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SPD-Veranstaltung in Achim Talkrunde mit Ministerin Honé in der Achimer City

Auf einer Talkrunde der SPD hat die Niedersächsische Ministerin für Regionale Entwicklung, Birgit Honé, der Stadt Achim geraten, sich um Fördergelder für die City zu bewerben. Denn: "Dann geht das hier ab."
03.06.2021, 14:17 Uhr
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Talkrunde mit Ministerin Honé in der Achimer City
Von Kai Purschke

So richtig leicht hatte es die Achim SPD am Donnerstagmorgen nicht. Auf ihrer Open-Air-Talkrunde unter freiem Himmel auf dem Bibliotheksplatz hatte sie mit technischen Problemen, einsetzendem Nieselregen und mit dem Sound des benachbarten Glockenspiels zu kämpfen. Und ein echter Talk zum Thema Innenstadt, wie von der Partei angekündigt, mit unter anderem Birgit Honé (SPD), Niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, entwickelte sich dann auch nicht. Vielmehr bot sich den knapp 20 Zuhörern eine Aneinanderreihung von Statements von der Ministerin, Bürgermeisterkandidatin Cornelia Schneider-Pungs, Fraktionschef Herfried Meyer, Investor Kai Amir Sehi, Adolf Brockmann (Vorsitzender des Wirtschaftsbeirats Achim) und Rudi Knapp (Ehrenvorsitzender Unternehmergemeinschaft Achim). 

Die wohl wichtigste Aussage der Redner, die der Reihe nach von Moderator Werner Wippler (stellvertretender Vorsitzender der Achimer SPD) angesprochen wurden, hatte Ministerin Honé im Gepäck: Ab dem 17. Juni können sich Kommunen um Fördergelder für ihre Innenstädte bewerben. "Aber man muss schnell sein, um die Mittel abzurufen", riet Honé. Nachdem der Startschuss für die Bewerbungsphase gefallen ist, "sollte Achim einen Antrag stellen", empfahl die Ministerin. "Und dann geht das hier ab", glaubt sie.

Wie zu erfahren war, kann die Landesregierung wohl mehr als 200 Millionen Euro aus Corona-Hilfen der EU für die Erholung der Wirtschaft nach der Pandemie einsetzen und Niedersachsen will insbesondere die Innenstädte stärken und dafür mehr als 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen. 

Angebote für junge Leute

Meyer, der wie die anderen vor – und während des Regens unter – einem roten SPD-Pavillon sowie zwischen zwei Bannern der Sozialdemokraten stand, nahm den Ball dankend auf. "Das ist eine gute Botschaft und wir werden uns darum kümmern", versprach er. Er sei jedenfalls optimistisch, dass es mit der Achimer Innenstadt voran ginge, und merkte an, dass Wirtschaftsförderung zur Chefsache gemacht werden müsse. Bürgermeisterkandidatin Schneider-Pungs betonte, dass Achim eine Stadt sei und kein Dorf und von daher mit dem notwendigen Selbstbewusstsein ausgestattet sein müsse. Sie bevorzuge Angebote in der Innenstadt, die über den Ladenschluss hinausgehen, um etwa junge Leute in der City zu halten. "Gastronomen rahmen diesen Platz hier zwar ein, aber da kann noch mehr passieren", ist sie sich sicher.

Auch weil sich das Click-und Collect-Konzept in der Corona-Pandemie bewährt habe, Cornelia Schneider-Pungs davon aus, dass auch der Achimer Einzelhandel dauerhaft davon profitieren könne. Darüber hinaus schweben ihr Übergangslösungen etwa für leere Läden vor, die bespielt werden könnten, bis die Projekte mit diesen Immobilien als Bestandteile angefangen werden. Zu leeren Läden hatte Innenstadt-Kümmerer Knapp Zahlen zur Hand: Von den rund 7200 Quadratmetern Verkaufsfläche stünden derzeit 1700 leer. "Das ist sehr ärgerlich", betonte er. Auch wenn er wisse, dass die Achimer gerne "kleine, schnuckelige, inhabergeführte Läden" hätten, müssten zwei große Magnete her. "Denn 80 Millionen Euro geben die Achimer in der Umgebung und nicht in Achim aus", sagte er.

Bürger: Ideensammlung liegt vor

Dabei sei Achim doch großartig, sagte Amir Sehi und appellierte an alle Zuhörer, optimistisch zu sein, denn es könne sich auch in der Innenstadt noch einiges entwickeln. Er selbst gehört zum Investorentrio, das – wie berichtet – das Sparkassengebäude in der Fußgängerzone umbauen will. "Unten Handel, darüber Wohnen und Arbeiten", sagte der Investor, der aber keinerlei Angaben zum Stand der Dinge oder zeitlichen Plänen machte. 

Zum Schluss meldeten sich noch drei Bürger zu Wort, von denen zwei deutlich die Stadtverwaltung dafür kritisierten, dass die alten Unterlagen des Büros Simone Neddermann und der Cima "in irgendwelchen Schubladen" verschwunden seien, obwohl die Bürger seinerzeit bereits viele Ideen zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt gesammelt hatten.

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