Die Mühle in Blender ist ein bekanntes Baudenkmal in der Gemeinde, ja sogar in der ganzen Samtgemeinde Thedinghausen. Die Galerieholländer Windmühle mit Windrose und Jalousieflügeln wurde 1872 erbaut und war bis 1972 sogar noch in Betrieb, heißt es auf der Internetseite des Ernte- und Mühlenvereins Blender. Heutzutage finden dort alljährlich wiederkehrende Aktionstage statt, wie der "Tag des offenen Denkmals". Auch können Interessierte auf Anfrage einen Termin für eine Führung durch die Mühle vereinbaren. Seit Mai 2005 gibt es zudem für Heiratswillige im Trauzimmer im unteren Bereich der Mühle die Möglichkeit, sich das "Ja"-Wort geben. Aber wie das mit alten Gebäuden so ist: Sie kommen in die Jahre und müssen von Zeit zu Zeit saniert werden. So auch die Mühle in Blender. Damit wird sich nun der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung beschäftigen und das weitere Vorgehen besprechen.
Wie der entsprechenden Mitteilungsvorlage der Verwaltung zu entnehmen ist, hat es bereits mehrere Vor-Ort-Termine gegeben, um sich ein Bild über den Zustand der Mühle zu machen. So war bereits im Juni des vergangenen Jahres ein Architekturbüro in Blender, um sich mit Frank Bielefeld, Bauamtsleiter der Samtgemeinde, und zwei Vertretern des Mühlenvereins über den Zustand zu informieren. In dem Kurzgutachten heißt es unter anderem, dass "Mühle und Nebengebäude einen sehr gepflegten Gesamteindruck machen". Allerdings wurden feuchte Wände festgestellt. "Die Gleichmäßigkeit der Feuchtewerte und die äußere Moos- und Flechtenbildung deuten auf eine langjährige, teilweise erhebliche Feuchtebelastung von außen hin", schreibt das Büro in dem Gutachten.
Geld im Haushalt eingeplant
Im August folgte ein weiterer Ortstermin. An diesem Tag war auch die Untere Denkmalschutzbehörde im Landkreis Verden mit dabei. In dem Protokoll dieses Treffens heißt es unter anderem als Empfehlung, dass Niederschläge vom gemauerten Mühlenunterbau fernzuhalten seien. "Dazu soll die vorhandene oberseitige waagerechte Verblechung der Galerie auf eine Breite von etwa 1,10 Meter erweitert und das aufgefangene Wasser über eine auf den Mauerkonsolen unterhalb der Galerie aufgelegte holzverschalte Rinne abgeführt werden."
Weiter heißt es in der Mitteilungsvorlage der Verwaltung, dass ein Zimmermann das Mühlenkreuz (Holzträger der Flügel) in Augenschein genommen hat. "Nach der ersten Einschätzung ist mindestens ein Holzbalken etwas stärker verwittert." Diesbezüglich wurde Kontakt mit der Unteren Denkmalschutzbehörde aufgenommen. "Inwieweit Fördermittel für die Arbeiten eingeworben werden können, kann erst final beurteilt werden, wenn die Voruntersuchungen abgeschlossen sind. Im Haushalt 2022 sollten vorsorglich 30.000 Euro für die Sanierungsmaßnahmen bereitgestellt werden", schreibt die Verwaltung.
Die Mühle liegt am Ortseingang und direkt an der Landesstraße 203, unweit des Weser-Radweges. Der Galerieholländer ist ein Bau- und Technikdenkmal zugleich und in der Roten Liste des Niedersächsischen Heimatbundes verzeichnet, heißt es auf der Internetseite der Samtgemeinde. Erste Sanierungsarbeiten in den 1980er-Jahren scheiterten. Diese konnten erst später umgesetzt werden. Im Jahre 1996 wurde auf Initiative der Selbstständigen der Gemeinde Blender der Förderkreis "Mühle Blender" gegründet. Dieser hat sich die Unterstützung der Mühlensanierung vor Ort als Ziel gesetzt. Die Restaurierung der Blender Mühle dauerte sieben Jahre. Die Gesamtkosten hierfür wurden vom Landkreis Verden, dem Land Niedersachsen, der Gemeinde Blender, der Samtgemeinde Thedinghausen, dem Eigentümer Dr. Lüdemann, der Sparkassenstiftung und dem Mühlen-Förderkreis Blender e.V. getragen.
Der Gemeinderat Blender trifft sich am Donnerstag, 13. Januar, in der Grundschule Blender. Beginn der Sitzung ist um 19.30 Uhr. Laut Tagesordnung haben Gäste zu Beginn und am Ende der Sitzung die Möglichkeit, Fragen zu stellen.