- Was ändert sich im Flixtrain-Angebot?
- Sind die Kombitickets neu?
- Was spricht für das Angebot?
- Wie profitiert Bremen?
- Was ist mit Niedersachsen?
- Was sollten Fahrgäste beachten?
- Wo fährt Flixtrain selbst?
Flixtrain, das Zugunternehmen des Verkehrskonzerns Flix, ist seit einigen Jahren als Konkurrent der Deutschen Bahn etabliert. Nachdem Flixtrain im Frühjahr neue Schnellzüge für bis zu 2,4 Milliarden Euro geordert hatte, geht das Unternehmen mit einem erweiterten Angebot in die Offensive. Dabei setzt Flixtrain nicht auf eigene Verbindungen, sondern kooperiert mit der Konkurrenz. Was bedeutet das für Bremen und Niedersachsen?
Was ändert sich im Flixtrain-Angebot?
Das Unternehmen will seinen Markt erweitern und kleinere Städte ans Netz anschließen, ohne selbst als Anbieter im Regionalverkehr aufzutreten. Möglich machen das sogenannte Kombitickets. Fahrgäste buchen neben dem Flix-Fernzug den Anschlusszug eines Partnerunternehmens. Zum Beispiel: Wer von Bremen nach Dortmund fahren will, muss nicht ein Flixtrain-Ticket nach Münster und zusätzlich ein Regionalzug-Ticket von Münster nach Dortmund buchen, sondern braucht nur eine Fahrkarte über Flix zu erwerben.
Sind die Kombitickets neu?
Auf Kombitickets setzt Flixtrain seit dem vergangenen Jahr, einzelne Kooperationen gab es davor bereits. Nun wird die Zusammenarbeit deutlich ausgebaut: Nach eigenen Angaben erweitert das Unternehmen sein Angebot um rund 400 Ziele. Flixtrain bietet damit Kombitickets für etwa 1000 Städte an.
Was spricht für das Angebot?
Neben der einfacheren Buchung verspricht Flixtrain, dass Fahrgäste mit dem Kombiticket günstiger unterwegs sind, als wenn sie für jeden Abschnitt ein eigenes Ticket kaufen. Ein Vergleich des WESER-KURIER bestätigt das. So kostete eine Fahrt von Bremen nach Dortmund für Freitagmorgen, 12. September, am Montag 20,48 Euro – die Einzeltickets waren zu diesem Zeitpunkt für 10,48 Euro (Flixtrain nach Münster) und 17 Euro (RB der Deutschen Bahn von Münster nach Dortmund) zu haben.
Wie profitiert Bremen?
Dortmund gehört zu den größeren Städten, die von Bremen aus mit dem Kombiticket erreichbar sind. Weil Flixtrain auf der Strecke Bremen-Köln verkehrt, sind in dem dicht besiedelten Gebiet durch die Kooperation auch viele kleinere Städte als Ziele hinzugekommen. Dazu zählen zum Beispiel Bielefeld, Herne und Hamm. Richtung Norden sind – über Hamburg – Kombitickets nach Kiel und Lübeck erhältlich. Das Angebot funktioniert auch mit dem Partnerunternehmen als Zubringer. Bremer fahren dann zum Beispiel mit dem Metronom nach Hamburg, von wo sie ein Flixtrain nach Leipzig oder Berlin bringt.
Was ist mit Niedersachsen?
In Niedersachsen hat Flixtrain das Angebot ebenfalls ausgeweitet. Neu angeschlossen wurden Städte wie Celle oder Hameln. Verglichen mit anderen Neulingen sind diese Ziele verhältnismäßig groß: Nach Unternehmensangaben hat bundesweit etwa jeder zweite angebundene Ort weniger als 20.000 Einwohner. „Um noch mehr Menschen von nachhaltigem, kollektivem Reisen zu überzeugen, ist der ländliche Raum genauso entscheidend wie die Metropolen“, sagt Flix-CEO André Schwämmlein. Oldenburg ist schon länger Teil der Kooperation. Von dort aus geht es beispielsweise nach Köln oder Berlin – mit der Nordwestbahn als Zubringer bis Osnabrück.
Was sollten Fahrgäste beachten?
Die Anschlusstickets im Regionalverkehr sind nicht zuggebunden, sondern gelten auf der jeweiligen Verbindung am Reisetag. Es lassen sich also längere Zwischenstopps einplanen. Nicht möglich ist eine Fahrt mit mehr als zwei Verbindungen. Wer einen Zubringer zum Flixtrain und später einen Regionalzug-Anschluss benötigt, muss weiterhin separat buchen. Keinen Mehrwert bietet das neue Angebot für Kunden des Deutschlandtickets, die ausschließlich für den Fernverkehr Fahrkarten erwerben müssen. Beachten sollten Fahrgäste auch, dass Flixtrain eine Koffergebühr eingeführt hat. Dafür ist im Fahrkartenpreis – anders als bei der Deutschen Bahn – immer ein garantierter Sitzplatz enthalten.
Wo fährt Flixtrain selbst?
Flixtrain konzentriert sich mit seinen eigenen Zügen auf den Fernverkehr, vor allem auf stark nachgefragte Strecken. Zum Netz gehören etwa 50 deutsche Städte, darunter auch Bremen, das nach einer Pause seit dem vergangenen Jahr wieder angesteuert wird. Von der Hansestadt aus können Fahrgäste in gut drei Stunden ohne Umstieg nach Köln fahren. Zwischenhalte sind unter anderem Osnabrück, Münster und Düsseldorf. In die andere Richtung geht es bis nach Hamburg.