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Küsterhaus Daverden Kunstausstellung: Werke aus dem Leben des Langwedeler Malers Hans Maaß

In diesem Jahr wäre der Künstler 110 Jahre alt geworden. Hans Maaß zu Ehren präsentiert der Verein für Kultur und Geschichte an zwei Wochenenden im Daverdener Küsterhaus eine Auswahl seiner Kunstwerke.
04.02.2024, 13:22 Uhr
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Von Jürgen Juschkat

Harfenklänge, informative Wortbeiträge, schweifende Blicke sowie ein zünftiges Gläschen zum Anstoßen gehörten bei der Ausstellungseröffnung im alten Daverdener Küsterhaus dazu. Der Verein für Kultur und Geschichte stellt zurzeit Kunstwerke unter dem Titel „Hans Maaß – Aus meinem Leben“ aus. Am vergangenen Wochenende verschafften sich die ersten Besucher einen Eindruck von den Kunstwerken. „Als ich gefragt wurde, ob ich etwas über meinen Vater, der hier aufgewachsen ist, erzählen könnte, war mit gar nicht bewusst, dass Daverden und Langwedel zwei verschiedene Dörfer sind und – wie schon mein Vater in seinen Lebenserinnerungen schreibt – es schon während seiner Kindheit eine generationslange Rivalität gab“, berichtete Volker Maaß, der bei Kiel lebende Sohn des heimischen Malers.

Volker Maaß zitierte aus den Lebenserinnerungen seines Vaters und erzählte, wie dieser als Kind von Langwedel aus jeden Sonnabend nach Daverden musste, um von Wurtmanns die Butter abzuholen und wie er dabei unter der Rivalität der beiden Ortschaften zu leiden hatte. Ein Geesthang in Daverden hatte es dem Maler besonders angetan, der in seinem Bild „Landschaft meiner Kindheit“ den Blick hinüber in die Marsch und davor den weißen Ochsen vor dem Pflug einprägsam dargestellt hat. Dem Himmel gönnte er bei diesem Gemälde einigen Platz. Im voll besetzten Veranstaltungsraum des ehemaligen Küsterhauses saßen auch einige Gäste, die einst Schüler des Heimatmalers gewesen waren. So Ortsbürgermeister Alfons Adam, der ebenso wie Wilhelm Hogrefe Anekdoten aus dem gemeinsamen Kunstunterricht mit dem Maler und Pädagogen zum Besten gab.

Unterschiedliche Maltechniken

Eva Pressl lockerte derweil mit ihren Harfenklängen die Kunstausstellungseröffnung in Gedenken an Hans Maaß, der in diesem Jahr 110 Jahre alt geworden wäre, auf.  Theda Henken, die Vorsitzende des Vereins für Kultur und Geschichte, zeigte sich beeindruckt vom großen Interesse an der Ausstellung. „Die Aussagekraft der Werke ist etwas Besonderes“, urteilte sie und kündigte für den Volkstrauertag eine Fortsetzung mit anderen Maaß-Kunstgegenständen an. So abwechslungsreich wie die Motive in der Ausstellung ausfallen, so vielseitig sind auch die 14 Maltechniken von Kreide bis Öl, die Hans Maaß während seiner Schaffensphase angewandt hat und die im alten Küsterhaus zu sehen sind. Da sind neben Radierungen, Plakaten und Postkarten, aber auch Holz- und Linolschnitte ausgestellt.

Hans Maaß hat sich und viele andere Menschen porträtiert. Die Gäste in der Kulturstätte blickten auf eine Wand, an der neben dem Flachbildschirm für die eindrucksvolle Präsentation durch den Sohn in Blickrichtung rechts drei Selbstbildnisse des Künstlers hängen. Zwei davon aus der Kindheit aus den Jahren 1929 und 1935 und eines davon mit einem Knochenmann unter dem Titel „Bild mit dem Tod“. Für diese Darstellungen nutzte der Langwedeler, dessen Werke im Landkreis Verden schon mehrfach ausgestellt wurden, einen Spiegel, um sich zu sehen. Markant sind die leicht rötlichen Wangen und ernste Gesichter. Einige Bilder fallen dunkel aus und spiegeln die Erlebnisse von Hans Maaß – besonders in der Zeit des Zweiten Weltkriegs – wider.

40 Exponate

Es sind beeindruckende Werke, die im alten Küsterhaus zu sehen sind. 40 Exponate, manche als Kopie, andere als Original im Besitz des Sohnes, ziehen den Betrachter in den Bann. Etwa die Farb-Lithografie „Frauenkopf mit Tuch“ oder die „Landschaft mit Signalen“, Tempera aus dem Jahr 1971. Ein Selbstbildnis wurde mit Bleistift gezeichnet und dient aktuell der Werbung für die Kunstausstellung. „Der Durchbruch“. Seine Geschwister oder auch die Eltern hat der Maler auf unterschiedlichen Untergründen und in verschiedenen Situationen festgehalten. Überlieferte Wortbeitrage, von Hans Maaß gesprochen und auf Tonband aufgenommen, lassen Erinnerungen aufkommen – Erinnerungen an einen eindrucksvollen Maler.

Wer sich einen Eindruck von der Schaffensphase und einigen Werken machen will, der hat dazu an den beiden kommenden Wochenenden noch Gelegenheit. Am 10. und 11. sowie 17. und 18. Februar ist die Ausstellung im Daverdener Küsterhaus von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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