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Stadt Achim schreibt Projekt aus Sanierungsträger für Lieken-Areal gesucht

Die Stadt Achim sucht einen Sanierungsträger, der federführend die Entwicklung des Lieken-Quartiers vorantreibt. Nach den Sommerferien wird die Kommune das Projekt ausschreiben.
20.08.2015, 00:00 Uhr
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Sanierungsträger für Lieken-Areal gesucht
Von Felix Weiper

Die Stadt Achim sucht einen Sanierungsträger, der federführend die Entwicklung des Lieken-Quartiers vorantreibt. Nach den Sommerferien wird die Kommune das Projekt ausschreiben.

Das erklärte der Erste Stadtrat Bernd Kettenburg gegenüber unserer Zeitung. Er verwies auf die städtebauliche Erneuerung des Magdeburger Viertels in den vergangenen Jahren, für die ein professioneller Sanierungsträger verantwortlich war. Ähnlich soll es im Lieken-Quartier laufen, dessen Herzstück die stillgelegte Brotfabrik ist.

Der Konflikt mit der Hamburger Immobilienfirma W&S um das Lieken-Gelände ist noch nicht gelöst. Es zeichnet sich jedoch ab, dass die Fronten bröckeln und Stadt und W&S sich annähern. „Wir sind gesprächsbereit“, sagte jetzt W&S-Geschäftsführer Peter Skrabs in einem Telefonat mit dem ACHIMER KURIER. Er warte auf eine Reaktion der Stadt. Wie berichtet, war der Hamburger Investor mit dem Plan gescheitert, ein Einkaufszentrum auf dem Lieken-Gelände zu bauen, dessen Mittelpunkt ein großer Verbrauchermarkt mit Vollsortiment sein sollte.

Stadtverwaltung und die rot-grüne Ratsmehrheit lehnten das Projekt ab, weil es ihrer Ansicht nach noch mehr Kaufkraft aus der Innenstadt abziehen und bestehende Einzelhandelsangebote für die Nahversorgung bedrohen würde. Da W&S dennoch beharrlich an seinen Plänen festhielt, drohte eine Blockade. Denn die Immobilienfirma hat sich eine Kaufoption für das Lieken-Gelände gesichert, die noch mehrere Jahre lang gilt. Sie kann deshalb die Ambitionen der Stadt bremsen. Nun ließ W&S-Chef Skrabs durchblicken, dass er zu Zugeständnissen bereit sein könnte. Letztlich hängt ein mögliches Engagement von W&S in Achim davon ab, ob der Investor bereit ist, auf den Bau eines Verbrauchermarktes zu verzichten. Denn ansonsten liegen die Vorstellungen von Stadt und W&S nicht weit auseinander. Beide haben die Absicht, einen Mix aus Fachmärkten, Dienstleistern und Wohnangeboten auf dem Lieken-Areal zu entwickeln.

Vor einigen Wochen hatten deshalb der städtische Wirtschaftsförderer Martin Balkausky und Achims Bürgermeister Rainer Ditzfeld nochmals Kompromissbereitschaft bei W&S eingefordert. Balkausky hatte erklärt, dass sich nach seiner Meinung für W&S auch eine stärkere Investition in Wohngebäude im Lieken-Quartier rentieren könnte. Außerdem spreche nichts dagegen, dass sich dort Fachmärkte ansiedelten, die nicht mit den innerstädtischen Angeboten konkurrierten.

Nach Angaben von Bernd Kettenburg ist für die Stadt allerdings nicht die Firma W&S erster Ansprechpartner, sondern die Firma Lieken als Eigentümerin des Fabrikgeländes. Diese sei jetzt auch von der Verwaltung darüber informiert worden, dass Achim eine finanzielle Förderung für die städtebauliche Entwicklung des Areals erhalte. Bund und Land geben Geld: insgesamt 2,86 Millionen Euro. Die ersten 400.000 Euro sind bereits in Achim angekommen, um die jetzt anlaufende Planung zu finanzieren.

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