Vor einem Jahr begann für die Emhusen Windmills das große Abenteuer. Das American Football-Team aus Emtinghausen ging in seine erste Saison in der Landesliga – und das nur wenige Monate nach der Gründung. Aller Einsatz, aller Schweiß, der vergossen wurde, sollte sich lohnen. Die Windmills legten eine erfolgreiche Spielzeit hin, die erst im Play-off-Halbfinale gegen die Delmenhorst Bulldogs endete. Nun geht das Abenteuer für die Mannschaft weiter: An diesem Sonnabend starten die Windmills in ihre zweite Saison. Wieder sind sie Teil der Landesliga, dennoch treffen sie auf unbekannte Gegner.
Die Emhusen Windmills treffen auf neue Gegner, da sie in der Saison 2025 dem südlichen Niedersachsen zugeordnet worden sind. "Und es sind große Namen, auf die wir treffen", sagt Tim Kantereit, der die Football-Sparte im TSV Emtinghausen damals ins Leben gerufen hat und sie auch heute noch leitet. Auf einen dieser "großen Namen" treffen die Windmills gleich zum Auftakt. Es geht in die niedersächsische Landeshauptstadt, wo die Hannover Grizzlies II warten. Die erste Mannschaft tritt in der 3. Liga an. Ein weiterer Gegner, mit dem sich die Windmills messen, ist die zweite Mannschaft der Hildesheim Invaders. Die erste Vertretung der Organisation ist Teil der German Football League (GFL). Zudem bekommt es Emtinghausen mit Rehburg RRRocket und den Wolfenbüttel Black Wolves zu tun.
"Unsere gesamte Gruppe ist hoch einzuschätzen", glaubt Windmills-Headcoach Will Arant daran, dass eine herausfordernde Spielzeit auf sein Team wartet. "Es sind gute und erfahrene Truppen dabei. Das ist schon eine andere Situation als im letzten Jahr." Allerdings ist er auch zuversichtlich. Denn in ihrer ersten Saison hätten seine Spieler sehr viel gelernt. Diese Lehrzeit ist jetzt jedoch vorbei. "Es gab zwar Ab- und auch Zugänge. Wir sind jetzt aber nicht mehr eine reine Rookie-Truppe", hebt Kantereit hervor, dass das Team nun über eine gewisse Erfahrung verfügt. "Als wir damals unser erstes Spiel gegen Delmenhorst gespielt haben, haben wir erst einmal gemerkt, was es heißt gegen andere Teams Football zu spielen." Mittlerweile hätten die Windmills aber die nötige Bissigkeit aufgebaut. Arant sagt, dass sich das Team in dieser Saison ganz anders auf die Spiele konzentrieren könne: "Da gibt es jetzt einen ganz anderen Fokus nach der Aufregung in der ersten Saison."
Laut Arant habe das Team zudem eine gewisse Gier danach, dass es nun wieder losgeht. "Das Hauptgefühl bei den Spielern ist, dass sie endlich wieder Football spielen dürfen", sagt der Headcoach. "Für viele war es im vergangenen Herbst schwierig, nach dem verlorenen Play-off-Spiel runterzufahren. Gefühlt waren wir mittendrin in der Saison und wollten gerne weitermachen." Schließlich hätten dann aber doch alle Beteiligten gemerkt, dass die Pause vonnöten war.
In den vergangenen Monaten haben Arant und sein Trainerteam jedoch viel mit der Mannschaft gearbeitet, um nun topfit auf die Saison vorbereitet zu sein. Es wurden unter anderem Trainingscamps in Groningen abgehalten oder mit den Bremerhaven Seahawks trainiert. "Auch da haben wir aus dem ersten Jahr gelernt, dass es gut ist, sich Input von außen zu holen", sagt Will Arant. "Das hat die Jungs wirklich weitergebracht. Und auch uns Coaches wurde der Spiegel vorgehalten, was wir anders und besser machen können."
Was die sportlichen Ziele angeht, liebäugelt Tim Kantereit durchaus damit, dass es für die Windmills wieder weit nach vorne geht. "Wir würden schon gerne um den Titel und den Aufstieg mitspielen", sagt der Spartenleiter. Als Nachrücker hätten die Windmills schon in ihrer Premieren-Saison in die Verbandsliga hochgehen können. Dazu kam es dann aber nicht. Zudem fände es Kantereit attraktiver, auch sportlich aufzusteigen. Von einem Titelkampf will Headcoach Arant vor dem Auftaktspiel noch nicht sprechen. "Wir denken da jetzt noch nicht drüber nach. Wenn wir aber unser Spiel durchziehen, könnte man am Ende vielleicht mit dem Thema Aufstieg rechnen."
Wichtig sei dem Coach jedoch zudem, dass rund um die Windmills erneut eine Euphorie entsteht. Die Heimspiele in der ersten Saison lockten schließlich bis zu 1000 Zuschauer ins dörfliche Emtinghausen. "Auch für die Menschen in Emtinghausen und die Region ist das eine tolle Sache. Die Menschen sollen sehen, dass es sich lohnt, zu uns zu kommen und Football hautnah zu erleben. Unsere Heimspiele waren tolle Feste", freut sich Arant bereits auf die vier Partien vor eigenem Publikum in einer Saison, die nicht mehr als Lehrjahr zu zählen ist.