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Frauke Beecks letzter Kalender Immer wieder neue Wümme-Bilder

Seit 50 Jahren gibt es den „Wümmekalender“. Geprägt wurde er über Jahrzehnte von Frauke Beeck. Die gerade entstandene Auflage für das kommende Jahr wird nun die letzte sein.
19.08.2022, 07:00 Uhr
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Von Judith Tausendfreund

Ottersberg/Bremen. Seit 50 Jahren gibt es den „Wümmekalender“. Geprägt wurde er über Jahrzehnte von Frauke Beeck, die das Werk als Geschäftskalender der Firma Froben Druck künstlerisch umgesetzt hat. Die gerade entstandene Auflage für das kommende Jahr wird nun die letzte sein, die Produktion wird eingestellt.

Sechs Wochen daran gearbeitet

Die Künstlerin wurde 1960 in Bremen geboren, sie lebt und arbeitet in Berlin und Bremen. In den letzten Wochen hielt sie sich in Ottersberg auf, um die Bilder für die letzte Auflage des Kalenders zu erstellen. „Ich fertige gerade die letzten Motive an“, berichtet sie. Sechs Wochen lang hat sie fast rund um die Uhr gearbeitet, um das Werk zu vollenden. So lange Jahre die Wümmeregion immer neu abzubilden, sei durchaus eine gewisse Herausforderung, schildert sie. „Das Spektrum der Möglichkeiten ist recht klein, man muss sich eine Strategie überlegen“, beschreibt Beeck ihre Arbeitsschritte.

Die Bilder des im Herbst erhältlichen Kalenders folgen diesmal dem Lauf der Wümme von Ottersberg nach Borgfeld. Dabei zeigen die Motive eine laufende Reihe, die zusammen ein Endlosbild ergeben. „Ich habe die Landschaft mit dem Fahrrad erkundet, so sind diese charakteristischen und stimmungsvollen Ansichten entstanden“, so Beeck. Zwölf Original-Bilder, die aneinandergereiht eine Länge von 4,92 Metern ergeben, hat sie geschaffen. Als Technik hat Beeck Lackspray auf Papier angewandt. Damit habe sie sich einen eigenen Wunsch erfüllt, auch da es eben ihr letzter Kalender sein wird.

Viele Aspekte der Wümme-Landschaft

Schon in den Jahren zuvor hatte Beeck viele Aspekte der Wümme-Landschaft aufgezeigt. Da ging es mal um das Thema „Parkmosaik“, mal um „Gewerbe in der Wümmeregion“, auch einmal um die „Vielfalt in der Wümmeregion“. Die von Beeck ausgesuchten Motive widmeten sich bestimmten Themen wie etwa Steinzeit-Gräbern, Stätten des Mittelalters oder Bauten der Renaissance. Im Laufe der Jahre wandte sie künstlerische Techniken unterschiedlichster Art an: von Bleistiftzeichnungen über Aquarelle hin zu Mixed Media. „Damals, als der Kalender zum ersten Mal herausgebracht wurde, war die Idee, einen Heimatkalender anzubieten, noch Neuland“, weiß sie noch gut. Dabei habe bei der Realisierung des Kalenders stets nicht nur ihre Kunst eine Rolle gespielt, sondern auch die Buchdruckerkunst. Die Kalender wurden im Offsetdruck hergestellt und ganz klassisch gefälzelt, genutet und geleimt.

Ausstellung in Bremen

Anlässlich des Jubiläums und der letzten Ausgabe bietet das Bremer Overbeck-Museum in der Zeit vom 27. November bis zum 19. Februar die Ausstellung „Landschaft als Experiment“ an. „Es ist etwas Besonderes, dass es ein Kunstprojekt wie den Wümmekalender ganze 50 Jahre, also ein halbes Jahrhundert, lang gibt“, begründet Katja Pourshirazi, Leiterin des Overbeck-Museums, die Idee zur Ausstellung. „Der Facettenreichtum ihres Schaffens fügt sich in höchst interessanter Weise zu den Landschaftsgemälden des Worpsweder Malerpaares Fritz und Hermine Overbeck aus der Zeit um 1900“, ergänzt sie. Gezeigt werden Originalbilder aus dem Wümmekalender und freie, künstlerische Arbeiten, die als Weiterentwicklung oder Interpretationen der Kalenderthemen entstanden sind. Die Arbeiten sind dabei eine Rückschau auf mehrere Jahrzehnte.

Info

Eröffnet wird die Ausstellung im Bremer Overbeck-Museum am Sonntag, 27. November, um 11.30 Uhr. Aktuell wird der Kalender in einer Auflage von 600 Stück produziert, spätestens zur Ausstellungseröffnung wird er vorliegen. Zu bestellen ist er für 25 Euro bei der Buchhandlung Froben in Ottersberg, per E-Mail via druck@froben.net oder über art@frauke-beeck.de.

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