Seit ziemlich genau zwei Monaten laufen im Bereich der Ortsdurchfahrt Langwedel (L 158) die Bauarbeiten für die Sanierung der Fahrbahn und in Teilbereichen des parallel verlaufenden Radweges. Die Baustrecke beginnt aus Richtung Verden kommend kurz vor der Kreuzung zur Eißeler Landstraße und endet rund 50 Meter hinter der Einmündung zur Straße Am Holze. Bisher handelte es sich laut der zuständigen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr um vorbereitende Arbeiten wie die Rinnen- und Gossensanierung, Pflasterarbeiten, und die Erneuerung von Schächten. Erfolgt sind diese unter halbseitiger Sperrung der Straße mit wechselseitiger Verkehrsführung durch eine Ampelanlage. Für die anstehenden Asphaltierungsarbeiten wird nun aber eine Vollsperrung erforderlich sein.
Zwei Bauabschnitte
Diese erfolgt laut Ankündigung der Landesbehörde in zwei Abschnitten und nicht an den anfangs angedachten Terminen. Der erste Bauabschnitt beginnt von Achim kommend am Ortseingang Langwedel und endet rund 100 Meter vor der Einmündung in die Langwedeler Bahnhofstraße. Geplant sind diese Arbeiten vom 23. Oktober ab etwa 18 Uhr bis zum 25. Oktober (spätestens 4 Uhr). Direkt daran schließt sich der zweite Abschnitt bis zum Ortsausgang Langwedel an, der bis zum 26. Oktober um etwa 6 Uhr dauern wird. Insgesamt müssen Teile der Ortsdurchfahrt also nur für zweieinhalb Tage wirklich voll gesperrt werden.
Jedoch kündigt die Landesbehörde an, bereits am kommenden Montag, 18. Oktober, bis zum 5. November eine Vollsperrung mit dem Hinweis "Anlieger frei" einzurichten. In diese Zeit fallen "die vorbereitenden Arbeiten wie das Fräsen und das Reinigen der Fahrbahn sowie nachfolgende Arbeiten, wie das Aufbringen von Markierung und die Asphaltarbeiten in den Einmündungen". Mit Ausnahme des Zeitraums vom 23. bis 26. Oktober ist der Anlieger- und Busverkehr aber mit Einschränkungen möglich. Auch die anliegenden Geschäfte bleiben außer an den besagten zweieinhalb Tagen durchgängig erreichbar. Sprich: Auch für Kunden gilt die Anlieger-frei-Regel.
"Durch diesen gewählten Bauablauf entstehen somit erheblich kürzere Vollsperrungszeiten und weniger Verkehrsbeschränkungen, da bis auf das verlängerte Einbauwochenende die Ortsdurchfahrt in beiden Fahrtrichtungen befahrbar bleibt", heißt es von der Straßenbaubehörde. Durch die wechselseitige Verkehrsführung mit der Ampelschaltung müssen sich Verkehrsteilnehmer allerdings auf entsprechende Einschränkungen einstellen. Daher gibt es für den überregionalen Verkehr auch weiterhin eine ausgeschilderte Umleitungsstrecke. Diese führt auch Achim kommend in Richtung Verden ab Etelsen über die K 7 zur L 155 (Hintzendorf/Stellenfelde). Von hier geht es über Posthausen zur K 26 (bei Wümmingen), weiter über Hellwege und Ahausen nach Eversen. Über die B 215 geht es dann zurück nach Verden. Für die Richtung Langwedel/Achim gilt die vorgenannte Umleitung in gegenläufiger Führung.
Kritik von Geschäftsleuten
Beschilderungen mit dem Hinweis, die Ortsdurchfahrt Langwedel am besten weiträumig zu umfahren und die Umleitung zu nutzen, gibt es schon seit Beginn der Arbeiten. Und bei einigen Geschäftsleuten sorgen sie für Unverständnis, wie von der Vereinigung des Selbstständigen zu hören ist. Denn potenzielle Kunden würden abgeschreckt, weil sie glauben, gar nicht mehr zu den Geschäften fahren zu können. "Wir merken es an der Kundenfrequenz, sie ist seitdem die ganze Zeit rücklaufend", sagt etwa Rolf Böning, Geschäftsführer des Modehauses Böning. Er geht fest davon aus, dass dies ähnlich wie bei seinen Kollegen mit der Beschilderung zusammenhängt. "Wir halten diese Beschilderung für sehr unvernünftig."
Mit dem Vorwurf konfrontiert, erklärt Anouar El Khaouda von der Landesbehörde, dass es ihre Aufgabe sei, die Menschen frühzeitig zu informieren und vor allem mögliche Staubildungen zu verhindern. "Das Schild ist auch nur eine Empfehlung und kein Verbot", sagt El Khaouda, der zudem betont haben will, dass sich die Behörde die größte Mühe gemacht habe, die Unannehmlichkeiten für alle so gering wie möglich zu belassen. Eigentlich war eine wesentlich längere Vollsperrung geplant gewesen. "Die jetzige Variante hat uns viel Zeit und Gedanken gekostet", sagt El Khaouda.
Doch die neue Beschilderung, die in diesen Tagen in der Region bereits aufgestellt wurde, wird die Verwirrung vieler Menschen dennoch vermutlich eher noch fördern. Schließlich ist dort von einer Vollsperrung vom 18. bis 5. November zu lesen. Dass es aber letztlich nur an einem Wochenende wirklich nicht möglich sein wird, die Landesstraße zu befahren, geht aus dem Text auf dem Schild nicht hervor. Ganz vorbei sind die Arbeiten im Übrigen auch am 5. November noch nicht. Auch danach müssen noch weiterhin Pflasterarbeiten an den Geh- und Radwegen erledigt werden. "Die Gesamtbaumaßnahme wird voraussichtlich Ende Dezember abgeschlossen sein", heißt es in der Ankündigung, wobei witterungsbedingte Verzögerungen natürlich stets möglich seien. Insgesamt belaufen sich die Baukosten auf rund eine Million Euro.