Irgendwann musste die erste Niederlage kommen, das war den Fußballern des TSV Ottersberg bewusst. In den ersten drei Spielen zeigte der Aufsteiger in der Landesliga starke Leistungen und belohnte sich mit der zwischenzeitlichen Tabellenführung. Die Wümmekicker konnten am Sonnabend also mit reichlich Selbstvertrauen in das Topspiel gegen den Tabellenzweiten Lüneburger SK gehen. Doch am Ende gab es aufseiten der Ottersberger zum ersten Mal in der Liga hängende Köpfe, denn sie verloren die Partie deutlich. Mit 1:5 (0:1) mussten sich die Grün-Weißen dem Aufstiegsaspiranten geschlagen geben.
Dass die Partie so deutlich zugunsten des LSK ausging, hatte für Mike Gabel einen Grund. "Wir haben es ihnen zu leicht gemacht. Die haben unsere Fehler genutzt, wir haben nicht ihre Fehler genutzt", brachte es Ottersbergs Trainer auf den Punkt. Die Gäste seien einfach kaltschnäuziger gewesen. "Sie haben es im Stile einer Spitzenmannschaft gespielt", erkannte Gabel die Niederlage an.
In den ersten Minuten waren es jedoch die Wümmekicker, die das Heft des Handelns in die Hand nahmen. "Wir waren die bessere Mannschaft", fand Gabel auch. Die erste Torchance gehörte den Gastgebern. Nach einer Flanke von Richard MC Mensah Quarshie köpfte Mert Bicakci am LSK-Gehäuse vorbei (6.). Danach musste Ottersbergs Keeper Jan Niklas Dähne zweimal sein ganzes Können zeigen, um den Rückstand zu verhindern. Zunächst hielt Dähne den Schuss von Malte Meyer (9.), dann lenkte er einen Abschluss von Leon Perera an die Latte (12.).
Belba unterläuft Eigentor
Doch in der 24. Minute war Dähne geschlagen. Diesmal nutzte Malte Meyer seine Chance, um den LSK in Führung zu bringen. Die Gabel-Elf hatte im ersten Durchgang noch zwei Halbchancen, mehr aber auch nicht. Das setzte sich im zweiten Durchgang fort. Dähne verlor den Ball im Aufbauspiel, das Spielgerät kam zu Per Lasse Schmidt. Der Gästespieler musste den Ball nur noch ins Tor schieben, doch Artur Janot verhinderte auf der Linie den zweiten Gegentreffer (54.). Dieser fiel nur 60 Sekunden später. Torschütze war Jonas Seidel, der aus halbrechter Position Dähne keine Chance ließ (55.). Zu allem Überfluss unterlief Leonard Belba wenig später ein Eigentor, als er den Ball klären wollte, diesen aber ins eigene Tor schoss (58.).
Die Wümmekicker hatten gerade Mal eine Minute nach dem 0:3 eine Doppelchance, um zu verkürzen. Doch weder Anis Souaifi noch Mert Bicakci schafften es, den Ball an LSK-Keeper Haris Zlomusica vorbei zu bringen. Bicakci hätte in der 64. Minute treffen müssen, als er nach einem starken Pass von Niklas Isserstedt durch war, aber mit seinem Lupfer scheiterte. Die Kombination Isserstedt/Bicakci war dann aber doch noch erfolgreich. Wieder schickte Isserstedt seinen Mitspieler auf die Reise. Diesmal behielt Bicakci die Ruhe und schoss zum 1:3 ein (69.).
Die Gastgeber wollten nun den Anschlusstreffer, doch das Tor fiel auf der Gegenseite. Nachdem Patrick Hirsch einen LSK-Spieler gefoult hatte, verwandelte Malte Meyer den fälligen Strafstoß zum 4:1 (75.). Und der LSK bestrafte einen weiteren Fehler der Ottersberger, als Tomek Pauer in der 80. Minute frei vor Dähne auftauchte und zum 5:1-Endstand einschob. "Wir müssen das besser verteidigen. Wir waren nicht da und haben oft unseren Plan verlassen", zählte Gabel auf, was ihm nicht gefiel.
Neuer Spieler von Hemelingen
Dafür kann der Ottersberger Trainer noch einen Neuzugang begrüßen. Boris Vöge läuft künftig für den Aufsteiger von der Wümme auf. Der 27-Jährige kommt vom Bremen-Ligisten SV Hemelingen. "Er kann alle Positionen vorne spielen", sagte Gabel über den Neuzugang. Zudem sei Vöge, der gegen den LSK bereits im Kader stand, aber nicht zum Einsatz kam, ein physischer und schneller Spieler. "Er wird uns auf jeden Fall helfen", ist sich Mike Gabel sicher.