Die Änderungsgenehmigung für das Windrad am Bultensee ist von Gewerbeaufsichtsamt Bremen nun erteilt worden. Auf diese Nachricht hatte das Unternehmen Energiekontor, welches bereits seit Jahren plant, eine Windenergieanlage in dem Grenzgebiet der Stadt Bremen und der Gemeinde Oyten zu errichten, lange warten müssen. Der Änderungsantrag war im März 2020 gestellt worden, nachdem die eigentlich vorgesehene und bereits genehmigte Anlage aufgrund der Pleite des Herstellers nicht mehr realisiert werden konnte. Markus Straeten, Projektkoordinator bei Energiekontor, berichtet auf Nachfrage, dass nach der erteilten Genehmigung die Ausschreibung zum 1. September erfolgen solle. Bis zur Inbetriebnahme des knapp 180 Meter hohen Windrades "ist es aber noch ein langer Weg". Straeten rechnet damit, dass diese voraussichtlich erst im Frühjahr 2023 erfolgen wird.
Während man sich bei Energiekontor erleichtert zeigt, nun endlich grünes Licht vom Gewerbeaufsichtsamt bekommen zu haben, ist der Frust bei der Bürgerinitiative (BI) "Kein Windrad am Bultensee" groß. Bereits seit mehr als fünf Jahren kämpft die Gruppierung aus Bremern und Oytenern gegen die Windrad-Realisierung in dem Überschwemmungs- und Landschaftsschutzgebiet. Dabei fühlten sie sich von Behörden und Politikern immer wieder aufs Neue im Stich gelassen und klagten über Nichtbeachtung ihrer Argumente.
"Belogen und betrogen"
"Wir wurden in den fünfeinhalb Jahren unserer BI-Tätigkeit belogen und betrogen auf Teufel komm raus", lässt Stephan Hagemann nach der erteilten Genehmigung seiner Wut freien Lauf. Besonders kritisiert die BI nun, dass wie auch bei der vorherigen Genehmigung in 2018 der Petitionsausschuss es nicht geschafft hat, eine Entscheidung bis zum Ausstellen der Genehmigung zu treffen. "Wofür soll man dann noch Petitionen einreichen, wenn Entscheidungen des Ausschusses durch Genehmigungen vorweggenommen werden?", fragt Hagemann. Dieses Verhalten der Bremer Behörden "stinkt penetrant zum Himmel".