Herr Geisler, nach neun Monaten als Kneipenbetreiber: Kommt inzwischen Routine rein oder ist es immer noch ein großes Abenteuer?
Es ist immer noch ein Abenteuer, weil einfach jede Woche etwas Neues passiert und neue Leute kommen, die man kennenlernt. Die Selbstständigkeit an sich kannte ich ja schon durch den Betrieb der Baguetterie im Nebengebäude.
Wie fällt das bisherige Fazit zum "Geisler's" aus?
Von der Eröffnung bis jetzt lief es sehr erfolgreich und reibungslos. Der Spaß ist auf jeden Fall immer noch da. Es ist direkt besser angelaufen, als ich es mir vorgestellt habe. Wir haben proppenvolle Wochenenden und bei den Fußballübertragungen von Werder-Spielen ist auch immer viel los. Der parallele Betrieb mit unserer Baguetterie läuft Hand in Hand, die Baguettes dürfen auch in der Kneipe gegessen werden.
Die Öffnungszeiten der Kneipe wurden aber angepasst. Aus sieben Öffnungstagen in der Woche wurden fünf.
Ja, montags und dienstags haben wir inzwischen geschlossen. Es hat sich recht schnell gezeigt, dass da nicht so viel los war. Wir sind ja nicht im „Viertel“ in Bremen, sondern in Oyten. Hier muss die Kneipe nicht jeden Tag auf haben und so ist es nun etwas komprimierter.
Die Übertragung der Werder-Spiele als Besuchermagnet wurde bereits angesprochen. Was lief sonst besonders gut bisher?
Die Eröffnung im vergangenen April war schon mega gut besucht, auch am Vatertag war viel los. Da hatten wir wieder Musik von einem DJ. Bei der Fußball-Europameisterschaft war zu den deutschen Spielen drinnen und draußen alles voll. Und auch die anderen kleineren Events wie das Oktoberfest oder die Halloweenparty wurden sehr gut angenommen.
Wie wichtig sind diese besonderen Veranstaltungen?
Sehr wichtig. Das ist der Ausgleich für die Tage in der Woche, die nicht so gut laufen.
Gibt es schon Pläne für 2025?
Unsere Einjahresfeier steigt am 5. und 6. April. Und auch sonst wollen wir dieses Jahr wieder viele Events starten.
Da ist rund ums "Geisler’s" dann schnell viel los. Gab es aufgrund der Lage mitten im Ort schon Beschwerden von Anwohnern?
Ja, die hat es vereinzelnd schon gegeben, aber ich gucke schon drauf, dass es draußen nicht zu laut wird. Da wir keine Raucherkneipe sind, gehen die Leute zum Rauchen nach draußen. Und dann wird der ein oder andere schonmal ein bisschen lauter – gerade wenn auch Alkohol im Spiel ist. Wenn ich das merke, dann sage ich das den Leuten und hole sie wieder in den Laden. Das klappt dann auch meistens. Wir stehen zudem im Austausch mit der Gemeinde Oyten. Dort sagt man uns, bisher ist alles soweit gut und wenn es mal ein Problem mit Lärm geben sollte, würde man sich an uns wenden.
Was sind die Wünsche und Hoffnungen für das neue Jahr?
Ich würde mir wünschen, dass in der Woche, also am Mittwoch und Donnerstag, ein bisschen mehr los ist. Dafür haben wir auch schon was getan. Wir haben etwa seit Ende November Cocktails im Programm. 13 verschiedene Cocktails stehen seitdem auf der Karte, die wir alle selbst mixen. Ich habe schon gemerkt, dass wir dadurch mehr Pärchen und Frauen in den Laden bekommen. In der Wahrnehmung waren wir bisher eher so eine Fußballer-Kneipe für Jungs. Aber das sind wir gar nicht. Wir sind eine Bar, die für alle da ist!
Das Gespräch führte Marius Merle.