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Subtiler als Silbermond: Casting Louis spielen einfach drauf los

Bremen·Achim. "Eine tolle Band!" So ein Kompliment haben Patrick und Marcel Heym, Simon von Seelen und Timo Wilkens schon öfter gehört, seitdem sie als Casting Louis gemeinsam Musik machen. Aber noch nie vor Tausenden von Musikfans und aus so berufenen Munde wie am Dienstagabend in der Bremer ÖVB-Arena: Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß lobte die vier Achimer Jungs auf der Bühne für ihren beherzten Auftritt als Vorgruppe.
06.12.2012, 05:00 Uhr
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Von Lars Fischer

Bremen·Achim. "Eine tolle Band!" So ein Kompliment haben Patrick und Marcel Heym, Simon von Seelen und Timo Wilkens schon öfter gehört, seitdem sie als Casting Louis gemeinsam Musik machen. Aber noch nie vor Tausenden von Musikfans und aus so berufenen Munde wie am Dienstagabend in der Bremer ÖVB-Arena: Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß lobte die vier Achimer Jungs auf der Bühne für ihren beherzten Auftritt als Vorgruppe.

Solche Würdigung hatte sich das Achimer Quartett, das in seiner jungen Karriere schon Konzerte beim Hurricane-Festival, beim Bürgerfest des Bundespräsidenten oder auf der Musikmesse in Shanghai gegeben hat, allerdings auch mehr als redlich verdient. Mit offensichtlichem Spaß und ohne spürbare Nervosität machten sie die riesige Bühne zu ihrer Spielwiese: sympathisch, selbstverständlich und extrem souverän. Silbermond sind unter anderem dafür bekannt, ihren Vorbands beste Bedingungen zu stellen, und Schlagzeuger Andreas Nowak lässt es sich nicht nehmen, Casting Louis selbst anzusagen.

Die Newcomer danken es mit einer Handvoll Songs, die mehr als vielversprechend klingen. Auf jeden Fall nicht danach, dass sie erst seit rund einem Jahr zusammen Musik machen. "Weniger reden. Einfach spielen" ist laut Homepage ihr Motto – davon könnte sich Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß vielleicht auch hier und da noch ein wenig inspirieren lassen.

Anders als die Hauptband setzen die Achimer nicht auf leicht kalkulierbare Hymnen. Ihr Sound ist subtiler, aber ganz sicher nicht nur für Spezialisten eine Freude. Die sehr detailverliebten und fein verzahnten Gitarrenlinien von Lead-Gitarrist Timo Wilkens und Patrick Heym an der Rhythmus-Gitarre erinnern dabei an Bands wie Editors oder Interpol. Ähnlich wie diese beziehen sich auch Casting Louis auf den Waverock der 80er-Jahre und entwickeln ihn mit guten eigenen Ideen weiter.

Ihre Songs sind sehnsuchtsvoll und melancholisch, aber nicht traurig. Vor allem aber sind sie nicht kitschig. Selbst dann nicht, wenn es um Gefühle geht. So abgeklärt wie ihr Auftritt wirkt, so leidenschaftlich ist ihr Klang. Was Casting Louis spielen, hat sozusagen Hand und Fuß. Es sind keinerlei Momente da, in denen man spüren würde, dass hier junge Musiker auf der Suche nach ihrem Sound sind. Den haben sie längst gefunden.

Insbesondere die Stimme von Patrick Heym setzt dort die Akzente. Aber auch der Bass seins Bruders Marcel und Simon von Seelen am Schlagzeug liefern weit mehr als nur das rhythmische Grundgerüst. Diese Band ist klanglich – und allem Anschein nach auch menschlich – so eng zusammen, wie viele Gruppen erst nach langen Jahren und manche nie. Sie funktioniert jetzt schon als klasse eingespielte Einheit, und nach allen Erfolgen, die sie bisher schon erzielt hat, muss man kein Prophet sein, um ihr eine große Zukunft vorauszusagen.

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