Schon seit einigen Jahren ist eine mögliche Erhöhung der Kitagebühren im Flecken Langwedel immer mal wieder zur Sprache gekommen. Schließlich datiert die letzte Anpassung der entsprechenden Satzung von 2007. "Und seitdem hat sich einiges getan", betonte Amtsleiter Rolf Korb jüngst bei der Vorstellung eines neuen Satzungsentwurfes der Verwaltung im Rahmen einer Ausschusssitzung. Nicht zuletzt aufgrund dieser langen Zeitspanne ohne Erhöhung sind die Gebühren im Vergleich zu anderen Kommunen der Region sehr niedrig. Daher sollen die Kosten für Eltern zum nächsten Kindergartenjahr 2024/2025 mal wieder steigen. Der Vorschlag der Verwaltung, der vom zuständigen Fachausschuss jüngst bei einer WGL-Gegenstimme breite Unterstützung fand, sieht jedoch nur eine moderate Erhöhung vor.
Steigerung um 15 Prozent
Diese liegt bei 15 Prozent. In den meisten Fällen kommt auf die Eltern so monatlich ein Mehrbetrag im mittleren zweistelligen Bereich zu. Der absolut mögliche Höchstbetrag liegt bei 296 Euro (höchste Einkommensgruppe und Betreuung bis 17 Uhr). Nicht alle neuen Zahlen lassen sich mit denen der bisherigen Satzung 1:1 vergleichen, denn zusätzlich zu den Gebührensteigerungen wurden vom Flecken Langwedel auch neue Einkommensgruppe festgelegt. Das betrifft insbesondere eine stärkere Differenzierung bei Besserverdienern. Bisher gibt es als oberste Kategorie die Einkommensgruppe "über 4200 Euro", künftig wird in "4201 – 5000 Euro", "5001 – 5800 Euro", "5001 – 6600 Euro" und "über 6601 Euro" unterschieden.
Auch sonst wurden für die neue Satzung kleinere Anpassungen vorgenommen, um den heutigen Verhältnissen Rechnung zu tragen. So werden die Gebühren für die Hortbetreuung der Betreuung von 8 bis 12 Uhr gleichgestellt. Außerdem erfolgt eine Festlegung einer Gebühr für den Frühdienst. Der Entwurf der Verwaltung sieht weiterhin vor, dass die Gebühren bis 2027 jährlich um weitere drei Prozent steigen. Damit haben Eltern Planungssicherheit und die Verwaltung muss das Thema nicht immer wieder auf die Agenda setzen.
Deckungsgrad steigt kaum
Trotz der Steigerungen bleibt der Flecken Langwedel mit seinen Kitagebühren teils weit hinter den Forderungen der anderen Gemeinden und Städte im Landkreis. "Dort wird das Doppelte, Dreifache oder gar Vierfache genommen", betonte Korb. Im Flecken Ottersberg hatte es beispielsweise vor einem Jahr Elternproteste gegeben, weil die Gemeinde erheblich an der Preisschraube gedreht hatte. Eltern mussten nun teilweise mehrere Hundert Euro mehr bezahlen. Dadurch konnte der Flecken Ottersberg den Kostendeckungsgrad durch Elternbeiträge von 19 auf fast 25 Prozent erhöhen. Zum Vergleich: Im Flecken Langwedel ist der Deckungsgrad zuletzt auf unter drei Prozent gesunken. Und durch die geplanten Beitragserhöhungen steige er auch um nur einen Prozentpunkt an, wie Korb ausführte.
Vergleichbare Elternproteste sind in Langwedel ob der neuen Satzung also nicht zu erwarten. Zumal es neben den Mehreinnahmen im Haushalt auch noch weitere gute Gründe für die Erhöhung der Gebühren gibt. So habe es laut Korb vom Landkreis Verden schon Kritik aufgrund der sehr geringen Beiträge gegeben. Schließlich sei eine Kommune auch verpflichtet, angemessene Einnahmen aus solchen Bereichen zu erzielen, bevor die Hand nach möglichen weiteren Zuschüssen aufgehalten werden kann. Und auch den "extremen Unterschied zur Tagespflege" nannte Korb als Aspekt. Da der Flecken Langwedel auf absehbare Zeit nicht ausreichend Krippenplätze anbieten kann, sind viele Eltern auf Tagespflegeangebote angewiesen. Trotz eines Zuschusses von der Gemeinde ist dies für Eltern deutlich teurer als ein Krippenplatz. Dieser Unterschied soll durch die neue Gebührensatzung zumindest etwas verringert werden.
Final befindet der Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung an diesem Donnerstag, 18. Januar, über die neuen Kitagebühren. Außerdem steht ab 19 Uhr im Rathaussaal die Verabschiedung des Haushaltsplanes 2024 auf der Agenda.