen Valentin v. Vitalis/ Fürstenball, die Top-Position in der Preisstatistik zu erringen. Das von Züchter Enrico Messelis ausgestellte Fuchshengstfohlen rief insgesamt 13 Bieter weltweit auf den Plan und entfachte ein spannendes Finish. 52 000 Euro bedeuteten schließlich noch eine Steigerung gegenüber der Mai-Auktion und die mit Abstand höchste Summe, die für eines der insgesamt 19 Fohlen gezahlt wurde.

Dagegen hatte auch My One v. Morricone I keine Chance. Als „ein Typ zum Verlieben“ angepriesen, ging der an vorletzter Stelle angebotene kleine Hengst aus der Zucht von Ralf-Peter Lehmann (Teisendorf) für den zweithöchsten Preis von 16 000 Euro an einen Bieter aus der Schweiz. Die „auffällige Erscheinung“ Deichkind v. Despacito (Petra Mohrmann, Wingst) kostete 13 000 Euro. Jeweils 10 000 Euro investierten Hannoveraner-Fans in die durch „glanzvolle Leichtfüßigkeit“ überzeugende Frida v. Floriscount (Nicole Scholz, Hambergen) sowie in den Dunkelfuchs Don Belissimo v. Donier (Dirk Gosker, Detmold).

Im Schnitt musste genau 10 289 Euro anlegen, wer sich „Hannovers Spitzengene für das Dressurviereck“ sichern wollte. Der Durchschnittspreis lag damit nur geringfügig unter dem der Fohlenauktion davor. Der Nettoumsatz belief sich auf 195 000 Euro. Sieben Nachwuchshoffnungen wurden ins Ausland verkauft, und zwar in die USA (3), die Schweiz (2), Finnland und Spanien (je 1).

Mit dem Fohlenverkauf per Internet geht es unvermindert weiter. Gab es im Mai eine Gemischtwarenhandlung und jetzt ein dressurkonzentriertes Angebot, so sollen vom 10. bis 13. Juni springbetont gezogene Jung-Hannoveraner im Blickpunkt stehen. Unter den 23 Kandidaten befinden sich unter anderem vielversprechende Sprösslinge aus dem ersten Jahrgang des Hengstes For Treasure und des Vize-Weltmeisters der siebenjährigen Springpferde, Grandorado TN. Damit nicht genug, wird der Fohlenabsatz weiter angekurbelt durch eine Online-Auktion vom 1. bis 4. Juli.

Über all den Youngstern aus den Züchterställen sollen die älteren Hannoveraner – und vereinzelt auch Rheinländer – nicht vergessen werden. Die nächste Reitpferde-Versteigerung ist für Sonnabend, 18. Juli, geplant. In welcher Form der Verkauf stattfinden wird, steht noch nicht endgültig fest. Verbandsgeschäftsführer Treu erklärte am Sonntag auf Nachfrage, man gehe zwar derzeit von einer Online-Auktion aus, die Entscheidung falle aber am 15. Juni nach einem Termin mit der zuständigen Behörde.

Das Angebot wird nach bisherigem Stand 48 Dressur- und 17 Springpferde umfassen, darunter auch drei Kandidaten vom Gestüt Gerkenhof in Kirchlinteln. Alle Pferde werden ab dem 6. Juli in der Ausbildungs- und Absatzzentrale auf die wie auch immer ablaufende Versteigerung vorbereitet. Trainingsbesuche und „Ausprobieren“ sind nur nach Terminvereinbarungen mit den Kundenberatern möglich.

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