Nicht einmal ein halbes Jahr ist es her, dass Daniel Manz den verwaisten Imbiss in Ottersberg übernommen und sehr schnell zum Erfolg geführt hat. Beflügelt von der positiven Resonanz, die dem „Burgermeister“ von Beginn an entgegenschlägt, wagt sich der 40-Jährige nun an ein weiteres Projekt und ist überzeugt, auch hier mit einem guten Konzept punkten zu können. Mitte Juni wird er – wenn das Wetter und Corona es zulassen – das Otterstedter „Haus am See“ wiedereröffnen und seinen Gästen frische regionale Gerichte servieren. Das sei die Grundidee, lässt sich der ehemalige Konzertveranstalter in die Karten blicken. In den verschiedenen Bereichen des Gebäudes ließen sich jedoch noch weitere Pläne verwirklichen, die sich deutlich wahrnehmbar vom Üblichen absetzen.
Noch lässt sich nur erahnen, wie das Restaurant, die etwa 50 Quadratmeter große „Schnackstuv“ und der als Allzweckraum betitelte 100 Quadratmeter umfassende kleine Festsaal einmal aussehen werden. Auf jeden Fall kämen andere Farben ins Spiel, werde das schwarz-weiße Einerlei ersetzt durch neue Töne, erklärt Manz. Die „Schnackstuv“ zum Beispiel möchte er, passend zum bereits erworbenen Worpsweder Mobiliar, in einem satten Dunkelgrün daherkommen lassen, und auch für die anderen Räume habe er bereits ein Farbkonzept im Kopf. Eine stimmige Ausleuchtung und wertige Tischwäsche werden das Ambiente komplettieren, das gepflegt und modern, nicht aber urban erscheinen soll.
Kleine Veranstaltungen geplant
Ganz wichtig ist es dem Gastronomen, in lockerer Folge kleinere Veranstaltungen zu organisieren, die dem Anspruch seiner Gäste und dem Stil des Hauses entsprechen sollen. Konzerte regionaler Künstler könnten das zum Beispiel sein, in ungezwungener Atmosphäre und mit begleitenden Speisen. Steaks, Schnitzel und Salate würden auf die Karte kommen und eine Auswahl leckerer Burger. Fine Dining sei zudem zweimal wöchentlich geplant, mit saisonalen Zutaten in höchster Qualität. Besonderen Wert legt Manz auf die Herkunft des Fleisches, das von "glücklichen" Tieren stamme und höchsten ökologischen Standards entspreche.
Sieht man sich um im „Haus am See“, könnte man anlässlich der knappen Zeit bis zur geplanten Wiedereröffnung Zweifel an der Umsetzbarkeit des ehrgeizigen Projektes hegen. „Alles wird gut“, ist Manz überzeugt und berichtet von Sportkollegen und Freunden, die darauf brennen würden, Hand anzulegen, um alles in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Ihnen zur Seite stehen werden versierte Handwerker, die ebenfalls ihr Bestes geben, um eine termingerechte Eröffnung sicherzustellen.
Großes Netzwerk an Helfern
Auch der große Garten, vor dem Haus idyllisch unter alten Bäumen gelegen, bedarf noch grundlegender Pflege. Geplant ist ein Self-Service mit Biergarten für Seebesucher und Badegäste rechts neben dem Eingang. Links davon werden Tische eingedeckt, an denen umsichtig bedient wird. Auch hier werde unverzüglich angepackt, lächelt Manz Bedenken weg und berichtet von einem großen Netzwerk an Mitstreitern, überaus hilfsbereit und sofort zur Unterstützung bereit. Anerkennung zollt er auch dem Fischerhuder Unternehmer Arndt Brüning, der die Immobilie vor nicht langer Zeit erwarb und für die erste Zeit auf einen Teil der Pacht zu verzichten versprach. „Damit schont er mein Budget, und dafür bin ich ihm dankbar.“
Zu guter Letzt hat Mann bereits einen Personalstamm gebildet. Norbert van Hest, einst Pächter des „Filosoof“ am Bremer Buntentorsteinweg, wird seine Erfahrung mit nach Otterstedt bringen und zukünftig, umgeben von Hilfskräften, das Zepter in der Küche schwingen. Eine Reihe studentischer Kräfte, die schon im „Burgermeister“ Umsicht bewiesen und zuverlässig gearbeitet haben, werden im Service unterstützen. „Eigentlich kann nun nicht mehr viel schiefgehen“, ist Manz positiv gestimmt. Er warte jedoch darauf, dass sich die Corona-Lage dauerhaft entspanne. Diskussionen mit seinen Gästen um Tests und deren Nachweise möchte er vermeiden und erst loslegen, wenn die Situation es wirklich hergebe.